Discussion:
Seltsames Verhalten bei VW Polo 1,2 (3 Zylinder)
(zu alt für eine Antwort)
Uwe Schwöbel
2008-04-25 18:14:08 UTC
Permalink
Hallo zusammen,

mein diese Woche erworbener Jahreswagen Polo 1,2 (70PS) hat ein für
mich seltsames Verhalten: Wenn ich vom Gaspedal gehe, dauert es ca.
0,5 Sekunden bis der Motor reagiert. Die Drehzahl bleibt erstmal diese
0,5s konstant und fällt dann erst ab. Geht man während eines
Beschleunigungsvorgangs vom Gas, beschleunigt er noch für diese 0,5s
(gefühlte 5s) weiter. Das ist sehr lästig und in vielen Situationen
birgt dieses Verhalten ein ordentliches Gefahrenpotenzial, man kann
eben nicht immer eine Sekunde vorausdenken.
Bin natürlich bei erster Gelegenheit in meine VW-Werkstatt. Man kannte
diese Problematik offensichtlich nicht, tat mir gegenüber jedoch so,
als sei das Verhalten normal und behauptete sogar das stünde in der
Betriebsanleitung als Hinweis drin (wie ich zu Hause dann feststellte,
steht's natürlich nicht drin).

Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".

Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?

Viele Grüße
Uwe Schwöbel
Peter Stotz
2008-04-25 18:33:56 UTC
Permalink
Hi Uwe,
Post by Uwe Schwöbel
mein diese Woche erworbener Jahreswagen Polo 1,2 (70PS) hat ein für
mich seltsames Verhalten: Wenn ich vom Gaspedal gehe, dauert es ca.
0,5 Sekunden bis der Motor reagiert. Die Drehzahl bleibt erstmal diese
0,5s konstant und fällt dann erst ab. Geht man während eines
Kennt jemand dieses Verhalten?
Was bist Du denn vorher für Autos gefahren? Ich kenne dieses Verhalten, seit
es Benziner mit Euro Norm 2 gibt. Meine Werkstatt erklärte mir damals, das
hätte was mit dem Abgasverhalten des Motors zu tun!
Post by Uwe Schwöbel
Kann sowas normal sein?
Mir erklärte man vor 10 Jahren, dass das tatsächlich normal sei!

Bye Peter
Uwe Schwöbel
2008-04-25 22:04:35 UTC
Permalink
Post by Peter Stotz
Hi Uwe,
Post by Uwe Schwöbel
mein diese Woche erworbener Jahreswagen Polo 1,2 (70PS) hat ein für
mich seltsames Verhalten: Wenn ich vom Gaspedal gehe, dauert es ca.
0,5 Sekunden bis der Motor reagiert. Die Drehzahl bleibt erstmal diese
0,5s konstant und fällt dann erst ab. Geht man während eines
Kennt jemand dieses Verhalten?
Was bist Du denn vorher für Autos gefahren? Ich kenne dieses Verhalten, seit
es Benziner mit Euro Norm 2 gibt. Meine Werkstatt erklärte mir damals, das
Ich bin seit vielen Jahren nicht mit modernen Benzinern gefahren. Mein
guter alter 520i (14 Jahre) hat's jetzt aber nicht mehr über'n TÜV
geschafft.
Post by Peter Stotz
hätte was mit dem Abgasverhalten des Motors zu tun!
Ja, genau das war auch eine Begründung des Werkstattmeisters dafür.
Will mir aber nicht so recht einleuchten, warum es weniger/besseres
Abgas geben soll, wenn länger Sprit reingeblasen wird, aber was weiß
denn ich schon ;-).
Der 5er hatte meine ich auch Euro2 und machte keine solchen Sachen,
sondern hing einwandfrei am Pedal.
Post by Peter Stotz
Post by Uwe Schwöbel
Kann sowas normal sein?
Mir erklärte man vor 10 Jahren, dass das tatsächlich normal sei!
Bye Peter
Gerald Gruner
2008-04-25 22:23:32 UTC
Permalink
Uwe Schwöbel schrieb am Sat, 26 Apr 2008:

[leicht verzögerte Reaktion auf Gas wegnehmen]
Post by Uwe Schwöbel
Will mir aber nicht so recht einleuchten, warum es weniger/besseres
Abgas geben soll, wenn länger Sprit reingeblasen wird, aber was weiß
denn ich schon ;-).
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, dass Motorsteuergeräte, um die
Abgase zu minimieren, immer komplexere Algorithmen benutzen und diese
als Nebenwirkung eine leicht verzögerte Reaktion bedeuten.



MfG
Gerald
--
No trees were killed in the sending of this message. However
a large number of electrons were terribly inconvenienced.
Uwe Schwöbel
2008-04-25 22:56:20 UTC
Permalink
Post by Gerald Gruner
[leicht verzögerte Reaktion auf Gas wegnehmen]
Post by Uwe Schwöbel
Will mir aber nicht so recht einleuchten, warum es weniger/besseres
Abgas geben soll, wenn länger Sprit reingeblasen wird, aber was weiß
denn ich schon ;-).
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, dass Motorsteuergeräte, um die
Abgase zu minimieren, immer komplexere Algorithmen benutzen und diese
als Nebenwirkung eine leicht verzögerte Reaktion bedeuten.
Hm, könnte natürlich so sein. Dann sollte man halt auch die
Prozessorleistung angepassen. Wenn ich bedenke wieviele
Rechenoperation eine Spielekonsole in wenigen mikrosekunden
durchführen, sollte doch bei einem potenziell gefährlichen System
(Auto) das Auslesen von Motorkennwerten aus einer Tabelle und/oder
deren Berechnung schneller machbar sein.
Ist sicherlich wie so oft eine Geldfrage.
Ich werde demnächst mal zum Vergleich eine Probefahrt bei einem
Luxuslimousinenhändler meiner Wahl abfordern.

Gruß
Uwe
Gerald Gruner
2008-04-27 18:13:17 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Post by Gerald Gruner
[leicht verzögerte Reaktion auf Gas wegnehmen]
Post by Uwe Schwöbel
Will mir aber nicht so recht einleuchten, warum es weniger/besseres
Abgas geben soll, wenn länger Sprit reingeblasen wird, aber was weiß
denn ich schon ;-).
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, dass Motorsteuergeräte, um die
Abgase zu minimieren, immer komplexere Algorithmen benutzen und diese
als Nebenwirkung eine leicht verzögerte Reaktion bedeuten.
Hm, könnte natürlich so sein. Dann sollte man halt auch die
Prozessorleistung angepassen. Wenn ich bedenke wieviele
Rechenoperation eine Spielekonsole in wenigen mikrosekunden
durchführen, sollte doch bei einem potenziell gefährlichen System
(Auto) das Auslesen von Motorkennwerten aus einer Tabelle und/oder
deren Berechnung schneller machbar sein.
Verzögerungs- und Totzeiten bei Regelungssystemen haben nicht zwingend
etwas mit fehlender Rechenleistung zu tun. Manchmal ist es auch die
böse Physik oder die Mathematik, die nicht schneller will.
Post by Uwe Schwöbel
Ist sicherlich wie so oft eine Geldfrage.
Recht oft sicherlich, aber es ist nicht immer schuld.


MfG
Gerald
--
No trees were killed in the sending of this message. However
a large number of electrons were terribly inconvenienced.
Rainer Banholzer
2008-04-25 23:30:45 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Ich bin seit vielen Jahren nicht mit modernen Benzinern gefahren. Mein
guter alter 520i (14 Jahre) hat's jetzt aber nicht mehr über'n TÜV
geschafft.
Wow. Und ich hab mich noch letztens geärgert dass unser oller
'95er Fiesta nach nun 13 Jahren wohl doch mal ein bisschen
Spachtel braucht damit er nochmal durchn TÜV geht.

Aber ein 520 mit 14 Jahren? Der sollte doch gerade mal ordentlich
eingefahren sein :D

RB
Uwe Schwöbel
2008-04-25 23:56:40 UTC
Permalink
On Sat, 26 Apr 2008 01:30:45 +0200, "Rainer Banholzer"
Post by Rainer Banholzer
Post by Uwe Schwöbel
Ich bin seit vielen Jahren nicht mit modernen Benzinern gefahren. Mein
guter alter 520i (14 Jahre) hat's jetzt aber nicht mehr über'n TÜV
geschafft.
Wow. Und ich hab mich noch letztens geärgert dass unser oller
'95er Fiesta nach nun 13 Jahren wohl doch mal ein bisschen
Spachtel braucht damit er nochmal durchn TÜV geht.
Aber ein 520 mit 14 Jahren? Der sollte doch gerade mal ordentlich
eingefahren sein :D
Motor und Karosse einwandfrei in Schuss (erst 270Tkm), aber Auspuff,
Lenkgelenke, Bremssattel und -leitungen, Benzinleitungen, 2
Scheinwerfergläser, Antriebswelle. Zwar machbar, aber teuer.
Interessiert?

Zum Selberschrauben habe ich keine Zeit mehr und auch keine Lust, wenn
ich ehrlich bin.
René
2008-04-26 00:49:07 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
On Sat, 26 Apr 2008 01:30:45 +0200, "Rainer Banholzer"
Post by Rainer Banholzer
Aber ein 520 mit 14 Jahren? Der sollte doch gerade mal ordentlich
eingefahren sein :D
Motor und Karosse einwandfrei in Schuss (erst 270Tkm), aber Auspuff,
Lenkgelenke, Bremssattel und -leitungen, Benzinleitungen, 2
Scheinwerfergläser, Antriebswelle. Zwar machbar, aber teuer.
Interessiert?
Sowas sind doch Verschleißteile, die baut man sich schnell an der Tanke
ein, während der Tank voll läuft ;)
--
Wikipedia is a huge silo of pop trivia, and perhaps the world's
largest, most distributed bureaucracy - mostly manned by a casual staff
of teenagers and the unemployed.
Lars Krieger
2008-04-26 08:04:06 UTC
Permalink
Post by René
Post by Uwe Schwöbel
Motor und Karosse einwandfrei in Schuss (erst 270Tkm), aber Auspuff,
Lenkgelenke, Bremssattel und -leitungen, Benzinleitungen, 2
Scheinwerfergläser, Antriebswelle. Zwar machbar, aber teuer.
Interessiert?
Sowas sind doch Verschleißteile, die baut man sich schnell an der Tanke
ein, während der Tank voll läuft ;)
Während der Fahrt in der 30er Zone... :)

-lk-
Martin Hofgesang
2008-04-29 12:18:38 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Post by Rainer Banholzer
Aber ein 520 mit 14 Jahren? Der sollte doch gerade mal ordentlich
eingefahren sein :D
Motor und Karosse einwandfrei in Schuss (erst 270Tkm), aber Auspuff,
Lenkgelenke, Bremssattel und -leitungen, Benzinleitungen, 2
Scheinwerfergläser, Antriebswelle. Zwar machbar, aber teuer.
Interessiert?
Klingt ein bischen nach Reparaturstau, naja, auch nicht schlimm,
irgendwann wirds halt Zeit nen anderen Wagen zu kaufen.

Grüssle


Martin
--
17% aller Autounfälle werden von betrunkenen Autofahrern verursacht.
Das bedeutet, dass 83% aller Unfälle von nicht betrunkenen Autofahrern
verursacht werden. Warum können sich diese nüchternen Idioten dann
nicht von der Strasse fernhalten? (Otto Waalkes)
*****werbung****** http://www.minigulf.de *****werbung*****
Marc Gerges
2008-04-25 19:13:37 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?
Viele moderne Benziner haben durchaus ein solches Verhalten, ich liess
mir mal erklären, dass das mit dem Abgasverhalten des Motors zu tun
hätte. Allerdings ist das üblicherweise kein Fahrbarkeitsproblem.

Ich kann mit nicht an einen modernen Benziner erinnern, der schneller
aufs Gas reagierte als mein alter AX mit zwei Doppel-Vergasern.

cu
.\\arc
Uwe Schwöbel
2008-04-25 22:10:01 UTC
Permalink
Post by Marc Gerges
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?
Viele moderne Benziner haben durchaus ein solches Verhalten, ich liess
mir mal erklären, dass das mit dem Abgasverhalten des Motors zu tun
hätte. Allerdings ist das üblicherweise kein Fahrbarkeitsproblem.
Also ich empfinde es noch als Fahrproblem. Aber vielleicht gewöhne ich
mich noch dran. Man muss halt schneller auf's Bremspedal und kann die
Motorbremswirkung nicht mehr nutzen (aber davon kann man ja bei 1,2
Liter sowieso nicht wirklich sprechen).
Das Fahren im Polo ist hektischer als mit meinem vorherigen Wagen mit
2-Liter-6-Zylinder. Aber naja, ist halt 'ne andere Liga.
Post by Marc Gerges
Ich kann mit nicht an einen modernen Benziner erinnern, der schneller
aufs Gas reagierte als mein alter AX mit zwei Doppel-Vergasern.
Gruß
Uwe
Frank Kemper
2008-04-25 22:41:36 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Das Fahren im Polo ist hektischer als mit meinem vorherigen Wagen mit
2-Liter-6-Zylinder. Aber naja, ist halt 'ne andere Liga.
Da ist das CVT-Getriebe in meinem kleinen Fiat ein gutes Gegenmittel.
Mir fällt da immer der Begriff "Wharftability" ein. Es fährt sich sämig
wie eine Motoryacht. Absolut nicht hektisch.

Frank
--
Auch Menschen mit Sturmgewehren müssen Medienkompetenz lernen
Andreas Cammin
2008-04-26 06:18:40 UTC
Permalink
Post by Frank Kemper
Da ist das CVT-Getriebe in meinem kleinen Fiat ein gutes Gegenmittel.
Mir fällt da immer der Begriff "Wharftability" ein. Es fährt sich sämig
wie eine Motoryacht. Absolut nicht hektisch.
Muss man Journalist sein, um auf solche Wortschöpfungen zu kommen? Erst
vorgestern haben wir uns in der Firma (Ja, ich hab endlich wieder nen
vernünftigen Job!) köstlich über den Begriff "Schwuppdizität" aus der
c't amüsiert... :-)

Andreas
--
"Komm her, wenn Du was willst!" ist ein Instrument der Deeskalation, das
körperliche Gewalt vermeidet. Ausnahmen bestätigen die Regel.
(Max Sievers in de.rec.fahrrad)
Frank Kemper
2008-04-26 20:05:19 UTC
Permalink
Post by Andreas Cammin
Muss man Journalist sein, um auf solche Wortschöpfungen zu kommen?
Nein, aber es hilft, wenn man viel liest;-)

Frank
--
Auch Menschen mit Sturmgewehren müssen Medienkompetenz lernen
Roman J. Rohleder
2008-04-25 19:39:15 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
mein diese Woche erworbener Jahreswagen Polo 1,2 (70PS) hat ein für
mich seltsames Verhalten: Wenn ich vom Gaspedal gehe, dauert es ca.
0,5 Sekunden bis der Motor reagiert
Beim Gasgeben dasselbe Spiel? Dann...
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
... ja, ist normal. Das Spiel treibt mein Skoda mit dem 1,4l Benziner
auch. Die Motorsteuerung ist auf Euro-Irgendwas getrimmt.

Man gewoehnt sich dran; anfangs hab ich die Karre bei jeder
Ungelegenheit abgewuergt, weil "da nix kam" und ich wieder vom
Gaspedal ging.
Post by Uwe Schwöbel
Viele Grüße
Uwe Schwöbel
Gruss,
Roman
--
"An MDCCCXII/Mémorable par la campagne contre les Russes/
Sous le préfectura de Jules Doazan."
"Vu et approuvé par nous commandant russe de la ville de Coblentz/
le 1er janvier 1814."
Kai Tönnies
2008-04-26 00:02:44 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?
So ähnlich siehts auch beim Astra Bj 2000 aus.
Nur merke ich dieses Nachlaufen nicht als Weiterbeschleunigen des
Wagens, sondern nur in der Beschleunigungsphase beim Auskuppeln.
Das wirkt so als sei mein Gasfuss ne Schlaftablette und der Motor dreht
nach dem Auskuppeln noch ein bischen hoch.
Früher beim Versager waren meine Beine(Gas und Kupplung) aber ein
perfektes Team.
Andreas Cammin
2008-04-26 06:13:12 UTC
Permalink
Post by Kai Tönnies
Das wirkt so als sei mein Gasfuss ne Schlaftablette und der Motor dreht
nach dem Auskuppeln noch ein bischen hoch.
Früher beim Versager waren meine Beine(Gas und Kupplung) aber ein
perfektes Team.
Ja, ich kenne dieses Hochdrehen nach dem Auskuppeln auch noch als
Zeichen für mangelnde Gas-Kupplungsfuß-Koordination :-)

Andreas
--
"Komm her, wenn Du was willst!" ist ein Instrument der Deeskalation, das
körperliche Gewalt vermeidet. Ausnahmen bestätigen die Regel.
(Max Sievers in de.rec.fahrrad)
Andreas Cammin
2008-04-26 06:11:28 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?
Dieses "automatische Zwischengas" scheint tatsächlich normal für neuere
Benziner zu sein. Unser 99er Focus macht das, und der 2001er Vectra
einer Freundin auch. Für uns war das auch gewöhnungsbedürftigbedürftig,
kamen wir doch von einem 1994er Alteisen...

Andreas
--
"Komm her, wenn Du was willst!" ist ein Instrument der Deeskalation, das
körperliche Gewalt vermeidet. Ausnahmen bestätigen die Regel.
(Max Sievers in de.rec.fahrrad)
Uwe Schwöbel
2008-04-26 07:47:11 UTC
Permalink
On Sat, 26 Apr 2008 08:11:28 +0200, Andreas Cammin
Post by Andreas Cammin
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Kann sowas normal sein?
Dieses "automatische Zwischengas" scheint tatsächlich normal für neuere
Benziner zu sein. Unser 99er Focus macht das, und der 2001er Vectra
einer Freundin auch. Für uns war das auch gewöhnungsbedürftigbedürftig,
kamen wir doch von einem 1994er Alteisen...
Es beruhigt mich zwar etwas, dass das normal zu sein scheint, aber
beim nächsten Autokauf mache ich dann doch selbst mal eine Probefahrt
mit dem Wunschkanditaten.

Gruß
Uwe
Ralf Koenig
2008-04-26 11:03:32 UTC
Permalink
[Ich kopiere mal die ganzen Teile aus Uwes Antworten zusammen.] Dann
franst das nicht so auseinander.
Post by Uwe Schwöbel
mein diese Woche erworbener Jahreswagen Polo 1,2 (70PS) hat ein für
mich seltsames Verhalten: Wenn ich vom Gaspedal gehe, dauert es ca.
0,5 Sekunden bis der Motor reagiert. Die Drehzahl bleibt erstmal diese
0,5s konstant und fällt dann erst ab. Geht man während eines
Beschleunigungsvorgangs vom Gas, beschleunigt er noch für diese 0,5s
(gefühlte 5s) weiter. Das ist sehr lästig und in vielen Situationen
birgt dieses Verhalten ein ordentliches Gefahrenpotenzial, man kann
eben nicht immer eine Sekunde vorausdenken.
Wie "man kann nicht immer eine Sekunde vorausdenken"? In welchen
Situationen ist das denn gefährlich? Dein Sicherheitsabstand ist doch
hoffentlich deutlich größer.
Post by Uwe Schwöbel
Bin natürlich bei erster Gelegenheit in meine VW-Werkstatt. Man kannte
diese Problematik offensichtlich nicht, tat mir gegenüber jedoch so,
als sei das Verhalten normal und behauptete sogar das stünde in der
Betriebsanleitung als Hinweis drin (wie ich zu Hause dann feststellte,
steht's natürlich nicht drin).
Evt. steht etwas unter "E-Gas" oder Motorschleppmomentregelung (MSR).
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-) Oder willst du
beim Vordermann die Staubkörnchen auf der Heck-Stoßstange zählen?
Post by Uwe Schwöbel
Kennt jemand dieses Verhalten?
Ich bin neulich einen Mietwagen Polo BJ 2007 über 2x500 km, hoher
Autobahnanteil, gefahren. Für mich war da nichts ungewöhnliches dabei,
ich fahre aber auch nur sehr selten Autos mit manueller Schaltung.
Insofern habe ich keine Vergleichsbasis.
Post by Uwe Schwöbel
Kann sowas normal sein?
Also ich würde das mal ganz technisch sehen: Wie wird es realisiert? Und
da kommt raus: Der Polo hat E-Gas statt eines Bowdenzuges.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gaspedal
http://de.wikipedia.org/wiki/Drosselklappe

Grund: Man kann das dann einfacher und billiger mit
Fahrerassistenzsystemen kombinieren. Und da kommt ein Motorsteuergerät
zum Zuge.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Gerald Gruner
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, dass Motorsteuergeräte, um die
Abgase zu minimieren, immer komplexere Algorithmen benutzen und diese
als Nebenwirkung eine leicht verzögerte Reaktion bedeuten.
Hm, könnte natürlich so sein. Dann sollte man halt auch die
Prozessorleistung angepassen. Wenn ich bedenke wieviele
Rechenoperation eine Spielekonsole in wenigen mikrosekunden
durchführen, sollte doch bei einem potenziell gefährlichen System
(Auto) das Auslesen von Motorkennwerten aus einer Tabelle und/oder
deren Berechnung schneller machbar sein.
Ist sicherlich wie so oft eine Geldfrage.
Also Motorsteuergeräte sind Echtzeit-Systeme. In deren Entwicklung wird
penibel drauf geachtet, dass bestimmte Zeitbedingungen unter allen
erdenklichen Umständen eingehalten werden. Und 500 ms sind eine
EEEEwigkeit bei Echtzeit-Systemen. Es ist absolut ausgeschlossen, dass
sich der Hersteller bei der Wahl der Verarbeitungsgeschwindigkeit des
Prozessors in Bezug auf die zu anzuwendenden Algorithmen vertut. Das ist
auch keine Geldfrage.

Wenn es die ca. 500 ms länger Gas gibt, dann entstehen die gewünscht.
Die Frage ist also: Warum will man das?

Wenn man richtig Gas gibt und noch nciht im höchsten Gang ist, will man
ja in der Regel als nächstes einen Gang hochschalten. Damit fällt die
Theorie des Zwischengases aus, denn das braucht man nur beim Runterschalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischengas

Und daher: Hat dein Auto ESP?

Oder wie es im VW-Deutsch heißt: "Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP) inkl. ABS mit Bremsassistent, ASR, EDS und
Motorschleppmomentregelung (MSR)"? (Gibt's nur als Paket.)

Dann wird die Motorschleppmomentregelung interessant. Die ist bestimmt
auch im Handbuch beschrieben. Das könnte das sein, was der
Werkstattmeister gemeint hat.

Kurze Erklärung:
http://www.volkswagen.de/vwcms_publish/vwcms/master_public/virtualmaster/de3/metacontent/Technik_Lexikon/motorschleppmomentregelung.index.html

========================================================================
Motorschleppmomentregelung (MSR)

Die Motorschleppmomentregelung MSR verhindert eine Blockierneigung der
Antriebsräder durch die Bremswirkung des Motors auf glatter Fahrbahn,
wenn der Fahrer abrupt vom Gas geht oder schnell einen Gang zurückschaltet.

Durch die Bremswirkung des Motors können die Antriebsräder zum Rutschen
neigen. Sie verlieren kurzzeitig die Bodenhaftung, der Fahrzustand wird
instabil. Die Motorschleppmomentregelung erhält in diesen Situationen
die Fahrstabilität und verbessert somit die Sicherheit. Alle nötigen
Informationen erhält das Steuergerät der Motorschleppmomentregelung von
den Raddrehzahlsensoren und von dem Motor- beziehungsweise
Getriebesteuergerät über den CAN-Datenbus.

Erkennt das Steuergerät einen Schlupf der Antriebsräder, so sendet die
Motorschleppmomentregelung über den CAN-Datenbus ein Signal an das
Motorsteuergerät, die Motordrehzahl leicht zu erhöhen, bis die
Antriebsräder wieder entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit drehen.
Dadurch bleiben das Fahrzeug lenkfähig und die Fahrstabilität erhalten.
Die Motorschleppmomentregelung arbeitet über den gesamten
Geschwindigkeitsbereich.
========================================================================

Letzte Woche war es ja recht regnerisch, vielleicht ist das bei
trockener Fahrbahn weniger ausgeprägt?

Wenn es kein ESP haben sollte, kann es immer noch eine Funktion sein,
die die Lastwechsel in ihrer Intensität reduziert. Das steigert den
Komfort, schont insbesondere die Antriebswellen. Und eine Glättung der
Lastwechsel ist auch in Kurven was gutes.

Klar, wenn man sich auf deutliche Lastwechselreaktionen
http://de.wikipedia.org/wiki/Lastwechselreaktion

verlässt (z.B. deutliche Bremswirkung, wenn man abrupt Gas wegnimmt)
muss man sich erstmal umgewöhnen. Bei deinem 520i wurden am Ende vom TÜV
die Antriebswellen bemängelt, der Grund liegt vielleicht nicht nur in
der Laufleistung von 270 TKM. Denn glaubt man den TÜV-Report 2007
(Ergebnisse der HU 2006) bei den 11-Jährigen (E34, BJ 1995) dann sind
die Antriebswellen nicht modellbedingt auffällig.
Post by Uwe Schwöbel
Ich werde demnächst mal zum Vergleich eine Probefahrt bei einem
Luxuslimousinenhändler meiner Wahl abfordern.
Und was bringt das? Eigentlich willst du doch feststellen, ob dein Polo
sich normal verhält oder nicht. Also: Vergleich doch mal mit anderen
9N3-Polos! Buchbinder.de hat die für 29 EUR am Tag mit schönen
Werbeaufklebern außen dran. Oder eben welche für lau probefahren.

Und dann drauf achten, dass du auch mal welche ohne ESP/MSR und welche
mit ESP/MSR fährst. Dann kannst du da mal vergleichen. Denn das
Ausschalten des ESP geht nicht immer so einfach, dass es wirklich
zuverlässig auch dauerhaft aus ist.
Post by Uwe Schwöbel
Ich bin seit vielen Jahren nicht mit modernen Benzinern gefahren. Mein
guter alter 520i (14 Jahre) hat's jetzt aber nicht mehr über'n TÜV
geschafft.
Also BJ 1993, also E34. Der hat bestimmt kein E-Gas, bin mir aber nicht
sicher. Kannst ja gerne mal reinschauen, und vergleichen. D.h. wenn du
die Plasteabdeckung im Polo abmachst.
Post by Uwe Schwöbel
Das Fahren im Polo ist hektischer als mit meinem vorherigen Wagen mit
2-Liter-6-Zylinder. Aber naja, ist halt 'ne andere Liga.
Naja, hektischer wohl vor allem deshalb, weil man mehr schalten muss.

Hier kann man eigentlich simple Rechenoperationen machen, um
herauszufinden, wie häufig man tendenziell schalten muss. Man braucht:

Motorkenndaten (max. Leistung bei Drehzahl, max.. Drehmoment bei welcher
Drehzahl), idealerweise noch die Kennlinien, Getriebeübersetzungen,
Achsübersetzung, Raddurchmesser

Polo 1.2 BJ07 520i E34 BJ93
---------------------------------------------------
Hubraum 1.2 l 2.0 l
Zylinder 3 Zylinder 6 Zylinder
max. Leistung 51/70/5.400 110/150/5.900
max. Drehmoment 112/3.000 190/4200
Gewicht ca. 1.000 ca. 1500

Die Getriebeübersetzungen in den verschiedenen Gängen kannst du selbst
mal raussuchen. Ist ganz interessant, weil man damit ausrechnen kann,
bei welcher Geschwindigkeit in welchem Gang wieviel Drehmoment und
Leistung anliegt. Denn das hat (zusammen mit dem Wunsch nach einer
bestimmten Fahrweise) letztlich Einfluss darauf, wie häufig man schalten
muss. In Autotests steht dann nur "lässt sich schaltfaul (oder eben
nicht) fahren". 3-Zylinder-Polos sind da eher schaltfreudig zu fahren,
wenn man flott unterwegs sein will.

Übrigens: Man kann zur Reduktion der Schaltvorgänge beim Hochschalten
auch mal einen Gang überspringen, z.B. vom 3. in der Stadt direkt in den
5. schalten, um dann mit 55 km/h ruhig vor sich her zu rollen.

Und im Polo ist es wohl auch hektischer, weil man von der Außenwelt mehr
mitbekommt.
Post by Uwe Schwöbel
Es beruhigt mich zwar etwas, dass das normal zu sein scheint, aber
beim nächsten Autokauf mache ich dann doch selbst mal eine Probefahrt
mit dem Wunschkanditaten.
Also das ist immer ratsam. Und gerade dann, wenn man von der oberen
Mittelklasse auf einen Kleinwagen umsteigt.

Womit ich nichts gegen den Polo sagen will: Ist ein schönes Auto, wie
ich finde. Habe nach der Mietwagenfahrt damals direkt überlegt, einen zu
kaufen. Komme aber an sich auch gut ohne Auto aus, daher wieder verschoben.

Ralf
Kai Tönnies
2008-04-26 11:45:10 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
========================================================================
Motorschleppmomentregelung (MSR)
Die Motorschleppmomentregelung MSR verhindert eine Blockierneigung der
Antriebsräder durch die Bremswirkung des Motors auf glatter Fahrbahn,
wenn der Fahrer abrupt vom Gas geht oder schnell einen Gang zurückschaltet.
Ralf
Danke für die Erklärung, das wirds wohl beim Astra G sein.
Der hat E-Gas und ASR.

Denn wenn ich weniger hektisch(langsamer vom Gas gehe während des
Gangwechsels) beschleunige, tritt das Nachlaufen nicht auf.

Das ist bei meinem Astra die erste Generation E-Gas.
Beim Astra H ist mir das nämlich nicht mehr aufgefallen.
Der hat auch noch einen Kupplungsschalter.
Dieser wurde bei den Astra Gs noch nicht immer(nur bei Tempomaten) verbaut.
Mit Kupplungsschalter kann das Steuergerät ja erkennen, das ich die
Kupplung getreten habe und die MSR keinen Sinn macht, da der Motor vom
Antriebsstrang getrennt ist.
Philipp v. Thunen
2008-04-26 18:09:06 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
[...]
http://www.volkswagen.de/vwcms_publish/vwcms/master_public/virtualmaster/de3/metacontent/Technik_Lexikon/motorschleppmomentregelung.index.html
========================================================================
Motorschleppmomentregelung (MSR)
Die Motorschleppmomentregelung MSR verhindert eine Blockierneigung der
Antriebsräder durch die Bremswirkung des Motors auf glatter Fahrbahn,
wenn der Fahrer abrupt vom Gas geht oder schnell einen Gang zurückschaltet.
[...]
Ich habe bei meinem Audi A3 (8P) folgendes Phänomen beobachtet: Stehe
ich vor der Garage, fahre kurz an, nehme relativ schnell den Fuß wieder
vom Gas und trete dann die Kupplung, um die letzten Meter zu rollen,
wird die Motordrehzahl nicht auf die im Leerlauf reduziert, sondern
bleibt auf derjenigen, mit der ich losgefahren bin. Kann man davon
ausgehen, dass hier auch die MSR regelt? Ich hatte das bislang für einen
Fehler gehalten, dasselbe allerdings auch bei einem 8PA beobachtet.

-Philipp
Rolf Magnus
2008-04-27 11:10:58 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Wie "man kann nicht immer eine Sekunde vorausdenken"? In welchen
Situationen ist das denn gefährlich? Dein Sicherheitsabstand ist doch
hoffentlich deutlich größer.
Mag schon sein, aber der ist ja eigentlich nicht dafür gedacht, die Trägheit
des Motors zu kompensieren. Außerdem ist der manchmal eben verkehrsbedingt
kurzfristig sehr viel kleiner, z.B. wenn auf der Autobahn dein Vordermann
kräftig bremsen muß, während sich zwischen ihn und dich noch jemand von der
anderen Spur reindrängelt. Ungünstig, wenn dein Auto in der Situation noch
ein Weilchen lang Vollgas gibt.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-)
Inwiefern ist es ein Sicherheitsvorteil, wenn man mehr Abstand braucht, um
die gleiche Sicherheit zu erlangen?
Post by Ralf Koenig
Also ich würde das mal ganz technisch sehen: Wie wird es realisiert? Und
da kommt raus: Der Polo hat E-Gas statt eines Bowdenzuges.
Das haben mein Golf und der Touran meines Vaters (Beides gewöhnliche
Benziner mit E-Gas und ESP) auch. Dennoch weisen die nicht so ein Verhalten
auf. Beim Touran (und nur bei dem) ist mir allerdings der umgekehrte Fall
aufgefallen, also daß es beim Gasgeben etwas dauert, bis der Motor darauf
reagiert. Anfangs habe ich den immer beim Anfahren abgewürgt, weil beim
Einkuppeln noch nix kam. Eine Totzeit ist da ziemlich deutlich erkennbar,
nicht nur beim Anfahren.
Post by Ralf Koenig
Polo 1.2 BJ07 520i E34 BJ93
---------------------------------------------------
Hubraum 1.2 l 2.0 l
Zylinder 3 Zylinder 6 Zylinder
max. Leistung 51/70/5.400 110/150/5.900
max. Drehmoment 112/3.000 190/4200
Gewicht ca. 1.000 ca. 1500
Wie jetzt? Der 2l-Motor wiegt eine halbe Tonne mehr als der 1,2l?
Ralf Koenig
2008-04-28 18:47:51 UTC
Permalink
Post by Rolf Magnus
Post by Ralf Koenig
Wie "man kann nicht immer eine Sekunde vorausdenken"? In welchen
Situationen ist das denn gefährlich? Dein Sicherheitsabstand ist doch
hoffentlich deutlich größer.
Mag schon sein, aber der ist ja eigentlich nicht dafür gedacht, die Trägheit
des Motors zu kompensieren. Außerdem ist der manchmal eben verkehrsbedingt
kurzfristig sehr viel kleiner, z.B. wenn auf der Autobahn dein Vordermann
kräftig bremsen muß, während sich zwischen ihn und dich noch jemand von der
anderen Spur reindrängelt. Ungünstig, wenn dein Auto in der Situation noch
ein Weilchen lang Vollgas gibt.
Also das muss man schon mal ins rechte Licht rücken.

Wir reden hier von einer Motorbremse! Wer in der von dir beschriebenen
Situation noch auf die Motorbremse setzt, indem er lediglich den Fuß vom
Gas nimmt, macht definitiv was falsch. Und sobald du das Bremspedal
trittst, wird das Motorsteuergerät auch kein Gas mehr geben.

Außerdem: Das Auto gibt kein Vollgas. Kannst du dir aufmalen: z.B.
zuerst starke lineare Steigerung der Geschwindigkeit bis zu einem Punkt
x, dann deutlich flacherer linearer Abfall der Geschwindigkeit durch
Fahrwiderstände. Genau bei x entsteht so eine recht spitze Ecke. Nun
nimmst du die 2. Ableitung der Geschwindigkeit, das ist im
physikalischen Sinne der Ruck:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruck
Und du siehst: Bei x gibt es einen kurzen starken Ruck mit negativem
Vorzeichen.

Die Motorsteuerung kann den Ruck deutlich reduzieren, und damit den
Komfort erhöhen und den Antriebsstrang schonen, wenn sie bei x die
positive Beschleunigung vor x sanft in die negative Beschleunigung nach
x überblendet. Ja, dafür muss man eben noch ein bisschen länger Gas
geben, immer genau so viel, dass sanft in den Schubbetrieb geblendet.

Der OP sprach von einer "gefühlten" halben Sekunde. Bei 100 km/h sind
das 14m. Bzw. bei 2700 UPM 22 Umdrehungen der Kurbelwelle und damit bei
einem 4-Takter 11 Arbeitstakte.
Post by Rolf Magnus
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-)
Inwiefern ist es ein Sicherheitsvorteil, wenn man mehr Abstand braucht, um
die gleiche Sicherheit zu erlangen?
Wie gesagt, nimm das Bremspedal statt der Motorbremse, dann ist alles in
Butter mit der Sicherheit. Der Typ vor dir steht in so einem Fall doch
auch auf der Bremse. Warum bildet man sich ein, dass dann bei einem
selber die Motorbremse reichen könnte?

Dein ideales Auto ist also was? Ein Auto, dessen Widerstände in Motor
und Getriebe (beschönigend heißt das "Motorbremse") so hoch sind, dass
das Auto quasi schlagartig stark verzögert, sobald du den Fuß vom Gas
nimmst? Diese Widerstände musst du auch beim Fahren überwinden, was
Kraftstoff kostet.

Ich sehe das so: Der OP muss sich an das neue Auto gewöhnen:

- die Fahrwiderstände sind bestimmt wesentlich kleiner (schmalere und
neuere Reifen, besserer cw-Wert, frisches Leichtlauf-Öl, weniger
Reibwiderstände bei 3 als bei 6 Zylindern, evt. weniger Nebenaggregate
am Motor)

- es hat nennenswerte Assistenzsysteme (übrigens auch Bremsassistent für
Notbremsungen!)

- die Regelverfahren sind eben nicht sportlich abgestimmt, sondern eher
auf Komfort und Langlebigkeit.

Wenn es brenzlich wird: Bremsen! Mit der richtigen Bremse, nicht den
Widerständen im Antrieb. Und wenn er unbedingt mit dem Motor bremsen
will (z.B. bei Bergabfahrten): kleineren Gang rein!

Ralf
Rolf Magnus
2008-04-28 19:09:59 UTC
Permalink
Post by Ralf Koenig
Die Motorsteuerung kann den Ruck deutlich reduzieren, und damit den
Komfort erhöhen und den Antriebsstrang schonen, wenn sie bei x die
positive Beschleunigung vor x sanft in die negative Beschleunigung nach
x überblendet. Ja, dafür muss man eben noch ein bisschen länger Gas
geben, immer genau so viel, dass sanft in den Schubbetrieb geblendet.
Ich habe diesen Effekt selbst noch nicht erlebt, daher kann ich nicht
wirklich sagen, ob ich ihn eher als Komfort oder als Problem sehen würde.
Post by Ralf Koenig
Der OP sprach von einer "gefühlten" halben Sekunde.
Er sprach von einer halben Sekunde, die sie wie 5 Sekunden anfühlt.
Post by Ralf Koenig
Post by Rolf Magnus
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-)
Inwiefern ist es ein Sicherheitsvorteil, wenn man mehr Abstand braucht,
um die gleiche Sicherheit zu erlangen?
Wie gesagt, nimm das Bremspedal statt der Motorbremse, dann ist alles in
Butter mit der Sicherheit. Der Typ vor dir steht in so einem Fall doch
auch auf der Bremse. Warum bildet man sich ein, dass dann bei einem
selber die Motorbremse reichen könnte?
Ich habe mir eher eingebildet, daß der Motor munter Gas gibt, während ich
auf der Bremse stehe. Mag aber sein, daß das nicht so ist.
Ralf Koenig
2008-04-28 21:31:57 UTC
Permalink
Post by Rolf Magnus
Post by Ralf Koenig
Der OP sprach von einer "gefühlten" halben Sekunde.
Er sprach von einer halben Sekunde, die sie wie 5 Sekunden anfühlt.
Ja, stimmt. Was ich meinte: auch die halbe Sekunde war geschätzt. Und in
den Größenordnungen verschätzt man sich schon mal.
Post by Rolf Magnus
Ich habe mir eher eingebildet, daß der Motor munter Gas gibt, während ich
auf der Bremse stehe. Mag aber sein, daß das nicht so ist.
Nein, dann gibt der Polo kein Gas, hat Uwe auch bestätigt.
Post by Rolf Magnus
Post by Ralf Koenig
Also beim Durchschalten der Gänge ist alles
"normal" (in meinem Sinne). Ebenso natürlich beim Bremsen.
Ralf
Uwe Schwöbel
2008-04-27 19:24:43 UTC
Permalink
Zunächst mal: Danke Ralf, für die ausführliche Beschäftigung mit
meiner Frage.
Post by Ralf Koenig
[Ich kopiere mal die ganzen Teile aus Uwes Antworten zusammen.] Dann
franst das nicht so auseinander.
Und ich kürze was raus.

[...]
Post by Ralf Koenig
Wie "man kann nicht immer eine Sekunde vorausdenken"? In welchen
Situationen ist das denn gefährlich? Dein Sicherheitsabstand ist doch
hoffentlich deutlich größer.
z.B. gleich am ersten Fahrtag: Straße bergauf beschleunigt, Einmündung
von rechts, ich habe Vorfahrt, Kfz fährt in der einmündenden Straße
auf mich zu schaut aber in andere Richtung, ich gehe vorsorglich vom
Gas (ohne zu bremsen) abwartet, ob der rechtzeitig anhält, mein Auto
beschleunigt aber weiter.

[...]
Post by Ralf Koenig
Evt. steht etwas unter "E-Gas" oder Motorschleppmomentregelung (MSR).
Diese Stichworten tauchen nicht auf. Unter ABS, EDS, ASR und ESP ist
diesbzgl. auch nichts zu finden. Oder ich bin mit Blindheit
beschlagen.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-) Oder willst du
beim Vordermann die Staubkörnchen auf der Heck-Stoßstange zählen?
Das nicht, aber in den üblichen Sicherheitsabstand muss ich eben jetzt
noch dieses Sicherhfeature einrechnen.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Kann sowas normal sein?
Also ich würde das mal ganz technisch sehen: Wie wird es realisiert? Und
da kommt raus: Der Polo hat E-Gas statt eines Bowdenzuges.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaspedal
http://de.wikipedia.org/wiki/Drosselklappe
Grund: Man kann das dann einfacher und billiger mit
Fahrerassistenzsystemen kombinieren. Und da kommt ein Motorsteuergerät
zum Zuge.
Das könnte man jedoch so bauen, dass es genau wie Bowdenzugsteuerung
funktioniert. Wenn man das will.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Post by Gerald Gruner
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, dass Motorsteuergeräte, um die
Abgase zu minimieren, immer komplexere Algorithmen benutzen und diese
als Nebenwirkung eine leicht verzögerte Reaktion bedeuten.
Hm, könnte natürlich so sein. Dann sollte man halt auch die
Prozessorleistung angepassen. Wenn ich bedenke wieviele
Rechenoperation eine Spielekonsole in wenigen mikrosekunden
durchführen, sollte doch bei einem potenziell gefährlichen System
(Auto) das Auslesen von Motorkennwerten aus einer Tabelle und/oder
deren Berechnung schneller machbar sein.
Ist sicherlich wie so oft eine Geldfrage.
Also Motorsteuergeräte sind Echtzeit-Systeme. In deren Entwicklung wird
penibel drauf geachtet, dass bestimmte Zeitbedingungen unter allen
erdenklichen Umständen eingehalten werden. Und 500 ms sind eine
EEEEwigkeit bei Echtzeit-Systemen. Es ist absolut ausgeschlossen, dass
sich der Hersteller bei der Wahl der Verarbeitungsgeschwindigkeit des
Prozessors in Bezug auf die zu anzuwendenden Algorithmen vertut. Das ist
auch keine Geldfrage.
Ich vergas in meinem Beitrag ein paar Ironieanzeiger zu setzen ;)
Post by Ralf Koenig
Wenn es die ca. 500 ms länger Gas gibt, dann entstehen die gewünscht.
Die Frage ist also: Warum will man das?
Wenn man richtig Gas gibt und noch nciht im höchsten Gang ist, will man
ja in der Regel als nächstes einen Gang hochschalten. Damit fällt die
Theorie des Zwischengases aus, denn das braucht man nur beim Runterschalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischengas
Ich habe das in der Zwischenzeit mal weiter getestet. Wenn man das
Kupplungspedal betätigt, tritt das Verhalten nicht auf (der Motor
dreht nicht weiter hoch). Also beim Durchschalten der Gänge ist alles
"normal" (in meinem Sinne). Ebenso natürlich beim Bremsen.
Post by Ralf Koenig
Und daher: Hat dein Auto ESP?
Oder wie es im VW-Deutsch heißt: "Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP) inkl. ABS mit Bremsassistent, ASR, EDS und
Motorschleppmomentregelung (MSR)"? (Gibt's nur als Paket.)
"Hatter, Hatter, Hatter, Hatter, Hatter" (frei nach Olm).
Post by Ralf Koenig
Dann wird die Motorschleppmomentregelung interessant. Die ist bestimmt
auch im Handbuch beschrieben. Das könnte das sein, was der
Werkstattmeister gemeint hat.
Nur MSR taucht in der Bedienungsanleitung nicht auf.
Aber: Hatter, sicherlich dann auch.
Post by Ralf Koenig
Letzte Woche war es ja recht regnerisch, vielleicht ist das bei
trockener Fahrbahn weniger ausgeprägt?
Bei uns war's trocken.
Aber werde morgen zum Testen mal ESP ausschalten.
Post by Ralf Koenig
Wenn es kein ESP haben sollte, kann es immer noch eine Funktion sein,
die die Lastwechsel in ihrer Intensität reduziert. Das steigert den
Komfort, schont insbesondere die Antriebswellen. Und eine Glättung der
Lastwechsel ist auch in Kurven was gutes.
Klar, wenn man sich auf deutliche Lastwechselreaktionen
http://de.wikipedia.org/wiki/Lastwechselreaktion
verlässt (z.B. deutliche Bremswirkung, wenn man abrupt Gas wegnimmt)
muss man sich erstmal umgewöhnen. Bei deinem 520i wurden am Ende vom TÜV
die Antriebswellen bemängelt, der Grund liegt vielleicht nicht nur in
der Laufleistung von 270 TKM. Denn glaubt man den TÜV-Report 2007
(Ergebnisse der HU 2006) bei den 11-Jährigen (E34, BJ 1995) dann sind
die Antriebswellen nicht modellbedingt auffällig.
Da triffst Du einen wohl ins Schwarze. Meine Fahrweise würden viele
Mitmenschen wohl als "sportlich" bezeichnen.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Ich werde demnächst mal zum Vergleich eine Probefahrt bei einem
Luxuslimousinenhändler meiner Wahl abfordern.
Und was bringt das? Eigentlich willst du doch feststellen, ob dein Polo
sich normal verhält oder nicht. Also: Vergleich doch mal mit anderen
9N3-Polos! Buchbinder.de hat die für 29 EUR am Tag mit schönen
Werbeaufklebern außen dran. Oder eben welche für lau probefahren.
Das zielte auf die Vermutung anderer Poster ab, dass diese Art der
Motorcharakteristik was mit den Abgasnorm zu tun hat, die aber andere
PS-potente Wagen mit Sportambitionen ja auch erfüllen.
Post by Ralf Koenig
Und dann drauf achten, dass du auch mal welche ohne ESP/MSR und welche
mit ESP/MSR fährst. Dann kannst du da mal vergleichen. Denn das
Ausschalten des ESP geht nicht immer so einfach, dass es wirklich
zuverlässig auch dauerhaft aus ist.
Da gibt's doch einen Schalter am Armaturenbrett!?
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Ich bin seit vielen Jahren nicht mit modernen Benzinern gefahren. Mein
guter alter 520i (14 Jahre) hat's jetzt aber nicht mehr über'n TÜV
geschafft.
Also BJ 1993, also E34. Der hat bestimmt kein E-Gas, bin mir aber nicht
sicher. Kannst ja gerne mal reinschauen, und vergleichen. D.h. wenn du
die Plasteabdeckung im Polo abmachst.
Der BMW hat Seilzug.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Das Fahren im Polo ist hektischer als mit meinem vorherigen Wagen mit
2-Liter-6-Zylinder. Aber naja, ist halt 'ne andere Liga.
Naja, hektischer wohl vor allem deshalb, weil man mehr schalten muss.
jep.

[...]
Post by Ralf Koenig
muss. In Autotests steht dann nur "lässt sich schaltfaul (oder eben
nicht) fahren". 3-Zylinder-Polos sind da eher schaltfreudig zu fahren,
wenn man flott unterwegs sein will.
jep.

[...]
Post by Ralf Koenig
Und im Polo ist es wohl auch hektischer, weil man von der Außenwelt mehr
mitbekommt.
nochmals: jep.

[...]
Post by Ralf Koenig
Womit ich nichts gegen den Polo sagen will: Ist ein schönes Auto, wie
ich finde. Habe nach der Mietwagenfahrt damals direkt überlegt, einen zu
kaufen. Komme aber an sich auch gut ohne Auto aus, daher wieder verschoben.
Also um das mal auch meinerseits zu erwähnen: Der Polo ist (bis jetzt)
ein klasse Auto: Schöner Wagen, top ausgestattet.

Gruß
Uwe
Ralf Koenig
2008-04-28 19:28:00 UTC
Permalink
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Wie "man kann nicht immer eine Sekunde vorausdenken"? In welchen
Situationen ist das denn gefährlich? Dein Sicherheitsabstand ist doch
hoffentlich deutlich größer.
z.B. gleich am ersten Fahrtag: Straße bergauf beschleunigt, Einmündung
von rechts, ich habe Vorfahrt, Kfz fährt in der einmündenden Straße
auf mich zu schaut aber in andere Richtung, ich gehe vorsorglich vom
Gas (ohne zu bremsen) abwartet, ob der rechtzeitig anhält, mein Auto
beschleunigt aber weiter.
Tja, falsche Strategie. Am Berg hast du ja zusätzlich die
Hangabtriebskraft (also eine recht starke negative Beschleunigung), für
eine Überblendung der positiven Beschleunigung (bergrauf) in die
negative (Gas weg) muss die Überblendung länger machen, wenn es den Ruck
vom Betrag her begrenzen will.

Richtig wäre gewesen: Fuß vom Gas, Fuß auf die Bremse, dort leicht
antippen (bremsbereit sein!). Der Bremsassistent weiß nun, dass du
bremsbereit bist, und auch die Motorsteuerung wird nun kein Gas mehr
geben. So meine Theorie, probier es an einer ungefährlichen Stelle mal aus.

Denn auch ohne die Assistenzsysteme wäre richtig gewesen, in der
Situation unter Rücksicht auf die Fahrzeuge um dich rum vorsorglich zu
bremsen (keine Notbremsung, aber schon deutlich)! Du warst so nah dran,
dass du gesehen hast, wohin das Gesicht des Fahrers zeigt. Im
schlimmsten Fall nimmt er die dann die Vorfahrt, aber beide Menschen
(und Autos) bleiben heil.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Im Stop-and-Go-Verkehr nimmst du doch die Kupplung dazu!
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Na bitte, es ist ein eingebautes Sicherheitsfeature! ;-) Oder willst du
beim Vordermann die Staubkörnchen auf der Heck-Stoßstange zählen?
Das nicht, aber in den üblichen Sicherheitsabstand muss ich eben jetzt
noch dieses Sicherhfeature einrechnen.
Sehe ich anders.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Kann sowas normal sein?
Also ich würde das mal ganz technisch sehen: Wie wird es realisiert? Und
da kommt raus: Der Polo hat E-Gas statt eines Bowdenzuges.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaspedal
http://de.wikipedia.org/wiki/Drosselklappe
Grund: Man kann das dann einfacher und billiger mit
Fahrerassistenzsystemen kombinieren. Und da kommt ein Motorsteuergerät
zum Zuge.
Das könnte man jedoch so bauen, dass es genau wie Bowdenzugsteuerung
funktioniert. Wenn man das will.
Dann bräuchte man es nicht. Der Gag sind ja gerade die korrektiven
Eingriffe!
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Wenn es die ca. 500 ms länger Gas gibt, dann entstehen die gewünscht.
Die Frage ist also: Warum will man das?
Wenn man richtig Gas gibt und noch nciht im höchsten Gang ist, will man
ja in der Regel als nächstes einen Gang hochschalten. Damit fällt die
Theorie des Zwischengases aus, denn das braucht man nur beim Runterschalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischengas
Ich habe das in der Zwischenzeit mal weiter getestet. Wenn man das
Kupplungspedal betätigt, tritt das Verhalten nicht auf (der Motor
dreht nicht weiter hoch).
Würde auch keinen Sinn machen.
Post by Uwe Schwöbel
Also beim Durchschalten der Gänge ist alles
"normal" (in meinem Sinne). Ebenso natürlich beim Bremsen.
Na bitte! Dann einfach mal Bremsen, wenn es die Situation erfordert. ;-)
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Und daher: Hat dein Auto ESP?
Oder wie es im VW-Deutsch heißt: "Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP) inkl. ABS mit Bremsassistent, ASR, EDS und
Motorschleppmomentregelung (MSR)"? (Gibt's nur als Paket.)
"Hatter, Hatter, Hatter, Hatter, Hatter" (frei nach Olm).
Post by Ralf Koenig
Dann wird die Motorschleppmomentregelung interessant. Die ist bestimmt
auch im Handbuch beschrieben. Das könnte das sein, was der
Werkstattmeister gemeint hat.
Nur MSR taucht in der Bedienungsanleitung nicht auf.
Aber: Hatter, sicherlich dann auch.
Ich habe nur im aktuellen Prospekt geschaut, da ist das ein Paket. VW
sagt dir das aber sicher auch konkret für dein Fahrzeug. Auf einer
glatten Straße könntest du es sogar selbst testen. Ordentlich
beschleunigen (was halt geht bei der Glätte), dann abrupt Fuß vom Gas,
aber nicht bremsen. Und dann schauen, ob die Räder kurz blockieren oder
nicht (Kreidestriche am Reifen machen sich gut, jemand muss von der
Seite schauen). Natürlich nur in sicherer Umgebung testen.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Wenn es kein ESP haben sollte, kann es immer noch eine Funktion sein,
die die Lastwechsel in ihrer Intensität reduziert. Das steigert den
Komfort, schont insbesondere die Antriebswellen. Und eine Glättung der
Lastwechsel ist auch in Kurven was gutes.
Klar, wenn man sich auf deutliche Lastwechselreaktionen
http://de.wikipedia.org/wiki/Lastwechselreaktion
verlässt (z.B. deutliche Bremswirkung, wenn man abrupt Gas wegnimmt)
muss man sich erstmal umgewöhnen. Bei deinem 520i wurden am Ende vom TÜV
die Antriebswellen bemängelt, der Grund liegt vielleicht nicht nur in
der Laufleistung von 270 TKM. Denn glaubt man den TÜV-Report 2007
(Ergebnisse der HU 2006) bei den 11-Jährigen (E34, BJ 1995) dann sind
die Antriebswellen nicht modellbedingt auffällig.
Da triffst Du einen wohl ins Schwarze. Meine Fahrweise würden viele
Mitmenschen wohl als "sportlich" bezeichnen.
Na bitte. Also nun würde ich ihn auch nicht mehr kaufen wollen. ;-)
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Ich werde demnächst mal zum Vergleich eine Probefahrt bei einem
Luxuslimousinenhändler meiner Wahl abfordern.
Und was bringt das? Eigentlich willst du doch feststellen, ob dein Polo
sich normal verhält oder nicht. Also: Vergleich doch mal mit anderen
9N3-Polos! Buchbinder.de hat die für 29 EUR am Tag mit schönen
Werbeaufklebern außen dran. Oder eben welche für lau probefahren.
Das zielte auf die Vermutung anderer Poster ab, dass diese Art der
Motorcharakteristik was mit den Abgasnorm zu tun hat, die aber andere
PS-potente Wagen mit Sportambitionen ja auch erfüllen.
Also ich könnte mir da nur Gründe in Verbindung mit Kat oder Lambdasonde
vorstellen. Aber was konkretes fällt mir auf die Schnelle nciht ein.

Probier es aus. Aber: Da werden evt. die Regelgrenzen anders sein. In
einem "PS-potenten Wagen mit Sportambitionen" erwartet man auch deutlich
spürbare Lastwechsel - aus meiner Sicht. Porsche z.B. macht die
Abstimmung der Assistenzsysteme anders als der Rest.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Und dann drauf achten, dass du auch mal welche ohne ESP/MSR und welche
mit ESP/MSR fährst. Dann kannst du da mal vergleichen. Denn das
Ausschalten des ESP geht nicht immer so einfach, dass es wirklich
zuverlässig auch dauerhaft aus ist.
Da gibt's doch einen Schalter am Armaturenbrett!?
Ja, aber soviel heißt das nicht. Hier steht was dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Stabilit%C3%A4tsprogramm
Post by Uwe Schwöbel
Also um das mal auch meinerseits zu erwähnen: Der Polo ist (bis jetzt)
ein klasse Auto: Schöner Wagen, top ausgestattet.
Fahr ein bisschen ruhiger, dann hast du länger was von ihm - geringere
Unfallgefahr, geringerer Verschleiß. Und dann wird's auch weniger hektisch.

Und vielleicht machst du mal ein Fahrertraining mit deinem Polo mit, da
erklärt man dir die Wirkung der Assistenzsysteme und du kannst sie in
sicherer Umgebung praktisch ausprobieren: auch zum Beispiel den
Lastwechsel in der Kurve. Mit 70 in eine nasse Kurve, dann Fuß vom Gas.
Da freust dich drüber, dass du ESP und MSR hast!

Aber das Fahrertraining nicht als Anlass nehmen, um danach nur noch am
Limit zu fahren.

Ralf
Uwe Schwöbel
2008-04-28 20:05:31 UTC
Permalink
[...]
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
z.B. gleich am ersten Fahrtag: Straße bergauf beschleunigt, Einmündung
von rechts, ich habe Vorfahrt, Kfz fährt in der einmündenden Straße
auf mich zu schaut aber in andere Richtung, ich gehe vorsorglich vom
Gas (ohne zu bremsen) abwartet, ob der rechtzeitig anhält, mein Auto
beschleunigt aber weiter.
Tja, falsche Strategie. Am Berg hast du ja zusätzlich die
Hangabtriebskraft (also eine recht starke negative Beschleunigung), für
eine Überblendung der positiven Beschleunigung (bergrauf) in die
negative (Gas weg) muss die Überblendung länger machen, wenn es den Ruck
vom Betrag her begrenzen will.
Richtig wäre gewesen: Fuß vom Gas, Fuß auf die Bremse, dort leicht
antippen (bremsbereit sein!). Der Bremsassistent weiß nun, dass du
bremsbereit bist, und auch die Motorsteuerung wird nun kein Gas mehr
geben. So meine Theorie, probier es an einer ungefährlichen Stelle mal aus.
Mittlerweile bin ich selbst schon darauf gekommen und hab's probiert.
So geht's.
Post by Ralf Koenig
Denn auch ohne die Assistenzsysteme wäre richtig gewesen, in der
Situation unter Rücksicht auf die Fahrzeuge um dich rum vorsorglich zu
bremsen (keine Notbremsung, aber schon deutlich)! Du warst so nah dran,
dass du gesehen hast, wohin das Gesicht des Fahrers zeigt. Im
schlimmsten Fall nimmt er die dann die Vorfahrt, aber beide Menschen
(und Autos) bleiben heil.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Es traten jetzt in den paar Tagen, schon mehrere Situationen auf in
denen mir diese Verzögerung ein paar Herzschläge mehr bescherte.
Auch im Stop-and-Go-Verkehr ist das sehr gewöhnungsbedürftig, und ohne
ordentlichen Abstand zum Vordermann nicht gefahrlos "fahrbar".
Im Stop-and-Go-Verkehr nimmst du doch die Kupplung dazu!
Habe mich da falsch ausgedrückt, meinte eher zäh fließenden Verkehr,
in dem so dahinrollt und mal bischen beschleunigt und zum Verzögern
(bisher) die "Motorbremse" reicht(e).

[...]
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Das könnte man jedoch so bauen, dass es genau wie Bowdenzugsteuerung
funktioniert. Wenn man das will.
Dann bräuchte man es nicht. Der Gag sind ja gerade die korrektiven
Eingriffe!
Ja, aber man könnte ;)
Post by Ralf Koenig
Ich habe nur im aktuellen Prospekt geschaut, da ist das ein Paket. VW
sagt dir das aber sicher auch konkret für dein Fahrzeug. Auf einer
glatten Straße könntest du es sogar selbst testen. Ordentlich
beschleunigen (was halt geht bei der Glätte), dann abrupt Fuß vom Gas,
aber nicht bremsen. Und dann schauen, ob die Räder kurz blockieren oder
nicht (Kreidestriche am Reifen machen sich gut, jemand muss von der
Seite schauen). Natürlich nur in sicherer Umgebung testen.
So tief will ich jetzt denn doch nicht in die Thematik einsteigen.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Da triffst Du einen wohl ins Schwarze. Meine Fahrweise würden viele
Mitmenschen wohl als "sportlich" bezeichnen.
Na bitte. Also nun würde ich ihn auch nicht mehr kaufen wollen. ;-)
Schade, ist ein Schnäppchen ;)

[...]
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Das zielte auf die Vermutung anderer Poster ab, dass diese Art der
Motorcharakteristik was mit den Abgasnorm zu tun hat, die aber andere
PS-potente Wagen mit Sportambitionen ja auch erfüllen.
Also ich könnte mir da nur Gründe in Verbindung mit Kat oder Lambdasonde
vorstellen. Aber was konkretes fällt mir auf die Schnelle nciht ein.
Jetzt bin ich aber doch etwas enttäuscht ;)
Post by Ralf Koenig
Probier es aus. Aber: Da werden evt. die Regelgrenzen anders sein. In
einem "PS-potenten Wagen mit Sportambitionen" erwartet man auch deutlich
spürbare Lastwechsel - aus meiner Sicht. Porsche z.B. macht die
Abstimmung der Assistenzsysteme anders als der Rest.
Porsche? Hm, mal schau'n.
Was kostet denn sowas in Anzahl Polos?
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Und dann drauf achten, dass du auch mal welche ohne ESP/MSR und welche
mit ESP/MSR fährst. Dann kannst du da mal vergleichen. Denn das
Ausschalten des ESP geht nicht immer so einfach, dass es wirklich
zuverlässig auch dauerhaft aus ist.
Da gibt's doch einen Schalter am Armaturenbrett!?
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Stabilit%C3%A4tsprogramm
Habe ich mittlerweile auch schon gelesen.
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Also um das mal auch meinerseits zu erwähnen: Der Polo ist (bis jetzt)
ein klasse Auto: Schöner Wagen, top ausgestattet.
Fahr ein bisschen ruhiger, dann hast du länger was von ihm - geringere
Unfallgefahr, geringerer Verschleiß. Und dann wird's auch weniger hektisch.
Ich oute mich jetzt mal als Mensch, der auch mal nur so zum Spaß Auto
fährt und gerne auch schnell (zumindest bisher). Das war mir das Mehr
an Verschleiß wert (ich beklage mich ja nicht, dass mein BMW nun
verschlissen ist, ich weiß ja wo's herkommt). Bei den heutigen
Treibstoffpreisen kann einem aber der Spaß vergehen.
Post by Ralf Koenig
Und vielleicht machst du mal ein Fahrertraining mit deinem Polo mit, da
erklärt man dir die Wirkung der Assistenzsysteme und du kannst sie in
sicherer Umgebung praktisch ausprobieren: auch zum Beispiel den
Lastwechsel in der Kurve. Mit 70 in eine nasse Kurve, dann Fuß vom Gas.
Da freust dich drüber, dass du ESP und MSR hast!
Fahrertrainings sind eine gute Sache.
Post by Ralf Koenig
Aber das Fahrertraining nicht als Anlass nehmen, um danach nur noch am
Limit zu fahren.
Ja Papa ;)

Gruß
Uwe
Ralf Koenig
2008-04-28 22:26:04 UTC
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Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Richtig wäre gewesen: Fuß vom Gas, Fuß auf die Bremse, dort leicht
antippen (bremsbereit sein!). Der Bremsassistent weiß nun, dass du
bremsbereit bist, und auch die Motorsteuerung wird nun kein Gas mehr
geben. So meine Theorie, probier es an einer ungefährlichen Stelle mal aus.
Mittlerweile bin ich selbst schon darauf gekommen und hab's probiert.
So geht's.
Prima, wenn Theorie und Praxis mal übereinstimmen.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Probier es aus. Aber: Da werden evt. die Regelgrenzen anders sein. In
einem "PS-potenten Wagen mit Sportambitionen" erwartet man auch deutlich
spürbare Lastwechsel - aus meiner Sicht. Porsche z.B. macht die
Abstimmung der Assistenzsysteme anders als der Rest.
Porsche? Hm, mal schau'n.
Was kostet denn sowas in Anzahl Polos?
Wenn man die Listenpreise nimmt, geht es für einen Basis-Boxster (45k)
bei knapp 4 Basis-Polos (12k) los. ;-) Und gebraucht sind die auch kein
wirkliches Schnäppchen.

Aber auch z.B. bei einem Mazda 3 MPS oder Ford Focus ST (beide kosten
25k und damit ca. 2 Polo-Preiseinheiten) würde ich schon eine deutlich
sportlichere Abstimmung erwarten.

Aber auch die Unterhaltskosten sind dann knackig. Da fährt man lieber im
Alltag den Polo und leiht sich die Rennsemmel nur mal 2x im Jahr übers
Wochenende beim Verleiher aus. Mir wär ja selbst das nix.
Post by Uwe Schwöbel
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Also um das mal auch meinerseits zu erwähnen: Der Polo ist (bis jetzt)
ein klasse Auto: Schöner Wagen, top ausgestattet.
Fahr ein bisschen ruhiger, dann hast du länger was von ihm - geringere
Unfallgefahr, geringerer Verschleiß. Und dann wird's auch weniger hektisch.
Ich oute mich jetzt mal als Mensch, der auch mal nur so zum Spaß Auto
fährt und gerne auch schnell (zumindest bisher). Das war mir das Mehr
an Verschleiß wert (ich beklage mich ja nicht, dass mein BMW nun
verschlissen ist, ich weiß ja wo's herkommt).
Um so bemerkenswerter finde ich die Wahl des 70 PS Polos als Jahreswagen
jetzt.

Ralf
Uwe Schwöbel
2008-04-29 15:12:52 UTC
Permalink
On Tue, 29 Apr 2008 00:26:04 +0200, Ralf Koenig <***@gmx.de>
wrote:

[...]
Post by Ralf Koenig
Post by Uwe Schwöbel
Ich oute mich jetzt mal als Mensch, der auch mal nur so zum Spaß Auto
fährt und gerne auch schnell (zumindest bisher). Das war mir das Mehr
an Verschleiß wert (ich beklage mich ja nicht, dass mein BMW nun
verschlissen ist, ich weiß ja wo's herkommt).
Um so bemerkenswerter finde ich die Wahl des 70 PS Polos als Jahreswagen
jetzt.
Tja, diesmal hat Vernunft gesiegt.
Fiel nach Blick in den Geldbeutel nicht schwer.

Gruß
Uwe

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