Discussion:
Wandlerüberbrückung bei Automatikgetrieben - Wie spürbar/erkennbar?
(zu alt für eine Antwort)
Michael Schmidt
2014-08-06 11:41:09 UTC
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Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
Ab wann ist das/ist die Wandlerüberbrückung überhaupt Standard bei
Automatikgetrieben?

MS
Henning Koch
2014-08-06 17:40:25 UTC
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Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
man schaut in die Typgenehmigung, ob da bei "Kraftübertragung" sowas
wie "hydraulisch/mechanisch" steht ;-)
Olaf Kaluza
2014-08-06 17:53:55 UTC
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Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
Daran das beim fahren ploetzlich die Drehzahl runtergeht. Das fuehlt
sich im Prinzip genauso an als wenn da ein weiterer Gang
raufgeschaltet wird. Das passiert aber wahrscheinlich erst wenn die
Automatik eine Mindesttemperatur erreicht hat.
Post by Michael Schmidt
Ab wann ist das/ist die Wandlerüberbrückung überhaupt Standard bei
Automatikgetrieben?
Keine Ahnung, aber mein Alter Pontiac von 1989 mit oller 3-Gang von GM
hatte jedenfalls soetwas.

Olaf
Sebastian Suchanek
2014-08-06 18:15:56 UTC
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Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
IMO hat der Wandler entweder eine WÜK, dann arbeitet die in allen
Gängen, oder der Wandler hat eben keine WÜK.

Oder willst Du herausfinden, ob die WÜK an einem ganz konkreten
Getriebe ordnungsgemäß funktioniert?
Post by Michael Schmidt
Ab wann ist das/ist die Wandlerüberbrückung überhaupt Standard
bei Automatikgetrieben?
Das sollte sie eigentlich schon sehr lange sein. Ich schätze(!)
mal, spätestens ab Ende der 1960er Jahre.


Tschüs,

Sebastian
Nico Hoffmann
2014-08-06 18:53:12 UTC
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Post by Sebastian Suchanek
Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
IMO hat der Wandler entweder eine WÜK, dann arbeitet die in allen
Gängen, oder der Wandler hat eben keine WÜK.
Wäre mein alter BMW mit Automatik vom Band gepurzelt (1985), hätte die
WÜK nur in der Stufe 4 gearbeitet. Finde ich auch merkwürdig, steht
aber so in der Betriebsanleitung. Die Automaten kamen von ZF, iirc.

Mein Citroen (1999) hat Automatik und die WÜK greift vermutlich in
allen Stufen. Die Bendienungsanleitung schweigt sich aber aus.


N.
--
Rubbelsignatur: Unter dem Streifen befindet sich der Code für ein glückliches
Leben - einfach abrubbeln! #############################
Frank Kemper
2014-08-06 20:14:22 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Post by Sebastian Suchanek
Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
IMO hat der Wandler entweder eine WÜK, dann arbeitet die in allen
Gängen, oder der Wandler hat eben keine WÜK.
Wäre mein alter BMW mit Automatik vom Band gepurzelt (1985), hätte die
WÜK nur in der Stufe 4 gearbeitet. Finde ich auch merkwürdig, steht
aber so in der Betriebsanleitung. Die Automaten kamen von ZF, iirc.
Mein Citroen (1999) hat Automatik und die WÜK greift vermutlich in
allen Stufen. Die Bendienungsanleitung schweigt sich aber aus.
Das ist auch meine Erinnerung. Mitte der 80er kamen die ersten Automaten
mit WÜK, die waren aus Deutschland und arbeiteten nur im höchsten Gang.
Später gab es auch WÜK-Getriebe, bei denen die Überbrückung auch in den
niedrigeren Gängen arbeitete, da haben sich nach meiner Erinnerung die
Japaner hervorgetan. Vorteil der WÜK ist eine bessere Effizienz, Nachteil
sind mehr Schaltrucke und natürlich eine zusätzliche Komplexität.

Ich glaube, dass es noch lange Automaten ohne WÜK gegeben hat. Das
Viergang-Scheißautomatikgetriebe meines '93er Renault 19 hatte jedenfalls
keine, dafür schaltete es erst ab 78 km/h in den vierten Gang.

Frank
--
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Sebastian Suchanek
2014-08-07 17:07:56 UTC
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Post by Nico Hoffmann
Post by Sebastian Suchanek
Post by Michael Schmidt
Wie kann man denn erjkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
IMO hat der Wandler entweder eine WÜK, dann arbeitet die in allen
Gängen, oder der Wandler hat eben keine WÜK.
Wäre mein alter BMW mit Automatik vom Band gepurzelt (1985), hätte die
WÜK nur in der Stufe 4 gearbeitet. Finde ich auch merkwürdig, steht
aber so in der Betriebsanleitung.
[...]
Da würde ich jetzt aber zu gerne wissen, wie das Ding konstruktiv
aufgebaut ist...


Tschüs,

Sebastian
Oliver Sprenger
2014-08-07 21:32:00 UTC
Permalink
Post by Nico Hoffmann
Wäre mein alter BMW mit Automatik vom Band gepurzelt (1985), hätte die
WÜK nur in der Stufe 4 gearbeitet. Finde ich auch merkwürdig, steht
aber so in der Betriebsanleitung.
[...]
Da würde ich jetzt aber zu gerne wissen, wie das Ding konstruktiv aufgebaut ist...
Der Audi V8 4.2, den ich 2000 und 2001 fuhr, hatte eine 4-Stufen-Automatik
mit Wandlerüberbrückung ebenfalls nur im 4 Gang, die bei ca. 100 km/h
aktiviert und unterhalb IIRC 80 km/h wieder deaktiviert wurde. Aufgrund des
sehr weich ausgelegten Wandlers wirkte das ganze Konstrukt tendenziell wie
eine 5-Stufen-Automatik. Eine eher ruppige und digitale Angelegenheit.

Mein Mercedes W202 C240 mit 5-Stufen-Automatik hat gar keine WÜK, wohl
bewußt aus Komfortgründen.

Mein anderer W202 (C43 AMG), ebenfalls 5 Stufen, hat eine WÜK, die in vier
Schlupfstufen (75 bis 0%) fahrsituationsabhängig im 4. und 5. Gang
gesteuert wird. Feine Sache, das. Ferry Porsche sagte ja mal: "Schießen muß
er". Das tut er auf Wunsch ohne jegliche Abstriche, ohne bei ruhiger
Fahrweise das mit einem klassischen Mercedes intuitiv assoziiierte
Fahrgefühl vermissen zu lassen.

LG,
--
Oliver Sprenger
Ihr guter Stern auf allen Straßen
Harald Klotz
2014-08-13 15:21:09 UTC
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Post by Sebastian Suchanek
IMO hat der Wandler entweder eine WÜK, dann arbeitet die in allen
Gängen, oder der Wandler hat eben keine WÜK.
Das kann ich nicht bestätigen.

Die Wandlerbrücke arbeitet meines Wissens nur im höchsten Gang, so auch
meine Erfahrung mit einem BMW, den ich mal gefahren habe.

Dämlich gemacht von BMW, die Brücke schaltete bei ca. 105 und rückte 92
wieder raus.
Dümmer geht es kaum, auf der Landstraße, wo man bequem gebrückt ab 60-70
fahren könnte war es ein Gräuel.
Erst auf 105, damit sie einrastete und jedes kleines abbremsen und sie
war wieder raus.
Post by Sebastian Suchanek
Post by Michael Schmidt
Ab wann ist das/ist die Wandlerüberbrückung überhaupt Standard
bei Automatikgetrieben?
Das sollte sie eigentlich schon sehr lange sein. Ich schätze(!)
mal, spätestens ab Ende der 1960er Jahre.
60er, ich kann mich nicht erinnern, dass es das damals schon gab.
In den 70ern war es auch nicht üblich. Ich schätze ab ca. 80er.

Grüße Harald

Ralf Koenig
2014-08-06 21:16:24 UTC
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Wie kann man denn erkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
Erstmal Basics pauken:
http://www.kfz-tech.de/Drehmomentwandler.htm

Sicher: Per OBD den Status WÜK auslesen (wenn die rechnergesteuert ist).
Und OBD1 gibt's schon laaang. Dann halt am Getriebesteuergerät (TCU /
TCM) oder Motorsteuergerät (ECU/ECM). Manchmal auch kombiniert im
Powertrain Control Modul (PCM).

Am Anfang war das OBD1-Zeug halt modellspezifisch, später im OBD2-Rahmen
etwas einheitlicher. Pro Hersteller unter einer bestimmten PID. Ich habe
das bei meinem Mondeo '98 selig per ScanGauge 2 gemacht, mit
XGauge-Befehlen (so konnte man herstellerspezifische PIDs - also hier
Ford PIDs - auslesen). War spannend. Da kam dann 0 oder 1.

Oder indirekt über die Temperatur des Automatikgetriebe-Ölkühlers. Ist
die WÜK zu: ist der eher kühl, ist sie offen, ist der heiß.

Empirisch: schauen, ob sich bei leichtem Gas (ohne durchdrehende Reifen
:-)) die Fahrzeuggeschwindigkeit genau linear zur Motordrehzahl
verändert. (Mitloggen, dann am Rechner auswerten oder per Auge.) Denn
dann ist offenbar die Verbindung fest, also eine feste Kupplung
geschlossen. Wenn da die WÜK noch offen ist geht erst die Motordrehzahl
hoch und dann leicht versetzt die Fahrzeuggeschwindigkeit.

Bei starkem Gasgeben öffnet die WÜK, er geht einen Gang runter und macht
die WÜK erst wieder zu, wenn wieder nur wenig Gas gegeben wird.

Manch einer hört das auch, oder sieht es an der Drehzahl. Wenn die WÜK
greift, geht die Motordrehzahl bisschen runter und der Lauf wird etwas
rauer. Bei einer gewissen Mindestdrehzahl (von oben kommend und
langsamer werdend) geht die WÜK dann wieder auf.

Anderer Weg: Verhalten im Schubbetrieb testen. So bekommt man auch
empirisch pro Gang die Mindestdrehzahl raus.
Ab wann ist das/ist die Wandlerüberbrückung überhaupt Standard bei
Automatikgetrieben?
Schon ne ganze Weile.

Hier steht:
http://www.getriebe-frankfurt.de/technik.php?go=was-ist-lock-up-wandleruberbruckungskupplung

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Da nach dem Anlaufen des Fahrzeugs die Verstärkung des Drehmomentes
nicht mehr benötigt wird, überbrückt die Wandlerüberbrückungskupplung
die Turbinen und der Wandler hat keinen Schlupf mehr. Die ganze
Vorrichtung befindet sich mitten im Wandler.

Es ist eine einfache Lamellenkupplung, die mit einem speziellen Kolben
durch den Öldruck angedrückt wird. In den 1980er und 1990er-Jahren
erfolgte die Blockierung der Wandlerüberbrückungskupplung erst bei einer
Geschwindigkeit von ca. 80 km/h. Deshalb waren die Automatikgetriebe im
Stadtverkehr im Vergleich zu den mechanischen Getrieben nach wie vor
nicht so ökonomisch. In den 90er-Jahren haben die meisten Produzenten
die Computersteuerung der Wandlerüberbrückungskupplung eingesetzt, bei
der der Wandler schon im zweiten Gang und minimalen Geschwindigkeiten
blockiert wird.
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Ralf
Ralf Koenig
2014-08-07 20:45:26 UTC
Permalink
Wie kann man denn erkennen/spüren ob ein (klassisches Wandler-)
Automatikgetriebe denn über eine Wandlerüberbrückung im höchsten Gang
verfügt?
Eine sehr einfache indirekte Möglichkeit ist mir noch eingefallen:
wenn man die Übersetzung des Automatikgetriebes aus einem Datenblatt
rausbekommt (höchster Gang + Achsübersetzung) und den Abrollumfang der
Reifen hat (kann man ausrechnen oder besser ausmessen), kann man
ausrechnen, wie die Motordrehzahl im 4. Gang für jede Geschwindigkeit
sein muss; WENN die WÜK zu ist. (also der Wandler gelockt ist)

z.B. im mal angenommen mit fiktiven Zahlen:

Übersetzung höchster Gang 0,8
Achübersetzung 2,5
Abrollumfang 2m


km/h m/s Rad-RPS Rad-RPM Motor-RPM
höchster Gang
72 20 10 600 1875
108 30 15 900 2812,5
144 40 20 1200 3750


Und jetzt fährt man in der Ebene, beschleunigt auf verschiedene
Geschwindigkeiten und schaut auf einen GPS-Tacho und die Motordrehzahl.
Wenn das genau zusammenpasst -> muss eine WÜK aktiv sein.

Wenn nicht, ist die Motordrehzahl höher, als sie sein müsste (so z.B.
10%), und es greift in diesem Moment keine WÜK im höchsten Gang.

Ralf
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