Discussion:
BMW i3 Batterie - Lebensdauer testen oder austauschen?
(zu alt für eine Antwort)
Frank Kemper
2024-04-17 15:36:07 UTC
Permalink
Ich war schon immer ein Fan des BMW i3. Neulich bin ich auf Youtube über
ein völlig absurdes Video aus den USA gestolpert, wo sie einen i3 mit
Range-Extender einen 8-Gallonen-Zusatz im Frunk verpasst haben, der über
eine separate Pumpe Sprit über ein Loch im Original-Tankdeckel in den
Original-Tank umfüllte und so angeblich die Reichweite des Fahrzeugs auf
über 400 Meilen (also über 650 km) verlängern konnte. Okay, lustig, aber in
Deutschland würde man für so was wohl erschossen.

Ich habe dann ein wenig weitergestöbert und traf auf durchaus wohlwollende
Testfahrten mit dem i3 REx. Die Rede war von einer rein elektrischen
Reichweite von bis zu 170 km, und zusammen mit dem REx kommt man auf 300 km
- also, weiter müsste ich ohne Pause nicht fahren können. Verblüffend fand
ich, dass sich der Akku angeblich sehr schnell aufladen lässt, und dass man
über Nacht auch mit einer Schuko-Dose hinkommt. Und dann habe ich auf
Mobile.de gesehen, dass es gebrauchte i3 mit REx schon für unter 15K gibt.

Also, irgendwie lacht mich die Kiste ja schon an;-)

Allerdings: Die typischen Gebraucht-Angebote sind von 2014 bis 2018 und
haben so 50.000 bis 70.000 km auf der Uhr. Wir reden also von sechs bis
zehn Jahre alten Autos. Es scheint den REx mit zwei Akkugrößen zu geben,
mit 60 Ah und 90 Ah, das entspricht wohl rund 22 bzw. ca. 30 Ah. Wie kann
man bei einem solchen Auto überprüfen, wie der Akku beieinander ist und wie
lange er noch hält. Und - für den Fall der Fälle - was müsste man wohl für
einen Akkutausch kalkulieren?

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Michael Bode
2024-04-17 17:04:19 UTC
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Post by Frank Kemper
Ich war schon immer ein Fan des BMW i3. Neulich bin ich auf Youtube über
ein völlig absurdes Video aus den USA gestolpert, wo sie einen i3 mit
Range-Extender einen 8-Gallonen-Zusatz im Frunk verpasst haben, der über
eine separate Pumpe Sprit über ein Loch im Original-Tankdeckel in den
Original-Tank umfüllte und so angeblich die Reichweite des Fahrzeugs auf
über 400 Meilen (also über 650 km) verlängern konnte. Okay, lustig, aber in
Deutschland würde man für so was wohl erschossen.
Ich habe dann ein wenig weitergestöbert und traf auf durchaus wohlwollende
Testfahrten mit dem i3 REx. Die Rede war von einer rein elektrischen
Reichweite von bis zu 170 km, und zusammen mit dem REx kommt man auf 300 km
- also, weiter müsste ich ohne Pause nicht fahren können. Verblüffend fand
ich, dass sich der Akku angeblich sehr schnell aufladen lässt, und dass man
über Nacht auch mit einer Schuko-Dose hinkommt. Und dann habe ich auf
Mobile.de gesehen, dass es gebrauchte i3 mit REx schon für unter 15K gibt.
Also, irgendwie lacht mich die Kiste ja schon an;-)
Allerdings: Die typischen Gebraucht-Angebote sind von 2014 bis 2018 und
haben so 50.000 bis 70.000 km auf der Uhr. Wir reden also von sechs bis
zehn Jahre alten Autos. Es scheint den REx mit zwei Akkugrößen zu geben,
mit 60 Ah und 90 Ah, das entspricht wohl rund 22 bzw. ca. 30 Ah. Wie kann
man bei einem solchen Auto überprüfen, wie der Akku beieinander ist und wie
lange er noch hält. Und - für den Fall der Fälle - was müsste man wohl für
einen Akkutausch kalkulieren?
Einen Batteriecheck gibt es hier:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/batteriecheck-elektroauto/

Keine Garantie für die Zuverlässigkeit.
Frank Kemper
2024-04-17 22:04:04 UTC
Permalink
Post by Michael Bode
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/batteriecheck-elektroauto/
Keine Garantie für die Zuverlässigkeit.
Danke für den Link, das hört sich interessant an, würde aber bedeuten, dass
man mit dem Auto erstmal einem Akku leerfahren muss, bevor der Test kommt.
Das könnte bei einem Gebrauchtwagen schwierig werden.

Frank
--
The whole IT runs on Caffeine
Michael Bode
2024-04-18 10:36:29 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Post by Michael Bode
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/batteriecheck-elektroauto/
Keine Garantie für die Zuverlässigkeit.
Danke für den Link, das hört sich interessant an, würde aber bedeuten, dass
man mit dem Auto erstmal einem Akku leerfahren muss, bevor der Test kommt.
Das könnte bei einem Gebrauchtwagen schwierig werden.
Vielleicht kann man sich mit dem Verkäufer einigen. Ist ja auch in
seinem Interesse. Der Gebrauchtmarkt für E-Auto soll ja schwierig sein,
weil die Käufer das Risiko eines ausgelutschten Akkus scheuen. Wenn ich
meinen verkaufen wollte, würde ich so einen Test selber machen. Wenn der
gut ausfällt, ist er doch ein gutes Verkaufsargument.
Ralf Koenig
2024-04-17 21:45:59 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Ich war schon immer ein Fan des BMW i3. Neulich bin ich auf Youtube über
ein völlig absurdes Video aus den USA gestolpert, wo sie einen i3 mit
Range-Extender einen 8-Gallonen-Zusatz im Frunk verpasst haben, der über
eine separate Pumpe Sprit über ein Loch im Original-Tankdeckel in den
Original-Tank umfüllte und so angeblich die Reichweite des Fahrzeugs auf
über 400 Meilen (also über 650 km) verlängern konnte.
Quelle: (samt schönem Clickbait-Titel)

"I Bought a Ten Year Old $3500 EV and I Increased its Range To Over 400
Miles!"

Post by Frank Kemper
Okay, lustig, aber in
Deutschland würde man für so was wohl erschossen.
Wieso gleich erschossen? Braucht "nur" ne ordentliche Einzelabnahme.

Alle Benzinleitungen ordentlich verlegt?
Tank ordentlich befestigt?
Schutz vor Überlauf nach draußen?
Leergewicht neu (mit 90% gefülltem Tank)?
Ggf. kommt das sogar noch mit dem originalen CO2-Wert aus.


Wesentlich stressfreier: einen vollen Benzinkanister ordentlich
ladungsgesichert mitnehmen. Anhalten, verantwortlich umfüllen.
Post by Frank Kemper
Ich habe dann ein wenig weitergestöbert und traf auf durchaus wohlwollende
Testfahrten mit dem i3 REx. Die Rede war von einer rein elektrischen
Reichweite von bis zu 170 km,
Das hängt von der Akku-Variante ab ...
Post by Frank Kemper
und zusammen mit dem REx kommt man auf 300 km
... das dann auch.
Post by Frank Kemper
- also, weiter müsste ich ohne Pause nicht fahren können. Verblüffend fand
ich, dass sich der Akku angeblich sehr schnell aufladen lässt,
Schnell ist immer irgendwie relativ, aber in 30 min ist er wieder auf 80%.
Post by Frank Kemper
und dass man
über Nacht auch mit einer Schuko-Dose hinkommt.
Jepp, auch richtig.
10 h mal 2,3 kW sind 23 kWh. Das reicht für den 60er Akkus für eine
Vollladung, für den 94er in den meisten Fällen auch.
Post by Frank Kemper
Und dann habe ich auf
Mobile.de gesehen, dass es gebrauchte i3 mit REx schon für unter 15K gibt.
Also, irgendwie lacht mich die Kiste ja schon an;-)
Na dann, mach es zu deinem Projekt. :-D
Post by Frank Kemper
Allerdings: Die typischen Gebraucht-Angebote sind von 2014 bis 2018 und
haben so 50.000 bis 70.000 km auf der Uhr. Wir reden also von sechs bis
zehn Jahre alten Autos.
Jepp. Und manche davon könnten noch die Akkugarantie von BMW haben. Es
gab: 8 Jahre, 100.000 km. Aber dann müssen die Wartungen eingehalten
worden sein. Also besser vorher klären.
Post by Frank Kemper
Es scheint den REx mit zwei Akkugrößen zu geben,
mit 60 Ah und 90 Ah, das entspricht wohl rund 22 bzw. ca. 30 Ah.
Genau genommen: Zellen mit 60 Ah oder 94 Ah.

Modelljahr 2014-2017, Werte für den i3 mit REx:
------------------------------------------------
96s * 60 Ah * 3,75 V = 21,6 kWh
21,60 kWh brutto / 18,8 kWh netto
115 km EPA, 190 km NEDC auf der Batterie alleine


Modelljahr 2017-2018, Werte für den i3 mit REx:
---------------------------------------------------
96s * 94 Ah * 3,67 V = 33,2 kWh
33,20 kWh brutto / 27,2 kWh netto
182 km EPA, 235-255 km WLTP, 300 km NEDC auf der Batterie alleine


Dann auf Sprit musst du mit 6 Liter/100 km rechnen. Mit den 9 Litern
drin, kommen also ca. 150 km auf Sprit dazu.
Post by Frank Kemper
Wie kann
man bei einem solchen Auto überprüfen, wie der Akku beieinander ist
Erstmal Sichtcheck an der Batterie auf der Hebebühne für die äußere
physische Erscheinung:
* äußere Beschädigungen?
* Dellen?
* Modergeruch im Innenraum/Wasserschadenmarken?

Und dann am besten mit einer Kombination aus diesen Dingen:

1) realer Ladevorgang an CCS (wenn mit CCS ausgerüstet, checken, das war
Sonderausstattung!)

2) realer Ladevorgang an AC (die 94 Ah kam optional mit
3-Phasen-11-Lader, sonst Serie: 1p, 16A = 3.6 kW, der AC-Quickcharger
(war Sonderausstattung) hatte da 1p, 32A = 7,2 kW)

3) Testfahrt für die Kapazität (dann Hochrechnen aus Kapazitätsverlust
und SoC-Verlust)
nach der Testfahrt nochmal realer Ladevorgang mit Erfassung kWh ab Dose

4) Auslesen der DTCs (Fehlerspeicher-Codes) aus dem
Batteriemanagementsteuergerät, sowie SoH (State of Health)

5) Auslesen der 96 Zellspannungen aus dem Batteriemanagementsteuergerät,
Analyse der Verteilung/Abweichungen in mV

6) Auslesen, dass das Steuergerät der Klimaanlage keine DTCs hat. Denn
das Kältemittel der Klimaanlage ist im i3 auch für die Batteriekühlung da.

Nützliche App dafür:
* Carly für BMW
https://www.mycarly.com/de/lp-obd-bmw/

Basis-App für ein paar wenige Daten:
"electrified".
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.bremeier.ralf.electrified&hl=en_US

Codierungen:
* BimmerCode - https://bimmercode.app/de/


Einfach nur mit so einem Aviloo-Test würde ich mich nicht abfinden:
https://www.adac.de/der-adac/regionalclubs/wuerttemberg/elektromobilitaet/aviloo/
Post by Frank Kemper
und wie lange er noch hält.
* Auslesen State of Health (SoH) aus dem Batteriemanagementsteuergerät

Der Rest ist Kaffeesatzlesen.
Post by Frank Kemper
Und - für den Fall der Fälle - was müsste man wohl für
einen Akkutausch kalkulieren?
BMW selbst => kann teuer werden. Um so älter das Auto, wird man kaum
noch die Module da drin tauschen. 8 Module a 12 Zellen sind drin. An
sich ist das Batteriepack recht reparaturfreundlich gemacht.

Bezahlbar hingegen in CZ: https://www.i3upgrade.cz/de/

-----------------------------------------------------------
Vorher: 60Ah bis 94Ah
Upgrade auf 94Ah ca 4.000 - 4.500 €
1 Jahr Garantie.

Ablauf:
Werkstatt kauft die Batterie ein
Kontakt mit dem Kunden
Die alte Batterie bleibt in der Werkstatt
-----------------------------------------------------------
Vorher: 60Ah bis 120Ah
Upgrade auf 120Ah - ca. 8.000 - 13.900 €
2 Jahre Garantie.

Ablauf:
Werkstatt kauft die Batterie ein
Kontakt mit dem Kunden
Die alte Batterie bleibt in der Werkstatt
-----------------------------------------------------------
Upgrade (du bringst beide Batterien mit)
ca. 1.000 €

Ablauf:
Die neue Batterie wird vom Kunden geliefert
Die alte Batterie bleibt in der Werkstatt.
Der Preis erhöht sich, wenn es mit der gelieferten Batterie
Probleme geben sollte.
-----------------------------------------------------------


Dieser tschechische Dienstleister kann AFAIK auch die 120Ah Batterie in
einen i3 REx implantieren.

Grüße, Ralf
HC Ahlmann
2024-04-18 07:43:53 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Wieso gleich erschossen? Braucht "nur" ne ordentliche Einzelabnahme.
Alle Benzinleitungen ordentlich verlegt?
Tank ordentlich befestigt?
Schutz vor Überlauf nach draußen?
Leergewicht neu (mit 90% gefülltem Tank)?
Ggf. kommt das sogar noch mit dem originalen CO2-Wert aus.
Wesentlich stressfreier: einen vollen Benzinkanister ordentlich
ladungsgesichert mitnehmen. Anhalten, verantwortlich umfüllen.
Bei Fahrten ins Ausland – es geht ja um Reichweitenverlängerung – macht
es einen Unterschied, ob es ein eingetragener Tank oder ein
Reservekanister ist, denn Kanister sind beschränkt oder gar verboten.
--
Munterbleiben
HC
Ulf_Kutzner
2024-04-18 08:03:15 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Post by Ralf Koenig
Wesentlich stressfreier: einen vollen Benzinkanister ordentlich
ladungsgesichert mitnehmen. Anhalten, verantwortlich umfüllen.
Bei Fahrten ins Ausland – es geht ja um Reichweitenverlängerung – macht
es einen Unterschied, ob es ein eingetragener Tank oder ein
Reservekanister ist, denn Kanister sind beschränkt oder
Als ob es im Inland an Beschränkungen fehlte...
olaf
2024-04-18 13:53:08 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
mit 60 Ah und 90 Ah, das entspricht wohl rund 22 bzw. ca. 30 Ah. Wie kann
man bei einem solchen Auto überprüfen, wie der Akku beieinander ist und wie
lange er noch hält.
Den Verkaeufer fragen und eine entsprechende PRobefahrt mache,
bevorzugt im Winter weil Kaelte den Akkus besonders weh tut.

Es waeren auch andere Konzepte denkbar, aber die basieren aller immer
aus einer Mischung aus glauben, hoffen und vertrauen.

Olaf

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