Post by Michael LandenbergerHallo,
da wollte ich mich jetzt endlich mal fürs Car-Sharing anmelden und dann muss
ich feststellen, dass DriveNow ähnlich wie Konkurrent Car2go sein Berliner
Geschäftsgebiet auf das Innere des S-Bahn-Rings reduziert hat. DriveNow hätte
mich interessiert, weil die eine breitere Palette an Fahrzeugen anbieten als
Car2go. Da ich aber außerhalb des S-Bahn-Rings wohne, kommt Car-Sharing als
brauchbarer Zweitwagen-Ersatz für mich nun nicht mehr in Frage. Als
Gelegenheits-Alternative für Vergnügungs-Touren in der Innenstadt hingegen
schon. Dort sind außer DriveNow und Car2go aber noch andere Anbieter
vertreten, die Qual der Wahl wird also größer. Ich habe mich jetzt mal bei
Multicity (<https://www.multicity-carsharing.de/>) angemeldet, weil ich schon
immer mal mit einem Elektroauto durch die Stadt düsen wollte. Mal sehen, wie
sich das bewährt.
Wenn du Lust hast, dich bei DriveNow anzumelden, dann melde dich bei mir.
Ich kann dich werben, dann sparst du an der Aufnahmegebühr und ich bekomme
Freiminuten geschenkt.
Ich habe mich auch erst bei DriveNow und Car2Go angemeldet, als die ihre
Vertragsgebiete so weit ausgedehnt hatten (in München), dass meine Wohnung
drin lag. Leider hat Car2Go inzwischen ihr Gebiet wieder verkleinert, so
dass ich ein paar Minuten gehen muss, um dort hinzukommen.
Der Vorteil bei diesen Systemen ist ja, dass man nach der Anmeldung keine
Kosten hat, wenn man das System nicht nutzt. Ich benutze Car2Go manchmal
drei Monate nicht, ist egal. Was ich bei Car2Go nicht gut finde: Sie haben
ausschließlich Smarts mit Minimalausstattung. Das eingebaute Navi ist Mist,
das Radio ebenfalls, noch nicht einmal Servolenkung drin. Und wenn man sich
überlegt, dass man bei Car2Go für einen Smart mit null Extras 29 ct. pro
Minute zahlt, während bei DriveNow ein BMW X1 mit Leder, dicker
Turbodieselmaschine und Automatik 34 ct. kostet, dann ist Car2Go eigentlich
zu teuer. Außerdem hat Car2Go keine iPad App. Angeblich hat Car2Go auch
Elektro-Smarts, aber ich habe in München noch keine gesehen. DriveNow hatte
in München BMW 1er Coupé Active-e, und seit ein paar Monaten haben sie eine
Flotte BMW i3. Die Autos sind toll, aber schwer zu kriegen - selten ist mal
einer dort frei, wo man ihn braucht.
Außerdem passen E-Autos in der gegenwärtigen Ausbaustufe schlecht zum
Konzept von Car2Go. Der Gag ist ja, dass man das Auto innerhalb des
Vertragsgebietes auf jedem legalen Parkplatz einfach stehen lassen kann.
Bei den Verbrennern sind Tankkarten an Bord, und wenn das Auto unter 25% im
Tank hat, wird man gebeten zu tanken. Das machen die Leute natürlich nur
ungern, denn niemand hat Lust, eine Siebenminutenfahrt von hier nach da zu
verlängern, indem er mit der Karre noch eine Viertelstunde rummacht um zu
tanken. Und gerade in der Münchner Innenstadt gibt es nur wenige
Tankstellen, das ist eigentlich fast immer ein Umweg. Deshalb versüßt
DriveNow jedem, der tanken fährt, den Aufwand mit 20 Freifahrt-Minuten.
Nur: Nehmen wir mal an, ich will mit einem DriveNow-Auto von Nymphenburg in
die City, das dauert eine Viertelstunde. Der Tank ist leer, ich brauche
zehn Minuten zum Tanken. Okay, alles gut, komme ich halt zehn Minuten
später in der City an und habe für die Fahrt kaum was bezahlt. Was aber,
wenn mein E-Auto an die Säule muss? DriveNow weist nur relativ wenige
Ladesäulen aus, die auch noch an Orten stehen, wo man nicht unbedingt hin
will. Wenn man ein E-Auto zum Aufladen fährt, dann bekommt man zwar auch
Freiminuten, aber in aller Regel ist die Fahrt an der Ladesäule zu Ende, es
sei denn man wartet eine Stunde darauf, dass die Kiste wieder voll ist. Das
ist in der Praxis unpraktikabel. Ich habe auch schon gehört, dass viele
Leute E-Autos aus dem Grund gezielt nicht buchen - wobel dennoch die
E-Autos meistens ziemlich ausgebucht sind. Immerhin, ich bin schon einmal
mit einem Active-e gefahren, der zufällig bei mir frei vor der Firma stand.
Und neulich konnte ich einen i3 in fußläufiger Entfernung buchen und damit
zur Arbeit fahren. Sehr nett, aber das waren beides keine alternativlosen
Einsätze, sondern eher Spaßfahrten aus Interesse.
Für mich ersetzen die Carsharer noch gar nichts, weil es einfach zu
unberechenbar ist, ob man ein Auto dort bekommt, wo man es auch wirklich
braucht. Die Autos sind immer dann richtig super, wenn man sie nur für eine
Tour braucht, also zum Beispiel mit dem DriveNow zur Motorradwerkstatt, mit
dem reparierten Mopped zurück. Oder mit dem DriveNow zum Flughafen, dort
abgeben und zu den Minutenpreisen noch 12 Euro Pauschale zahlen. Ist zwar
deutlich teurer als S-Bahn, aber gerade am frühen Morgen auch viel
schneller und bequemer.
Neulich habe ich mir das erste Mal einen X1 mit Sechsstundenpaket gemietet.
Kostet irgendwelche 56 Euro, 120 km sind inklusive. Damit konnte ich meine
Frau nach Fürstenfeldbruck zum Arzt bringen, zurückfahren, mein Auto in die
Werkstatt bringen (Bremsen machten komische Geräusche, deshalb auch der
Leihwagen), mit der S-Bahn zurück, wieder in den X1, wieder nach
Fürstenfeldbruck, Frau abholen, mit Frau was essen fahren, heim kommen,
Auto abstellen und gut. Bei so was ist es dann sehr angenehm, dass der
Sprit schon im Preis inbegriffen ist. Man muss also nicht wie bei einem
normalen Mietwagen erst noch tanken fahren, dann zur Filiale und von dort
aus irgendwie heim.
Als mein Citroen dann in der Werkstatt fertig war, fuhr die S-Bahn nicht
(Oberleitung kaputt), also Car2Go-Smart geholt, Frau eingeladen, Mit Smart
zur Werkstatt gefahren, Frau hat den Citroen genommen und ist mir bis ins
Vertragsgebiet gefolgt. Dort habe ich den erstbesten Parkplatz genommen,
den Smart abgestellt, bin zur Frau umgestiegen und mit ihr heim gefahren.
So was kostet dann 15 Euro. Taxi wären mindestens 35 gewesen. S-Bahn wäre
fast noch praktischer gewesen, aber was willste machen, wenn sie nicht
fährt.
Frank
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