Post by Michael LandenbergerPost by Matthias Frankhttps://www.welt.de/wirtschaft/article171801021/E-Auto-der-Deutschen-Post-Winterprobleme-mit-dem-Streetscooter.html
Mein Reden seit '45: mit Spielzeugakkus lässt sich kein vernünftiges
Elektroauto bauen. Offenbar noch nicht einmal eines, das gar nicht für
Langstrecken taugen muss. Guckstu
<https://groups.google.com/d/msg/de.etc.fahrzeug.auto/0GNr8xQa6_o/jNoWyMjELgAJ>
20 kWh Akku-Kapazität sind für so ein Auto lächerlich wenig.
Kommt drauf an, wie es disponiert wurde. Und da liegt dann auch eine
Lösungsvariante.
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Soll der Ventilator für ein bisschen Wärme im Auto und klare Sicht durch
die Scheiben sorgen? Oder soll die Batterie geschont werden, damit die
Stromladung auch noch für die Fahrt zurück zum Paketdepot reicht? Mehr
als 70 Kilometer Strecke sind nämlich nicht drin.
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Tja, das wird ja vorher ein Ausbildungsinhalt für die Fahrer gewesen
sein. Und der Disponent muss es berücksichtigen.
Natürlich ist klare Sicht immer wichtig. Und die Gesundheit der
Mitarbeiter auch, aber das kann ggf. auch mit Kleidung gelöst werden.
Bei kalten Außentemperaturen müssen die Autos einfach anders disponiert
werden.
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Mitarbeiter der Post, die das neue Lieferfahrzeug namens Streetscooter
fahren, stehen in diesen Tagen vor dieser schwierigen
Prioritätensetzung. Wenn es schiefläuft, bleibt der Paketwagen mitten
auf der Strecke liegen.
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Dann hat die Disposition die Autos oder Sendungen schlecht zugeteilt.
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In einem Ort ist sogar die Rede von einer „unglaublichen psychischen
Belastung“, weil die Beschäftigten sich mit dem Fahrzeug nicht mehr auf
die Straße trauen. Immer wieder gehe es darum zu entscheiden, wann der
Fahrer am besten umkehre, um den Rückweg noch zu schaffen.
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Bisschen dramatisch ausgedrückt, finde ich. Und wieder => Druck
zurückgeben an die Disponenten.
Vorher: Ausbildung der Fahrer am Auto. Dann lernt er/sie das doch.
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In Süddeutschland berichten Betriebsräte von technischen Mängeln der
Heizung sowie von einer viel zu geringen Reichweite. Den Aussagen
zufolge gibt es Ausfälle des Streetscooter, die im zweistelligen
Prozentbereich liegen. „Die Probleme zu lösen wäre wichtiger als dauernd
in der Presse zu sagen, wie toll dieses Arbeitsgerät ist“, sagt ein
Betriebsrat.
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Jepp, Probleme anhören, Probleme lösen, Weitermachen. Logisch.
Reißleinen-Prinzip.
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Auch hätten einige Postboten wegen der Leichtbauweise des Fahrzeugs auf
freien Strecken Angst vor Unfällen.
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=> Leichtbauweise?
Leergewicht: 1.280 kg - und immerhin ein schöner Leiterrahmen, der hält
was aus.
Zum Vergleich: Dokker, Fiorino, Qubo, Tourneo Courier, Transit Courier:
auch alle unter 1300 kg. Ein Caddy, wo keiner geklagt hat: geht bei 1342
kg los.
Ja, DHL/Streetscooter ist noch EURONCAP-Crash Tests schuldig, dieser
Kritikpunkt ist auf dem Weg zu 50.000 Fahrzeugen durchaus berechtigt.
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In mehreren Fällen sei die Motorhaube während der Fahrt aufgesprungen.
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Quickfix/Workaround: mit Draht oder einem Zusatzschloss. Sonst:
berechtigte Kritik -> beheben. Aber gut: an sich muss man da ja nicht
ran. An sich können sie die sogar zuschrauben. Selbst Wischwasser ist
doch extern.
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Im Alltag blieben Streetscooter „mitten in der Pampa“, wie die Fahrer es
beschreiben, auf der Strecke liegen. „Aus Sorge darum, ob sie es noch
bis nach Hause schaffen, müssen unsere Kollegen mehr auf den Ladestand
der Batterie achten als auf ihre Arbeit als Zusteller“, sagt ein anderer
Mitarbeiter. Ausfälle werden unter anderem von Zustellern in Berlin
berichtet. Erschwert wird die Lage dadurch, dass sich nur wenige
Werkstätten mit den Autos auskennen und sie vor Ort reparieren können.
Ein bundesweiter und effektiver Pannendienst für den Streetscooter
existiert bislang nicht.
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-> Druck zurückgeben an die Disponenten, sodass 20% Reserve
eindisponiert werden.
-> statt Werkstätten -> Pannendienst von DHL
Und für die Streetscooter im freien Verkauf machen doch die
Bosch-Dienste die Services.
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In der Stadtzustellung ist ein Nachladen der Batterie möglich, in den
Stadtrandgebieten in der Verbundzustellung mit Briefen und Paketen ist
dies wegen der Entfernungen schwieriger. Statt der von der Post
angegebenen Reichweite von 100 Kilometern zeigt sich in der Fahrpraxis
nach Aussage der Beschäftigten, dass maximal 70 Entfernungskilometer mit
einer Stromladung möglich sind.
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Der Hersteller selbst sagt für den work:
https://www.streetscooter.eu/produkte/work
100 km NEFZ
80 km Post approved
Die Tour muss eh der Disponent planen, der soll sie halt anders und mit
mehr Reserven planen. Das sollte die Herstellung dann dazu bewegen, auch
größere Batterien zu verbauen.
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An manchen Tagen sei es fürchterlich kalt in den Fahrzeugen, weil der
Heizungsventilator aus Sorge vor dem Verbrauch der Batterieladung nicht
angestellt werden könne, berichten Beschäftigte. Einige von ihnen
stellen sich morgens auf dem Betriebshof vor der Abfahrt einen kleinen
Heizlüfter per Stromkabel in ihren Streetscooter, damit es wenigstens
zum Fahrtbeginn im Fahrerhaus warm ist. Ähnlich ist es mit der
nachträglich eingebauten Sitzheizung: Auch dieses Extra wird aus Angst
vor einem zu hohen Stromverbrauch wenig genutzt.
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Eine ordentliche Anzeige und eine Weiterbildung entspannt diese Lage.
Sowie eine außentemperaturabhängige Disposition, die den
Heizungsverbrauch einbezieht.
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Wiederum aus Süddeutschland berichten Paketfahrer davon, dass das Auto
auf freier Strecke ausgeht und nicht wieder in Gang gebracht werden
kann. Kommt es zu solch einem Ausfall, müssen Spezialwerkstätten
angefordert werden. Das dauert Stunden und sorgt am Ende dafür, dass
Postsendungen nicht ausgefahren werden können. Problematisch ist zudem,
dass es an manchen Orten keine Alternative zu den Elektrowagen mehr
gibt. Immer mehr der sogenannten Zustellstützpunkte der Post werden nur
noch mit dem Streetscooter ausgestattet.
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Problem für die Post, nicht für den Zusteller. Der kann sich doch über
einen frühen Feierabend freuen.
Ausgehen -> Feedback an die Entwicklung: technische Analyse,
Ursachenfindung, abstellen
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Wenden sich die Beschäftigten mit ihren Alltagsproblemen an ihre
Konzernzentrale, erhalten sie die Antwort, es müsse sich um
Bedienungsfehler handeln.
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Was ja sein kann, eine bessere Ausbildung und individuelle Betrachtung
verbessert das.
Also: das lässt sich lösen. Durch die Disponenten, die die Touren planen
und durch die Batterie-Entwicklung, sowie ordentliche Kombiinstrumente
mit Restreichweiten-Schätzer.
Grüße,
Ralf