Discussion:
Ölwechsel bei sehr wenig km im Jahres(?)rhythmus auch bei heutigen Ölqualitäten?
(zu alt für eine Antwort)
Michael Schmidt
2004-03-03 15:14:29 UTC
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Die Frage tauchte im Bekanntenkreis auf:
Jemand hat einen 323er BMW gekauft, bei dem der letzte Ölwechsel zwar
erst 2500km her war, dieser aber vor 4 Jahren stattfand. Die letzten 3
Jahre hat das Auto nur in der Garage gestanden...

Früher war es üblich, bei sehr wenigen km ein oder zweimal jährlich
trotzdem das Öl zu wechseln (Oel alterung?).
Ist das bei heutigen Ölqualitäten noch notwendig/sinnvoll?

MS
Roland Brunner
2004-03-03 16:15:25 UTC
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Post by Michael Schmidt
Jemand hat einen 323er BMW gekauft, bei dem der letzte Ölwechsel zwar
erst 2500km her war, dieser aber vor 4 Jahren stattfand. Die letzten 3
Jahre hat das Auto nur in der Garage gestanden...
Früher war es üblich, bei sehr wenigen km ein oder zweimal jährlich
trotzdem das Öl zu wechseln (Oel alterung?).
Ist das bei heutigen Ölqualitäten noch notwendig/sinnvoll?
Da hab ich auch noch eine Frage dazu:
Ein Bekannter hat mir gesagt, dass ich bei einem Auto, das 10 Jahre in einer
Garage gestanden hat,
ohne weiteres den Motor kurz laufen lassen kann. Trotz alten Flüssigkeiten
(Oel etc...).
Nur Fahren sollte man damit nicht, wegen der Bremmsflüssigkeit, Reifen,
altem Oel, Mechanik etc.
Stimmt das? Oder lauf ich Gefahr einen Motorschaden zu holen?

Servus
Roland
Stefan Wende
2004-03-03 16:17:40 UTC
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Post by Michael Schmidt
Jemand hat einen 323er BMW gekauft, bei dem der letzte Ölwechsel zwar
erst 2500km her war, dieser aber vor 4 Jahren stattfand. Die letzten 3
Jahre hat das Auto nur in der Garage gestanden...
Früher war es üblich, bei sehr wenigen km ein oder zweimal jährlich
trotzdem das Öl zu wechseln (Oel alterung?).
Ist das bei heutigen Ölqualitäten noch notwendig/sinnvoll?
Alle Jahre, sagt man, muss nicht mehr sein. Aber nach 4 Jahren und
langer Standzeit würd' ich in jedem Fall wechslen, am Besten nach der
ersten kurzen Ausfahrt.
--
Stevie

Life's a road, not a destination
Andreas Cammin
2004-03-03 15:52:53 UTC
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Post by Michael Schmidt
Jemand hat einen 323er BMW gekauft, bei dem der letzte Ölwechsel zwar
erst 2500km her war, dieser aber vor 4 Jahren stattfand. Die letzten 3
Jahre hat das Auto nur in der Garage gestanden...
Früher war es üblich, bei sehr wenigen km ein oder zweimal jährlich
trotzdem das Öl zu wechseln (Oel alterung?).
Ist das bei heutigen Ölqualitäten noch notwendig/sinnvoll?
Ich mache bei einem "neuen" gebrauchten grundsätzlich erstmal einen Öl-
Kerzen- und Filterwechsel. Wenn dein Bekannter eben dies auch tut, hängt
es von seiner Fahrleistung ab, wann er nun den nächsten Ölwechsel macht.
Dann stellt sich die Frage erst garnicht.

Schlecht werden kann Öl alleine durch zeitliche Alterung AFAIK nicht.

Andreas
--
ich weiß, dass meisten Deutsche total gut Leute sind. Sie sind ehrlich,
komisch, ecologisch, und freundlich. Aber es gibt immer eine paar, der
total kleinkopfer sind. ('Ric' aus Frankreich in de.rec.fahrrad)
Jan-Christoph Langner
2004-03-03 16:27:01 UTC
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Post by Andreas Cammin
Schlecht werden kann Öl alleine durch zeitliche Alterung AFAIK nicht.
Wobei Castrol 3 Jahre Lagerfähigkeit für sein Motorenöl angibt. Was immer
man darauf geben kann, vielleicht gehts auch nur darum das die Leute Öl
wegkippen und neu kaufen ;-)

Nur Benzin wird doch soweit ich weiss auch "schlecht". Warum also Motoröl
nicht?
Cay Juechtern
2004-03-03 17:53:53 UTC
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Post by Jan-Christoph Langner
Post by Andreas Cammin
Schlecht werden kann Öl alleine durch zeitliche Alterung
AFAIK nicht.
Wobei Castrol 3 Jahre Lagerfähigkeit für sein Motorenöl angibt.
Was immer man darauf geben kann, vielleicht gehts auch nur darum
das die Leute Öl wegkippen und neu kaufen ;-)
Nur Benzin wird doch soweit ich weiss auch "schlecht". Warum also
Motoröl nicht?
Hi,

zum einen zieht das Öl Wasser aus der Luft, zum anderen zersetzt es
sich. Ich würde grundsätzlich bei einem Wagen der länger als ein Jahr
Stand alle Betriebsflüssigkeiten auswechseln.

Wobei die Ursprungsfrage für mich keinen rechten Sinn ergibt - die
Kosten für einen Ölwechsel stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen, wenn
der Motor krepiert wird es deutlich teuerer. Der letzte Motor der bei
mir ca. 1,5 Jahre im Keller lag (mit frischem Öl eingelagert) hatte nach
einem kurzen Warmlaufen die klassische rehbraune Öl/Wasser Emulsion
drin, sah nicht sehr gesund aus. Vor dem Laufen sah es aus wie frisches
15W/40. Ich denke zwar das sich das bei längerem Betrieb wieder gegeben
hätte (Öl wird heiß, Wasser verdampft), allerdings ist die
Schmierfähigkeit bis dahin nicht so toll.

Gruß
Cay
Tobias Richter
2004-03-03 21:01:19 UTC
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Post by Cay Juechtern
Post by Jan-Christoph Langner
Wobei Castrol 3 Jahre Lagerfähigkeit für sein Motorenöl angibt.
Was immer man darauf geben kann, vielleicht gehts auch nur darum
das die Leute Öl wegkippen und neu kaufen ;-)
Nur Benzin wird doch soweit ich weiss auch "schlecht". Warum also
Motoröl nicht?
zum einen zieht das Öl Wasser aus der Luft, zum anderen zersetzt es
sich. Ich würde grundsätzlich bei einem Wagen der länger als ein Jahr
Stand alle Betriebsflüssigkeiten auswechseln.
Hab ich in Chemie gefehlt oder Du?
Seit wann zieht Öl Wasser? Koch mal Suppe.
Für die Bremsflüssigkeit stimmt es, die sollte man auf jeden Fall nach
24 Monaten wechseln.
Bei allen anderen Flüssigkeiten sehe ich vorzeitig keinen Grund.
--
CU Tobias

Ich muss weg.
Cay Juechtern
2004-03-04 09:12:09 UTC
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Post by Tobias Richter
Post by Cay Juechtern
zum einen zieht das Öl Wasser aus der Luft, zum anderen zersetzt
es sich. Ich würde grundsätzlich bei einem Wagen der länger
als ein Jahr Stand alle Betriebsflüssigkeiten auswechseln.
Hab ich in Chemie gefehlt oder Du?
Seit wann zieht Öl Wasser? Koch mal Suppe.
Altöl enthält immer einen gewissen Wasseranteil, zudem kondensiert im
Motorinneren ebefalls Wasser. Lass deinen Wagen mal ein Jahr stehen,
hinter her wirst du auf jeden Fall mehr "Öl" drinhaben als vorher.
Selbst wenn sich das Wasser eher unter dem Öl sammelt, wenn du den Motor
laufen läßt hast du ein schöne, nicht besonders schmierfähige ÖL-Wasser
Emulsion.
Post by Tobias Richter
Für die Bremsflüssigkeit stimmt es, die sollte man auf jeden Fall nach
24 Monaten wechseln.
Bei allen anderen Flüssigkeiten sehe ich vorzeitig keinen Grund.
Bei einem Wagen der nur steht gelten AFAIK andere Regeln was die
Alterung der Betriebsflüssigkeiten entspricht, zumal diese ja auch durch
den vorherigen Gebrauch verschmutzt sind und daher andere Eigenschaften
aufweisen als frische Flüssigkeiten. Wie gesagt, es geht sicher auch
ohne Wechsel nur lohnt es sich meiner Meinung nach nicht hier zu sparen
da die durch den Wechsel entstehenden Kosten ziemlich gering sind.

Öl würde ich grundsätzlich VOR und NACH dem Einlagern wechseln, da Altöl
durch saure Verbrennungsrückstände ohne regelmäßigen Betrieb Gift für
den Motor ist.

Gruß
Cay
Tobias Richter
2004-03-04 15:40:26 UTC
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Post by Cay Juechtern
Post by Tobias Richter
Hab ich in Chemie gefehlt oder Du?
Seit wann zieht Öl Wasser? Koch mal Suppe.
Altöl enthält immer einen gewissen Wasseranteil, zudem kondensiert im
Motorinneren ebefalls Wasser. Lass deinen Wagen mal ein Jahr stehen,
hinter her wirst du auf jeden Fall mehr "Öl" drinhaben als vorher.
Möglich, aber die gefährlichere Verdünnung ist eigentlich
Benzinverdünnung, wie sie bei extremer Kurzstreckenfahrweise auftritt.
Post by Cay Juechtern
Selbst wenn sich das Wasser eher unter dem Öl sammelt, wenn du den Motor
laufen läßt hast du ein schöne, nicht besonders schmierfähige ÖL-Wasser
Emulsion.
ÖL-Wasser ist IMHO immer noch besser als benzinverdünntes Öl.
Das es evtl Geiz an falscher Stelle ist, leuchtet mir ein.
--
CU Tobias

Ich muss weg.
Ralf Pfeifer
2004-03-04 18:56:39 UTC
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Post by Jan-Christoph Langner
Post by Andreas Cammin
Schlecht werden kann Öl alleine durch zeitliche Alterung AFAIK nicht.
Wobei Castrol 3 Jahre Lagerfähigkeit für sein Motorenöl angibt.
Für welche Bedingungen gilt dass denn?
Für die luftdicht geschlossene Dose oder für das kleine
Ölfaß, welches der Händler in sein Schmierkabinett stellt?
Post by Jan-Christoph Langner
Nur Benzin wird doch soweit ich weiss auch "schlecht". Warum also Motoröl
nicht?
Wenn der Behälter nicht dicht ist, werden mit der Zeit die
leichtflüchtigen Bestandteile abdampfen oder (bei Kunststoffkanistern
und -tanks) Bestandteile durch die Wand diffundieren.

Ob ein Fahrzeug mit dieser Art von Benzin dann noch startet?

Gruß, Ralf.
--
www.ArsTechnica.de --- www.ArsMartialis.com
Andreas Mayr
2004-03-03 18:29:17 UTC
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Andreas Cammin wrote:

Hi,
Post by Andreas Cammin
Schlecht werden kann Öl alleine durch zeitliche Alterung AFAIK nicht.
mir wurde gesagt, dass Motoröl nach einer gewissen (recht
langen) Zeit unbrauchbar ist.

Ein Mechaniker erzählte mir von einem Sparmeister, der das
Motoröl für seinen PKW im 200-ltr-Fass gekauft hat. Nach ein
paar Jahren und einem weiteren Ölwechsel mit dem inzwischen
gealterten Öl fing er sich prompt einen Motorschaden ein.

Angeblich hätten sich durch die lange Lagerung des Öles
irgendwelche Bestandteile im Fass nach unten abgesetzt,
was der Grund für den Verreiber gewesen sein soll.
Simples Umrühren der Brühe im Fass hätte dies angeblich
verhindert.

Angeblich...

Gruss,
Andreas
Roman Schütz
2004-03-03 22:49:28 UTC
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Post by Michael Schmidt
Jemand hat einen 323er BMW gekauft, bei dem der letzte Ölwechsel zwar
erst 2500km her war, dieser aber vor 4 Jahren stattfand. Die letzten 3
Jahre hat das Auto nur in der Garage gestanden...
Früher war es üblich, bei sehr wenigen km ein oder zweimal jährlich
trotzdem das Öl zu wechseln (Oel alterung?).
Ist das bei heutigen Ölqualitäten noch notwendig/sinnvoll?
Ja, denn die Additive im Öl und das Öl selbst altern.
Die Additive verhindern z.B. Ölschlamm und das Schäumen des Öls, halten
Schmutzpartikel in der Schwebe, halten die Viskosität des Öls über einen
großen Temperaturbereich nahezu konstant etc. etc.
Ein Öl ohne Additive ist quasi unbrauchbar für einen Automotor.
Ein übliches Motoröl besteht aus bis zu ca. 22% aus Additiven.

Grüsse
Roman
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