Discussion:
Oel im Kuehlwasser
(zu alt für eine Antwort)
Sebastian
2004-06-03 07:59:11 UTC
Permalink
Hallo Allesamt,

bei meinem 86er Passat Diesel (1,6l ohne Turbo, 230Mm) schwimmt neuerdings
eine dicke, fette Ölschicht im Kühlmittelausgleichbehälter. Seitdem mir das
vor zwei Wochen erstmals aufgefallen ist, bin ich mit dem Wagen gut 2000 km
gefahren, ohne jegliche Probleme (qualmt auch nicht, nicht mal beim
Anlassen). Der Ölstand hat sich seitdem nicht messbar verändert, das Öl am
Peilstab ist wunderschön rabenschwarz, da scheint kein Wasser drinnen zu
sein.
Wenn man jetzt den Kühlwasserausgleichsbehälter öffnet, ist da immer (auch
nach 2 Tagen rumstehen, wenn der Motor also wirklich kalt ist) etwas Druck
drauf - das war vorher nicht so.

Ich vermute jetzt einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung oder am
Zylinderkopf, kann man irgendwie rauskriegen, was von beiden kaputt ist?
Gibts noch was anderes, was kaputt sein könnte?
Meine Werkstatt sagte mir am Telefon etwas von mindestens 200 Euro für einen
Dichtungstausch, das lohnt sich ja bei einem Wagen mit etwa 400 Euro
Marktwert kaum noch.

Ich bin, kurz bevor mir das Öl im Kühlwasser erstmals aufgefallen ist, 500km
mit (sehr) vollgeladenem Wagen gefahren, kann es sein, dass dabei irgendwo
das Öl durch die hohe Belastung durchgedrückt wurde und das kein grosses
Problem ist, solange man den Motor nicht allzusehr belastet?

Danke für alle Tips,

Sebastian
Hans-Ulrich Neumann
2004-06-03 09:26:59 UTC
Permalink
Post by Sebastian
Hallo Allesamt,
bei meinem 86er Passat Diesel (1,6l ohne Turbo, 230Mm) schwimmt
neuerdings eine dicke, fette Ölschicht im Kühlmittelausgleichbehälter.
Seitdem mir das vor zwei Wochen erstmals aufgefallen ist, bin ich mit
dem Wagen gut 2000 km gefahren, ohne jegliche Probleme (qualmt auch
nicht, nicht mal beim Anlassen). Der Ölstand hat sich seitdem nicht
messbar verändert, das Öl am Peilstab ist wunderschön rabenschwarz, da
scheint kein Wasser drinnen zu sein.
Wenn man jetzt den Kühlwasserausgleichsbehälter öffnet, ist da immer
(auch nach 2 Tagen rumstehen, wenn der Motor also wirklich kalt ist)
etwas Druck drauf - das war vorher nicht so.
Bei einigen VW / Audi-Motoren gibt es auch einen Ölkühler im Fuß der
Ölfilerhalterung, dieser Wäremtauscher macht auch gelegentlich Probleme,
hier kann auch Öl in das Kühlmittel geraten.

Eine Defekte ZDK kann man durch eine Druckverlustprüfung der einzelen
Zylinder diagnostizieren. Weitere Hinweise können aufsteigende Blasen bei
laufendem Motor und geöffneten Kühlmittelausgleichsbehälter sein. Das
Problem bei ZDK-Schäden sind die unterschiedlichen Symptome, je nachdem
wo die Dichtung defekt ist. Es kann Öl oder Wasser nach außen austreten,
Wasser oder Öl in den Brennraum, Wasser in das Öl oder Öl in das Wasser.

Ich wünde nun zunächst einmal nach aufsteigenden Blasen bei laufendem
Motor im offenen Kühlmittelausgleichsbehäter achten, danach ist dann die
Werkstatt gefragt, denn Du hast sicher keine Möglichkeit, zuhause eine
Druckverlustprüfung durchzuführen oder mittels einer Indikatorflüssigkeit
CO im Kühlmittel nachzuweisen und die einer Fußballpumpe mit Manometer,
die auf den Deckelstutzen des Kühlmittelausgleichbehälters geschraubt
wird, haben meist auch nur Edelschrauber zuhause.

Ob nun der Kopf oder die Dichtung hin ist, sieht man erst nach Abnahme
des Kopfes. Eventuell hält das Ganze auch noch und tritt zunächst
wirklich nur bei hoher Motorbelastng auf, besser wird es mit der Zeit
sicher nicht werden.

Was die Kosten angeht, wenn der Schaden dann so weit ist, das es gemacht
werden muß, kannst Du den Kopf ja auch selbst herunternehmen und Dir die
ZDK einmal ansehen, vielleicht hast Du ja einen bekannten, der einen
Drehmomentschlüssel hat und die Steuerzeiten einstellen kann, dann
tauscht Du das mit dem Spezi zusammen, stellt eine gute Kiste Bier
daneben. Eine andere Möglichkeit wäre ein intaktes Spenderaggregat.
--
Hans-Ulrich Neumann

1973er VW K70 L, 1,6 l, 75 PS
1987er Audi 80 (Typ89, B3), 1,8 l, 75 PS
Georg Kaiser
2004-06-03 10:27:35 UTC
Permalink
"Sebastian"
Post by Sebastian
Hallo Allesamt,
bei meinem 86er Passat Diesel (1,6l ohne Turbo, 230Mm) schwimmt neuerdings
eine dicke, fette Ölschicht im Kühlmittelausgleichbehälter.
Danke für alle Tips,
Sebastian
Halli-Hallo Sebastian,
Hans-Ulrich hat das ganze schon gut beschrieben.
Den Ölkühler (Plattenwärmetauscher) am Ölfilterflansch haben aber nur
Turbodiesel.
Dein 54PS Sauger hat keinen.
Wahrscheinlich ist die Kopfdichtung gefreckt. "Funktionskritische" Risse im
Zyl. Kopf sind beim Sauger selten, im Gegensatz zu den gedroschenen
Turbodieseln.
Kleine Risse hat "Deiner" bei dieser Mm Leistung bestimmt auch, aber die
sind IMHO nicht kritisch.

Gruß Schorsch
PS.: Bei den Salatölfahrern in www.fmso.de sind zur Zeit Bilder von einem
75PS 1,9L TD im Forum:-)
Roman Schütz
2004-06-03 10:54:47 UTC
Permalink
Post by Sebastian
Meine Werkstatt sagte mir am Telefon etwas von mindestens 200 Euro für einen
Dichtungstausch, das lohnt sich ja bei einem Wagen mit etwa 400 Euro
Marktwert kaum noch.
Warum nicht?
Du darfst bei so etwas nicht vom Marktwert ausgehen, sondern von den
Wiederbeschaffungskosten eines vergleichbaren Fahrzeugs incl. aller
Nebenkosten (Entsorgung des alten Fahrzeugs, Abmelde- und Anmeldekosten
etc. etc.). Bei deinem Fahrzeug ist der Zustand bekannt, aber nicht bei
einem vergleichbaren Fahrzeug. Da kann es durchaus versteckte Mängel
etc. geben, die wieder Kosten verursachen.

Grüsse
Roman
Bernd Meindl
2004-06-03 16:45:05 UTC
Permalink
Hallo,

es gibt da im Zubehörhandel ein Dichtmittel namens "WONDERWELL" welches auch
kleine Risse in Kopfdichtung abdichtet, in letzter Konsequentz würde ich das
probieren. Kostet so ca.15 Euro und hat bei meinen alten mercedes diesel
geholfen.

Ciao Bernd
Post by Sebastian
Hallo Allesamt,
bei meinem 86er Passat Diesel (1,6l ohne Turbo, 230Mm) schwimmt neuerdings
eine dicke, fette Ölschicht im Kühlmittelausgleichbehälter. Seitdem mir das
vor zwei Wochen erstmals aufgefallen ist, bin ich mit dem Wagen gut 2000 km
gefahren, ohne jegliche Probleme (qualmt auch nicht, nicht mal beim
Anlassen). Der Ölstand hat sich seitdem nicht messbar verändert, das Öl am
Peilstab ist wunderschön rabenschwarz, da scheint kein Wasser drinnen zu
sein.
Wenn man jetzt den Kühlwasserausgleichsbehälter öffnet, ist da immer (auch
nach 2 Tagen rumstehen, wenn der Motor also wirklich kalt ist) etwas Druck
drauf - das war vorher nicht so.
Ich vermute jetzt einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung oder am
Zylinderkopf, kann man irgendwie rauskriegen, was von beiden kaputt ist?
Gibts noch was anderes, was kaputt sein könnte?
Meine Werkstatt sagte mir am Telefon etwas von mindestens 200 Euro für einen
Dichtungstausch, das lohnt sich ja bei einem Wagen mit etwa 400 Euro
Marktwert kaum noch.
Ich bin, kurz bevor mir das Öl im Kühlwasser erstmals aufgefallen ist, 500km
mit (sehr) vollgeladenem Wagen gefahren, kann es sein, dass dabei irgendwo
das Öl durch die hohe Belastung durchgedrückt wurde und das kein grosses
Problem ist, solange man den Motor nicht allzusehr belastet?
Danke für alle Tips,
Sebastian
Bernd Löffler
2004-06-03 17:21:00 UTC
Permalink
Tach
Post by Bernd Meindl
Hallo,
es gibt da im Zubehörhandel ein Dichtmittel namens "WONDERWELL" welches auch
kleine Risse in Kopfdichtung abdichtet, in letzter Konsequentz würde ich das
probieren. Kostet so ca.15 Euro und hat bei meinen alten mercedes diesel
geholfen.
empfohlene Lösung: def. Kopfdichtung tauschen bevor sich der Z-Kopf
verzieht, da Diesel, scheidet Planschleifen vom Z-Kopf meistens aus
und nicht so lange warten bis wirtschaftlich ein Totalschaden entsteht

MfG
Erik Meltzer
2004-06-09 12:42:15 UTC
Permalink
Moin!
Post by Sebastian
Meine Werkstatt sagte mir am Telefon etwas von mindestens 200 Euro für einen
Dichtungstausch, das lohnt sich ja bei einem Wagen mit etwa 400 Euro
Marktwert kaum noch.
Warum? Nur weil Reparaturkosten nahe am oder sogar größer als
der Marktwert sind, ist das Ding ja kein wirtschaftlicher
Totalschaden.

Begründung: Bei der nächsten 400-EUR-Karre geht bestimmt auch
bald was kaputt. Läßt man's hingegen richten, geht *das*
bestimmt nicht so bald wieder kaputt. Und wenn man das
durchzieht, versenkt man vielleicht in einigen Jahren ein
Mehrfaches des sogenannten Marktwertes in die Kiste, hat dann
aber auch wieder ein technisch einwandfreies Auto.

Wenn man nicht aus anderen Gründen das Fahrzeug wechseln will
und der Rost sich in Grenzen hält, lohnt IMHO jede Reparatur
diesseits eines kapitalen Motor- oder Getriebeschadens.

Sieh's mal so: soviel, wie ein Neuwagen an Wert verliert,
kann an Deinem gar nicht kaputtgehen! ;-)

Liebe Grüße,
Erik mit entsprechendem '87er Golf
--
"Microsoft - die Freiheit zu kopieren!"
-- http://www.sloganizer.de/ ... ein schönes Spielzeug :-)
Lesen Sie weiter auf narkive:
Loading...