Discussion:
erzielbare Laufleistung. Dieselmotoren und Einspritzpumpen
(zu alt für eine Antwort)
Michael Schmidt
2004-07-31 23:12:12 UTC
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Welche Laufleistungen kann man heutzutage denn von Dieselmotoren und
speziell Einspritzpumpen erwarten?

Meine Erfahrungen:
Bei einem 87er golf2 bin ich auf ca 350Tkm gekommen,
leider wurde da das Auto von 2 anderen Verkehrsteilnehmern
hingerichtet.
Bei einem 96er Ford Mondeo TD war allerdings schon noch 140Tkm die
Einspritzpumpe defekt. War mit ca 3500DM incl Einbau schon ein teuerer
Spass...Seitdem bis heute 250TDM klaglos gelaufen.
Mercedes in Portugal: 600Tkm und läuft noch


Ich habe gerüchteweise gehört, dass die alten Reiheneinspritzpumpen
von Mercedes dauerhafterer sein sollen als die später häufiger
verbauten Verteilereinspritzpumpen.

Wie sieht das denn bzgl Laufleistung mit den aktuellen Common Rail und
Pumpe-Düse Systemen aus? Kann man dort schon etwas über generelle
Trends aussagen?

Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren?
Winterbetrieb/Kaltstarts?
Kraftstoffqualität?
Ölqualität?
...



MS
René Haar
2004-08-01 05:35:11 UTC
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Moin
Post by Michael Schmidt
Wie sieht das denn bzgl Laufleistung mit den aktuellen Common Rail und
Pumpe-Düse Systemen aus? Kann man dort schon etwas über generelle
Trends aussagen?
Ne noch nicht, aber die sind eher problembehaftet und anfälliger
Post by Michael Schmidt
Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren?
Winterbetrieb/Kaltstarts?
Kraftstoffqualität?
Ölqualität?
Alles was du aufzählst.

Als ich noch in ner LKW Werkstatt gearbeitet habe
hatten wir einen Kurierdienst, bei dem die
Fahrzeuge (Ducato 2,8 idTD) Regelmäßig
über 350000 km kamen innerhalb der ersten 3 Jahre
einer schaftte bis zur 1. HU sogar 450000 und kam
2 jahre und 2 Besitzer später zum "ersten" Zahnriehmen Wechsel
mit angeblich 100.000 KM daher kann ich dir leider nicht sagen
wieviel der Wagen wirklich gelaufen hat. Aber
das sind Langstreckenfahrzeuge, immer Norddeutschland-
Frankreich/Spanien und gut gewartet(alle Inspektionen werden gemacht)


MFG René
Post by Michael Schmidt
....
MS
--
René Haar Ressortleiter Bootswesen der DLRG FL.e.V
Fragen zu Bootsmotoren? Vielleicht kann ich helfen!?
Meine Baustelle : http://www.RHaarKG.de CALLTO://Rene Haar
Dieses Posting gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder!
Florian L. Klein
2004-08-01 09:43:21 UTC
Permalink
Post by Michael Schmidt
Ich habe gerüchteweise gehört, dass die alten Reiheneinspritzpumpen
von Mercedes dauerhafterer sein sollen als die später häufiger
verbauten Verteilereinspritzpumpen.
Ja gut, die Reihen-ESPs von Mercedes sind aufgrund ihrer Bauart recht
gering belastet. Außerdem ist der Einspritzdruck niedrig, weshalb ältere
Mercedes-Diesel eher wenig Drehmoment haben und im unteren
Drehzahlbereich schlecht laufen. Langfristig treten dann die klassischen
Drehorgel-Schäden auf, z. B. in Form von schlechter Verdichtung durch
verschlissene Kolbenringe.
Post by Michael Schmidt
Wie sieht das denn bzgl Laufleistung mit den aktuellen Common Rail und
Pumpe-Düse Systemen aus? Kann man dort schon etwas über generelle
Trends aussagen?
Ein Satz Pumpe-Düse-Elemente hält im PKW je nach Fahrweise etwa eine
Viertelmillion km. Danach kann man sich mal neue gönnen. Die Kosten sind
inzwischen nicht mehr so astronomisch, pimaldaumen 250 Euro pro Stück.
Dabei müssen allerdings alle auf einmal getauscht werden (beim V10
reicht eine Zylinderbank mit 5 Stück). Neue Pumpe-Düse-Elemente streuen
in ihren Eigenschaften nicht unerheblich und werden deshalb nach einem
entsprechenden Test zusammen sortiert, damit ein Satz mit drei, vier
oder fünf Pumpe-Düse-Elementen möglichst ähnliche Eigenschaften aufweist
und der Motor rund läuft.

Die Pumpe-Düse-Technik erzeugt dabei zwar hohe Einspritzdrücke, aber die
Belastung der Elemente an sich ist relativ gering. Dafür sind
Nockenwelle und Zahnriemen recht hohen Drehmomentspitzen ausgesetzt.

Bei Common-Rail-Pumpen habe ich eher über Ausfälle gelesen, wobei diese
Pumpen auch noch recht teuer sind. Aber 200000 km sollten auch drin
sein.
Post by Michael Schmidt
Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren?
Winterbetrieb/Kaltstarts?
Kaltstarts mit hoher Belastung verkürzen die Lebensdauer erheblich.
Post by Michael Schmidt
Kraftstoffqualität?
Ölqualität?
Beim Kraftstoff sind die Schmiereigenschaften wichtig, weshalb
RME-Betrieb die Lebensdauer auch verkürzen kann. Das verwendete Öl ist
qualitativ ohnehin am oberen Ende der Skala.

/.
DocSnyder.
--
Friss, Spammer: <***@allinternal.com> <***@allinternal.com>
<***@allinternal.com> <***@allinternal.com> <***@allinternal.com>
<***@allinternal.com> <***@allinternal.com> <***@allinternal.com>
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Armin Rappold
2004-08-01 10:52:46 UTC
Permalink
Post by Florian L. Klein
Beim Kraftstoff sind die Schmiereigenschaften wichtig, weshalb
RME-Betrieb die Lebensdauer auch verkürzen kann.
Ich glaube, da hast Du nicht recht. Schau Dir mal diesen Link an:

http://www.biodiesel-kaernten.com/site/biodiesel/eigenschaften.html

Demnach verringert Biodiesel den Verschleiß um bis zu 60 %! Das habe ich
übrigens auch schon an anderer Stelle so gelesen.

Besonders interessant finde ich, dass Biodiesel bei kleinen Anteilen (1
%) die Schmiereigenschaften von schwefelarmen Mineralöldiesel aufwertet.
Damit gibt es doppelt Sinn, dem Dieselkraftstoff, wie es jetzt in
Deutschland beabsichtigt ist, bis zu 5 % RME beizumischen.


Güße aus dem lieblichen Taubertal

Armin R.
Georg Kaiser
2004-08-01 15:49:28 UTC
Permalink
From: Michael Schmidt
Welche Laufleistungen kann man heutzutage denn von Dieselmotoren und
speziell Einspritzpumpen erwarten?
Bei einem 96er Ford Mondeo TD war allerdings schon noch 140Tkm die
Einspritzpumpe defekt.
Ich habe gerüchteweise gehört, dass die alten Reiheneinspritzpumpen
von Mercedes dauerhafterer sein sollen als die später häufiger
verbauten Verteilereinspritzpumpen.
Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren?
Winterbetrieb/Kaltstarts?
Kraftstoffqualität?
Ölqualität?
...
MS
Halli-Hallo,
man kann die alten R-Einspritzpumpen (ESP) nicht mit den mit elektronik
vollgestopften neuen ESP vergleichen.
Die alten R-ESP waren sogar am Motorölkreislauf angeschloßen.
Die neuen ESP werden mit dem Treibstoff geschmiert. Gleichzeitig wird die
Elektronig auch mit umspült, ähnlich einer Heizungswasserpumpe die auch als
"Nassläufer" im Wasser läuft.
Der Elektronik "schmecken" bestimmte Stoffe im Treibsoff nicht, deshalb fallen
viele ESP mit Elektronikproblemen aus und nicht mit mechanischen defekten.
Dein Mondeo hatte wahrscheinlich eine Lucas ESP die ist nicht recht robust und
wird auch deshalb von den Salatölfahrern gehasst!

Bei CR Systemen ist die Hochdruckpumpe ein Schwachpunkt, deshalb gilt da
Schmieren statt förtern, also schaltet sich die Pumpe ab befor sie trockenläuft
und verreckt!
PD ist von der mechanik mit der R-ESP zu vergleichen und sollte lange leben.
V-ESP sind mechanisch an der Belastungsgrenze weil der Pumpkolben sich dreht
UND axial bewegt wird.
Bei den Radialkolben V-ESP sind diese funktionen getrennt, dafür ist die
Elektronik anfällig

Gruß Schorsch
PS.: Unter normalen Umständen ist die ESP KEIN Verschleißteil und lebt so lange
wie der Motor.
Deshalb verwendete Mercedes ja die R-ESP:-)))
Michael Schmidt
2004-08-02 09:08:21 UTC
Permalink
Post by Georg Kaiser
From: Michael Schmidt
Welche Laufleistungen kann man heutzutage denn von Dieselmotoren und
speziell Einspritzpumpen erwarten?
Bei einem 96er Ford Mondeo TD war allerdings schon noch 140Tkm die
Einspritzpumpe defekt.
Ich habe gerüchteweise gehört, dass die alten Reiheneinspritzpumpen
von Mercedes dauerhafterer sein sollen als die später häufiger
verbauten Verteilereinspritzpumpen.
Was sind die wichtigsten Einflussfaktoren?
Winterbetrieb/Kaltstarts?
Kraftstoffqualität?
Ölqualität?
...
MS
Halli-Hallo,
man kann die alten R-Einspritzpumpen (ESP) nicht mit den mit elektronik
vollgestopften neuen ESP vergleichen.
Die alten R-ESP waren sogar am Motorölkreislauf angeschloßen.
Ich kenne das von den Vielstoffmotoren ESPs in den alten Heeres MANs.
Post by Georg Kaiser
Die neuen ESP werden mit dem Treibstoff geschmiert. Gleichzeitig wird die
Elektronig auch mit umspült, ähnlich einer Heizungswasserpumpe die auch als
"Nassläufer" im Wasser läuft.
Der Elektronik "schmecken" bestimmte Stoffe im Treibsoff nicht, deshalb fallen
viele ESP mit Elektronikproblemen aus und nicht mit mechanischen defekten.
Dein Mondeo hatte wahrscheinlich eine Lucas ESP die ist nicht recht robust und
wird auch deshalb von den Salatölfahrern gehasst!
Stimmt, Es war eine Lucas ESP..
Post by Georg Kaiser
Bei CR Systemen ist die Hochdruckpumpe ein Schwachpunkt, deshalb gilt da
Schmieren statt förtern, also schaltet sich die Pumpe ab befor sie trockenläuft
und verreckt!
PD ist von der mechanik mit der R-ESP zu vergleichen und sollte lange leben.
Aber die Ölanforderungen der PD sind sehr hoch?
Von Castrol wird speziell für diese ein nicht gerade billiges Öl
angeboten...
Post by Georg Kaiser
V-ESP sind mechanisch an der Belastungsgrenze weil der Pumpkolben sich dreht
UND axial bewegt wird.
Bei den Radialkolben V-ESP sind diese funktionen getrennt, dafür ist die
Elektronik anfällig
Gruß Schorsch
PS.: Unter normalen Umständen ist die ESP KEIN Verschleißteil und lebt so lange
wie der Motor.
Fragt sich nur wie lange ein Motor zu leben hat. Autonutzer und
Automobilindustrie sind da sicher unterschiedlicher Meinung.
Auf welche Nutzdauern sind die Komponenten den ausgelegt?
Zu kurze schädigen den Ruf und bringen die Kunden auf die Palme,
zu lange Haltbarkeit ist in der Regel aufwendiger, teurer und
schmälert den Gewinn und ist Kontraproduktiv für den Neuwagenverkauf
(allerdings gut für den Marktanteil...)..

MS
Georg Kaiser
2004-08-02 10:27:50 UTC
Permalink
"Michael Schmidt"
wrote

(Georg Kaiser)
Post by Michael Schmidt
Post by Georg Kaiser
Dein Mondeo hatte wahrscheinlich eine Lucas ESP die ist nicht recht robust und
wird auch deshalb von den Salatölfahrern gehasst!
Stimmt, Es war eine Lucas ESP..
Post by Georg Kaiser
PD ist von der mechanik mit der R-ESP zu vergleichen und sollte lange leben.
Aber die Ölanforderungen der PD sind sehr hoch?
Von Castrol wird speziell für diese ein nicht gerade billiges Öl
angeboten...
MS
Halli-Hallo Michael,
bei den ersten R-ESP mußte man sogar noch Ölwechsel an der ESP machen.
Dann wurde die ESP am Motorölkreislauf mit angeschloßen.
Zu Lukas las ich neulich was schönes:

Warum drinken die Engländer gern warmes Bier?
Weil Lucas auch Kühlschränke herstellt!!
Ist das ein Wink auf die Qualität?

Das Öl im PD ist eigentlich nur ein Markeding Gag!
Die PD-Elemente haben selbst mit dem Motorölkreislauf nichts zu tun.
Die Betätigung wird mittels riesiger Kipphebel realisiert.
Dort treten schon enorme Spitzenkräfte auf die auch der Zahnriemen
übertragen muß.
Aber mit der Ölqualität hat das nichts zu tun.
Neue CR Motoren haben die selbe hohe Belastung (knapp 200Bar
Verbrennungsspitzendruck) zu ertragen als PD-Motoren und benötigen auch kein
""CR-Öl"".
Auch bekommst Du das PD-Öl für 1/3 vom VW-Preis über diverse Quellen. (Hallo
Thomas K. vom www.2literauto.de)

Wenn in der Autobranche über jeden Euro gestritten wird, dann baut keiner
freiwillig ein Einspritzsystem ein das teuerer ist und doppelt so lang hält.
Das wird in den seltensten Fällen auch vom Kunden bezahlt.
Gruß Schorsch

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