Discussion:
Getriebeinstandsetzer
(zu alt für eine Antwort)
Nico Hoffmann
2017-06-03 10:41:34 UTC
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Hallo,

ich unternehme gerade einen erneuten Versuch, meine französische
Immobilie (Xantia) wieder auf die Straße zu bringen.

Das Automatikgetriebe fährt nur noch rückwärts. Die Werkstatt kann
vernünftige Diagnosen nur im zerlegten Zustand machen, ist sich aber
nicht sicher, alle ggf. nötigen Ersatzteile zu bekommen und hat
deshalb für eine Instandsetzung bei ihnen im Haus abgewunken.
Es ist ein AL4, also eine Citroen-Eigenkonstruktion.

Derzeit sieht es nach einer Instandsetzung des Automatikgetriebes aus.
Ich habe ein Angebot der Fa. Faupel in Berlin vorliegen, die das
(ausgebaute und angelieferte) AL4 für ca. 2000 EUR incl. Mwst
überholen würde. Pauschalpreis, und es wäre ein Jahr Garantie drauf.

Im Internet gibt es einige wenige Erfahrungsberichte zu dieser Firma,
die i.d.R. aber positiv sind. 2000 EUR sind eine Stange Geld und
Berlin ist weit weg, deswegen wollte ich hier nochmal nachfragen.

Also, hat jemand positive/negative Erfahrungen mit solchen
Instandsetzungsarbeiten gemacht, insbes. natürlich bei Faupel?

N.
--
"Manche Leute wirken sympathischer und reifer und einfach
ausgeglichener, wenn es ihnen nicht so gut geht."
(Komm, süßer Tod)
Olaf Kaluza
2017-06-03 11:25:42 UTC
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Post by Nico Hoffmann
(ausgebaute und angelieferte) AL4 für ca. 2000 EUR incl. Mwst
überholen würde. Pauschalpreis, und es wäre ein Jahr Garantie drauf.
Darueber denkst du ernsthaft nach? Der Xantia ist doch eine steinalte
Kiste. Da wuerde ich erwarten das du ein funktionierendes Getriebe
fuer 200-400Euro vom Schrott bekommst. Vermutlich bekommst du mit
sogar fuer wenig mehr einen Xantia mit abgelaufenem Tuef wo du das
Getriebe noch probefahren kannst.


Olaf
Nico Hoffmann
2017-06-03 12:01:03 UTC
Permalink
Post by Olaf Kaluza
Post by Nico Hoffmann
(ausgebaute und angelieferte) AL4 für ca. 2000 EUR incl. Mwst
überholen würde. Pauschalpreis, und es wäre ein Jahr Garantie drauf.
Darueber denkst du ernsthaft nach? Der Xantia ist doch eine steinalte
Kiste. Da wuerde ich erwarten das du ein funktionierendes Getriebe
fuer 200-400Euro vom Schrott bekommst. Vermutlich bekommst du mit
sogar fuer wenig mehr einen Xantia mit abgelaufenem Tuef wo du das
Getriebe noch probefahren kannst.
Das ist die Katze im Sack. Meiner fuhr auch wunderbar, bis es von
jetzt auf gleich bloß noch rückwärts ging.

Ein Jahr Garantie ohne Kilometerbegrenzung hätte einen gewissen
Charme.

N.
--
"Manche Leute wirken sympathischer und reifer und einfach
ausgeglichener, wenn es ihnen nicht so gut geht."
(Komm, süßer Tod)
Ralf Koenig
2017-06-03 17:52:13 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Post by Olaf Kaluza
Post by Nico Hoffmann
(ausgebaute und angelieferte) AL4 für ca. 2000 EUR incl. Mwst
überholen würde. Pauschalpreis, und es wäre ein Jahr Garantie drauf.
Darueber denkst du ernsthaft nach? Der Xantia ist doch eine steinalte
Kiste. Da wuerde ich erwarten das du ein funktionierendes Getriebe
fuer 200-400Euro vom Schrott bekommst. Vermutlich bekommst du mit
sogar fuer wenig mehr einen Xantia mit abgelaufenem Tuef wo du das
Getriebe noch probefahren kannst.
Das ist die Katze im Sack.
Jepp. Tauschgetriebe "vom Schrott" einbauen ist Mist, weil maximale
Wundertüte.

Und dann gab es sicher noch x Versionen von dem AL4-Getriebe mit anderen
Steuergeräten/Firmware-Versionen, Übersetzungen, Steckern, Sensoren und
was nicht alles.

Klarer Fall: nicht machen. Höchstens um das auseinander zu basteln und
schon mal direkt an dem Teil das Prinzip nachzuvollziehen. Aber dafür
ist es dann doch recht teuer. Oder als Teilespender.

Hier 220 EUR mit Versand aus Spanien:

http://www.ebay.de/itm/Schaltgetriebe-Getriebe-RENAULT-SCENIC-2002-Auto-Benzin-1-6-JA0B-From-03-01-DP0-/322366441665?hash=item4b0e8988c1:g:-1EAAOSwurZZKM59

Aber halt irgendeine Renault DP0-Variante davon. Und ohne den Wandler.
Vielleicht auch ohne Steuergerät, sieht man nicht.
Post by Nico Hoffmann
Meiner fuhr auch wunderbar, bis es von
jetzt auf gleich bloß noch rückwärts ging.
Ich hätte da auch noch Hoffnung. Wieviel km hat es drauf?
Post by Nico Hoffmann
Ein Jahr Garantie ohne Kilometerbegrenzung hätte einen gewissen
Charme.
Im Kleingedruckten: außer bei Fehlern beim Einbau, der in einer
Fachwerkstatt erfolgen muss. Und dann geht die Streiterei da weiter.

Z.B. ATF-Stand muss gemessen werden bei einer gewissen ATF-Temperatur
(meist 60°C). Oder andere Details. Also vorher die Bedingungen rundrum
ordentlich lesen und auch vom Instandsetzer ganz konkrete
Ausbau/Einbau-Anleitung für den Ausbauer/Einbauer anfordern, nach der
sich gerichtet werden soll, wenn du das machst.

Grüße,
Ralf
Ralf Koenig
2017-06-03 17:32:38 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
ich unternehme gerade einen erneuten Versuch, meine französische
Immobilie (Xantia) wieder auf die Straße zu bringen.
Das Automatikgetriebe fährt nur noch rückwärts. Die Werkstatt kann
vernünftige Diagnosen nur im zerlegten Zustand machen, ist sich aber
nicht sicher, alle ggf. nötigen Ersatzteile zu bekommen und hat
deshalb für eine Instandsetzung bei ihnen im Haus abgewunken.
Es ist ein AL4, also eine Citroen-Eigenkonstruktion.
Gemeinschaftentwicklung von Renault (DP0) und PSA (AL4) und dann von PSA
übernommen.

https://www.transakpp.ru/232/main/peugeot/dp0.html
Post by Nico Hoffmann
Derzeit sieht es nach einer Instandsetzung des Automatikgetriebes aus.
Auf Basis welcher Diagnose? Die ist doch wichtig.
Post by Nico Hoffmann
Ich habe ein Angebot der Fa. Faupel in Berlin vorliegen, die das
(ausgebaute und angelieferte) AL4 für ca. 2000 EUR incl. Mwst
überholen würde. Pauschalpreis, und es wäre ein Jahr Garantie drauf.
Klingt nach Teilelotto. Also: erstmal richtig diagnostizieren.
Post by Nico Hoffmann
Im Internet gibt es einige wenige Erfahrungsberichte zu dieser Firma,
die i.d.R. aber positiv sind. 2000 EUR sind eine Stange Geld und
Berlin ist weit weg, deswegen wollte ich hier nochmal nachfragen.
Also, hat jemand positive/negative Erfahrungen mit solchen
Instandsetzungsarbeiten gemacht, insbes. natürlich bei Faupel?
Meine Meinung: viel zu hohes Risiko, das auf zwei Anbieter aufzuteilen
(1- Einbau/Ausbau und getrennt davon: 2- Überholung). Bei Problemen
zeigen die mit dem Finger aufeinander.

Besser wäre ein Komplettpaket eines lokalen Automatikgetriebe-Experten:
dort macht ein Automatikgetriebe-Spezialist (der muss doch nicht in
Berlin sein!) eine Gesamtdiagnose am Fahrzeug in eingebauten Zustand,
dann Nachdenken/Recherchieren, eine Ursache -> Wirkungskette herstellen,
und dann erst wenn nötig Ausbau, Überholung, Einbau. Dann ist nämlich
die Verantwortung in einer Hand.

Probleme kann es ja auch geben in :

* der Kommunikation mit dem Motorsteuergerät

* der Ansteuerung vom Getriebestufenwahlhebel (recht verbreitet), MLPS
Manual Lever Position Sensor (ein kleiner Schleiferbahnsensor, der die
Stellung des Getriebestufenwahlhebel auswertet) heißt da z.B. ein
typischer Störenfried bei Ford

Sowas gibt's auch am AL4, aber da geht es mechanisch (Bowdenzug?) bis
zum Getriebe und dort sitzt dann der Schalter oben drauf, der aus einem
Seilzug ein elektronisches Signal für die Getriebesteuerung macht.

Diesen Schalter kann man auch noch verdrehen beim Einbau:

bei 1:47:00



Wenn du das Getriebe dort ausgebaut hinschickst, werden Defekte in
diesen externen Komponenten nicht erfasst.

Also einen Schritt zurück und erstmal mit minimaler Demontage
diagnostizieren:

* als erstes braucht man eine Diagnose-Lösung zum Getriebesteuergerät,
ein ELIT, Lexia oder PROXIA

* dann wird das Getriebe betätigt (Stufen durchschalten) und in der
Diagnose die Sensorwerte angeschaut

* außerdem schaut sich jemand den ATF-Stand an und hört die Geräusche ab

* dabei muss man auf Detailebene nachvollziehen, was die Ursache ist.
Und da geht bei der Diagnose eine Menge ganz ohne Demontage!

Auch Teilmontagen gehen ja: und dann dort nachvollziehen.

Bevor irgendeiner das Getriebe da ausbaut, sollte man es verstanden haben.


Hiermit:
http://kit-group.ru/sections/AL4%20Transmission.pdf


"La BVA PSA-Renault AL4"


Und dann mal auf Papier eine kleine Simulation, was da drin passiert,
wenn man von P -> R schaltet und dann auf N und dann auf D.

Was sieht man dort:

1 Wandlerüberbrückungskupplung (Converter Lock-Up Clutch)

2 Lamellenkupplungen
Clutch E1
Clutch E2

Die K1 (Kupplung 1) muss also OK sein, wenn der Rückwärtsgang geht.

3 Bremsbänder
Brake F1
Brake F2
Brake F3

6 kleine elektrische Schaltventile/Elektroventile
electrovalves (EVS1 to EVS6)
- vermutlich zu den 2 Lamellenkupplungen, 3 Bändern und der
Wandlerüberbrückungskupplung

2 große elektrische Schaltventile/Elektroventile/Magnetventile
(englisch: solenoids)
(converter pressure valve) - Druck im Drehmomentwandler?
(main pressure regulation valve)

Diese kann man alle einzeln prüfen: Innenwiderstand/Funktion. Und auch
Kurzschlüsse gegen das Gehäuse.

Diese 2 großen Schaltventile sind sehr oft genannt und etliche
Videos/Anleitungen zeigen nur deren Austausch (plus ein paar
Dichtungen), z.B. hier:


Also die kann man auf jeden Fall mal durchmessen.


Hier nimmt noch jemand den ganzen Hydraulikkasten auseinander und macht
alles sauber, tauscht aber auch die 2 großen Schaltventile:


Danach immer neues ATF (das richtige!) und im Stand paar mal alle
Stellungen durchschalten.

Das würde ich mir an deiner Stelle mal anschauen und die durchmessen,
bevor du die große Nummer machst mit der Getriebe-Komplett-Überholung.

3 Sensoren
* engine speed (Getriebeeingang = Motorausgang)
* turbine speed (Turbine im Wandler)
* vehicle speed (Getriebeausgang = Abtrieb)

über deren Signale kann schon mal ganz gut das Innenleben nachvollziehen.

Die Ventile (auch die kleinen) kann man alles einzeln durchmessen.

Und auch außenrum das ganze gut nachvollziehen, wenn man mal mit einem
Breakout in den elektrischen Stecker geht.

Hier sieht man die Analysen von anderen, das kann man auf das eigene
Getriebe übertragen, die Funktion/Probleme/Lösungen besser verstehen und
prüfen:

https://www.youtube.com/results?search_query=citroen+al4
https://www.youtube.com/results?search_query=psa+al4
https://www.youtube.com/results?search_query=peugeot+al4


Hier ist die große Nummer:
http://youtu.be/EcrMGiupwKg
Da sind dann alle Verschleißteile neue in einem Paket. Und offenbar ein
neues Hohlrad (das alte hat Einlaufspuren bei 00:13:00) mit
Planetenträger. Und ein neues Turbinenrad.

Grüße,
Ralf

PS: Wenn die das in Südeuropa wieder zusammengeflickt bekommen, sollten
"wir" das hier doch auch können.
Ralf Koenig
2017-06-03 17:54:31 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Die K1 (Kupplung 1) muss also OK sein, wenn der Rückwärtsgang geht.
Diesen Satz bitte streichen.

Und aus den Unterlagen neu recherchieren.

Grüße,
Ralf
Nico Hoffmann
2017-06-04 11:05:29 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Post by Nico Hoffmann
Derzeit sieht es nach einer Instandsetzung des Automatikgetriebes aus.
Auf Basis welcher Diagnose? Die ist doch wichtig.
Das ist ja Teil des Problems. Auch ich wäre so vorgegangen, wie du es
weiter unten beschreibst, also Gesamtdiagnose, Ursache ->
Wirkungskette, usw.

Das scheint aber bei Automatikgetrieben so nicht üblich zu sein. Da
gibt es anscheinend nur Komplettpakete.
Post by Ralf Koenig
dort macht ein Automatikgetriebe-Spezialist (der muss doch nicht in
Berlin sein!) eine Gesamtdiagnose am Fahrzeug in eingebauten Zustand,
dann Nachdenken/Recherchieren, eine Ursache -> Wirkungskette herstellen,
und dann erst wenn nötig Ausbau, Überholung, Einbau. Dann ist nämlich
die Verantwortung in einer Hand.
Der erste "lokale Automatikgetriebe-Spezialist" hat lapidar gemeint,
dass das Getriebe halt irgendwie hin ist (sinngemäß) und dass es
mindestens 3500EUR kostet, oder vielleicht auch mehr. Eine detailierte
Diagnose hat er nicht gestellt. Ich habe das Auto dort natürlich nicht
machen lassen.

Jetzt bin ich beim zweiten lokalen Spezialisten. Der hat immerhin
soweit untersucht, als dass er sagen kann, dass im R-Gang der volle
Hydraulikdruck vorhanden ist, aber in den Vorwärtsgängen nur ein
minimaler Restdruck aufgebaut wird und unübliche Geräusche zu hören
sind. Er wäre prinzipiell bereit, das Getriebe zu zerlegen, kann aber
nicht garantieren, dass er alle Teile dafür bekommt, d.h. ein
erfolgreicher Abschluß der Reparatur wäre Glückssache, bei einer
unverbindlichen Kostenprognose deutlich oberhalb des Faupel-Wertes....

Ich habe ihn gefragt, ob er eine Möglichkeit findet, den Ventilblock
(ohne Ausbau des ganzen Getriebes) zu prüfen. Er will sich deswegen
in den nächsten Tagen bei mir melden.
Post by Ralf Koenig
PS: Wenn die das in Südeuropa wieder zusammengeflickt bekommen, sollten
"wir" das hier doch auch können.
Ja sicher. Eine 4-Gang-Wandlerautomatik ist schließlich keine
Weltraumtechnik. Nur müssen "wir" auch wollen.

N.
--
"Manche Leute wirken sympathischer und reifer und einfach
ausgeglichener, wenn es ihnen nicht so gut geht."
(Komm, süßer Tod)
Olaf Kaluza
2017-06-04 18:33:11 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Ja sicher. Eine 4-Gang-Wandlerautomatik ist schließlich keine
Weltraumtechnik. Nur müssen "wir" auch wollen.
Da hast du natuerlich recht. Aber die ganzen Schrauberhuetten leben in
Deutschland gut davon dieses Maerchen aufrecht zu erhalten. (bei Klima
gilt dasselbe) Das liegt daran das beides bei uns erst relativ spaet
verbreitung gefunden hat. Ich empfehle dir mal im englischen zu
suchen. Da wirst du viel mehr finden und auch viel pragmatischere
Loesungsansaetze. Ich hatte auch schon mal ein Problem mit einem
Automatikgetriebe. DA wollten sie hier hier auch immer nur tauschen
und general ueberholen. Tatsaechlich war es aber nur ein Ventil an das
man ueber einen Deckel rankam ohne das Getriebe auszubauen.

Ich wuerde allerdings das Auto entweder beerdigen oder einfach ein
Getriebe vom Schrott einbauen.

Olaf
Frank Hucklenbroich
2017-06-06 07:16:47 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
* der Kommunikation mit dem Motorsteuergerät
* der Ansteuerung vom Getriebestufenwahlhebel (recht verbreitet), MLPS
Manual Lever Position Sensor (ein kleiner Schleiferbahnsensor, der die
Stellung des Getriebestufenwahlhebel auswertet) heißt da z.B. ein
typischer Störenfried bei Ford
Letzteres war der Grund für Getriebeprobleme bei er A-Klasse von meiner
Frau. Weder Mercedes, noch eine freie Werkstatt sind darauf gekommen. Wir
haben uns dann eine kleine Werkstatt in Köln gesucht, die ausschließlich
Mercedes-Automatikgetriebe instandsetzt. Ein Laden wie bei den Ludolfs im
Fernsehen, unter iranischer Leitung, die Kunden zu 99% Taxifahrer. Der
Mechaniker hat kurz das Getriebeöl geprüft, dann den Wagen an ein
Diagnosegerät gehangen, und wusste sofort, daß der Getriebewahlhebel schuld
ist. Der wurde dann neu bestellt, komplett mit Schaltkulisse, Kostenpunkt
inkl. Einbau sowas um die 350 EUR. Seitdem keine Probleme mehr.

Grüße,

Frank
Ralf Koenig
2017-06-11 09:43:38 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Ralf Koenig
* der Kommunikation mit dem Motorsteuergerät
* der Ansteuerung vom Getriebestufenwahlhebel (recht verbreitet), MLPS
Manual Lever Position Sensor (ein kleiner Schleiferbahnsensor, der die
Stellung des Getriebestufenwahlhebel auswertet) heißt da z.B. ein
typischer Störenfried bei Ford
Letzteres war der Grund für Getriebeprobleme bei er A-Klasse von meiner
Frau. Weder Mercedes, noch eine freie Werkstatt sind darauf gekommen.
Dann fehlt ihnen entweder Erfahrung (braucht kaum Systematik) oder
Systematik (braucht kaum Erfahrung) - oder beides.
Post by Frank Hucklenbroich
Wir
haben uns dann eine kleine Werkstatt in Köln gesucht, die ausschließlich
Mercedes-Automatikgetriebe instandsetzt.
Also eine Menge Erfahrung hat. Aber eben auch seine Systematik immer
wieder geschult hat.
Post by Frank Hucklenbroich
Ein Laden wie bei den Ludolfs im Fernsehen,
Dann Chaos mit System. :-)
Post by Frank Hucklenbroich
unter iranischer Leitung, die Kunden zu 99% Taxifahrer. Der
Mechaniker hat kurz das Getriebeöl geprüft, dann den Wagen an ein
Diagnosegerät gehangen,
Beides systematische Anteile.
Post by Frank Hucklenbroich
und wusste sofort, daß der Getriebewahlhebel schuld ist.
Ein Erfahrungsanteil, vielleicht auch durch DTCs unterstützt.
Post by Frank Hucklenbroich
Der wurde dann neu bestellt, komplett mit Schaltkulisse, Kostenpunkt
inkl. Einbau sowas um die 350 EUR.
Der MLPS-Sensor hätte dort wohl gereicht. Aber die Modulpolitik könnte
das verhindern, oder jemand wollte auch die Mechanik gleich mitnehmen,
weil überschaubare Mehrkosten.
Post by Frank Hucklenbroich
Seitdem keine Probleme mehr.
Ein Fall von: Einmal mit Profis arbeiten, die fallbezogen individuell am
konkreten Fahrzeug diagnostizieren. Und man weiß ja nicht: vielleicht
hätte es schon gereicht, die Schleiferbahnen des Sensors mal mit
Iso-Alkohol zu reinigen.

An sich empfehle ich so eine "aus einer Hand am ganzen
Fahrzeug"-Reparatur auch dem OP. Solche Anbieter sind aber schwer zu
finden, weil der Betrieb mit seiner Beurteilung dann auch Verantwortung
übernimmt. Die hohen Pauschalen in den Angeboten sind denen lieber und
leider gibt's nur wenige Wettbewerber in dem Bereich.

Und ATF prüfen ist überall gleich, aber das Diagnosegerät ist
markenspezifisch (hier dann Citroen/Peugeot), bei älteren
Automatikgetrieben auch getriebespezifisch. Diese DTCs sollte er aber
wirklich mal rausrücken.

Grüße,
Ralf
Henning Koch
2017-06-11 13:21:29 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Post by Frank Hucklenbroich
und wusste sofort, daß der Getriebewahlhebel schuld ist.
Ein Erfahrungsanteil, vielleicht auch durch DTCs unterstützt.
eigentlich ganz banal:

Die Stellung des Wahlhebels sollte über das Diagnosegerät abzufragen
sein. Wenn der ausgegebene Wert nicht mit der tatsächlichen Stellung
übereinstimmt, hat man den (jedenfalls: einen) Fehler gefunden.
Ralf Koenig
2017-06-11 19:43:47 UTC
Permalink
Post by Henning Koch
Post by Ralf Koenig
Post by Frank Hucklenbroich
und wusste sofort, daß der Getriebewahlhebel schuld ist.
Ein Erfahrungsanteil, vielleicht auch durch DTCs unterstützt.
Die Stellung des Wahlhebels sollte über das Diagnosegerät abzufragen
sein.
Jepp. Sensorwerte. Hätten untersucht werden sollen. Für den Hebel
natürlich als erstes.

Da müsste der OP mal paar Sachen von dem 2. Besuch liefern.
Post by Henning Koch
Wenn der ausgegebene Wert nicht mit der tatsächlichen Stellung
übereinstimmt, hat man den (jedenfalls: einen) Fehler gefunden.
Ja, dann hat man einen Einfluss, aber nicht die Ursache.

Da gibt es dann ja diese Kette:

Chip im Getriebesteuergerät -
Kontakte -
Leiterbahn -
Stecker mit Pins -
el. Leitung -
Stecker -
wieder ne Platine -
Schleiferbahn-Sensor -
Hebel.

Wenn bei der zweiten Getriebewerkstatt der Öldruck schon identifiziert
wurde, dass der in den Vorwärtsgängen nicht passt, dann war der
zumindest schon mal da dran.


Bei dem AL4 des OP ist es ja bisschen anders: da geht vom Hebel nur ein
Bowdenzug weg und der Fahrstufensensor sitzt dann am Getriebe. Diagnose
läuft genau so, aber man hat dann wieder die ganze Kette zur Diagnose.

Grüße,
Ralf
Sebastian Suchanek
2017-06-11 13:48:41 UTC
Permalink
Post by Frank Hucklenbroich
Post by Ralf Koenig
* der Kommunikation mit dem Motorsteuergerät
* der Ansteuerung vom Getriebestufenwahlhebel (recht verbreitet), MLPS
Manual Lever Position Sensor (ein kleiner Schleiferbahnsensor, der die
Stellung des Getriebestufenwahlhebel auswertet) heißt da z.B. ein
typischer Störenfried bei Ford
Letzteres war der Grund für Getriebeprobleme bei er A-Klasse von meiner
Frau. Weder Mercedes, noch eine freie Werkstatt sind darauf gekommen. Wir
haben uns dann eine kleine Werkstatt in Köln gesucht, die ausschließlich
Mercedes-Automatikgetriebe instandsetzt. Ein Laden wie bei den Ludolfs im
Fernsehen, unter iranischer Leitung, die Kunden zu 99% Taxifahrer. Der
Mechaniker hat kurz das Getriebeöl geprüft, dann den Wagen an ein
Diagnosegerät gehangen, und wusste sofort, daß der Getriebewahlhebel schuld
ist.
[...]
Da hat sich die Mercedes-Werkstatt aber auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Probleme mit dem Getriebewahlhebel sind bei Mercedes nichts
grundsätzlich neues, auf Motortalk.de wurde schon über ähnliche Probleme
aus W211ern berichtet. Teilweise hat sogar schon ausblasen mit Druckluft
geholfen...


Tschüs,

Sebastian
Matthias Berke
2017-06-21 13:26:50 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Nico Hoffmann
Im Internet gibt es einige wenige Erfahrungsberichte zu dieser Firma,
die i.d.R. aber positiv sind. 2000 EUR sind eine Stange Geld und
Berlin ist weit weg, deswegen wollte ich hier nochmal nachfragen.
Die hier haben in den verschieden KFZ-Foren sehr gute Kritiken.

https://www.zf.com/corporate/de_de/aftermarket/spare_parts/transmissions_spare_parts/transmissions.html
--
mfg
Matthias
Ralf Koenig
2017-06-21 13:33:03 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Hallo,
Post by Nico Hoffmann
Im Internet gibt es einige wenige Erfahrungsberichte zu dieser Firma,
die i.d.R. aber positiv sind. 2000 EUR sind eine Stange Geld und
Berlin ist weit weg, deswegen wollte ich hier nochmal nachfragen.
Die hier haben in den verschieden KFZ-Foren sehr gute Kritiken.
https://www.zf.com/corporate/de_de/aftermarket/spare_parts/transmissions_spare_parts/transmissions.html
Aber haben die auch die Geräte für dieses PSA-Automatikgetriebe? Es ist
ja kein ZF-Getriebe.

Grüße,
Ralf

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