Post by Martin B.Guten Abend,
zunächst einmal, für viele mag das Thema trivial erscheinen, für mich
ist es das nicht, da ich sowas zum ersten Mal mache und nach Möglichkeit
nicht mehrmals Zeit in der Zulassungsstelle verbringen will (hab gehört,
da sitzt man oft ziemlich lange).
Habe ich gerade erst im März gemacht, auch Ummeldung mit Wechsel des
Zulassungsbezirkes. Auch wenn ich das Auto in der Familie gekauft habe,
aber das ist kein Unterschied.
Post by Martin B.Also bitte nicht gleich meckern ;-)
Wieso?
Post by Martin B.Mein Opa hat mir sein Auto geschenkt (und seinen SF-Rabatt, aber das
Thema ist geklärt (-; ), und ich möchte das gute Stück nun nach 2 Jahren
endlich auf meinen Namen ummelden. Es handelt sich dabei um einen
Landkreis-Wechsel, also neue Schilder etc. Soweit ist es mir klar. Mit
- Personalausweis
- elektronischer Versicherungsnachweis (auf meinen Namen, falls das eine
Rolle spielt)
- Fahrzeugschein + Fahrzeugbrief
- TÜV-Bericht + ASU-Bescheinigung
- Ausdruck der Wunschkennzeichen-Reservierung (spielt keine Rolle, nur
der Vollständigkeit halber)
Das sieht schon mal komplett aus! Dazu kommt nur noch die
Einzugsermächtigung, denn die wollen deine Bankverbidnung, damit sie die
Kfz-Steuern gleich abbuchen können. Kannst du aber dort ausfüllen. Oder
vorher bei der Zulassungsstelle runterladen.
Und die alten Kennzeichen (als die Nummernschilder) brauchst du noch.
Kurzer Double-Check:
* Perso noch gültig? HU/AU noch gültig? eVB noch gültig?
Wunschkennzeichen-Reservierung noch gültig?
* Geld dabei? (Ummeldung kostet was, kann man mit ec-Karte bezahlen), in
München waren es ca. 35 EUR. Dazu kommen etwa 25 EUR für zwei neue
Schilder beim Schildermacher.
* Mach dir von den alten Sachen (insb. Brief und Schein) Kopien! Da
stehen manchmal Angaben drin, die man später noch braucht. Den alten
Brief bekommt man zwar ungültig gestempelt zurück. Den alten Schein aber
nicht. Und da stand z.B. Sonderausstattung, Reifenmaße etc.
Ach so: Nimm auf der Zulassungsstelle gleich für 5 EUR diese
Feinstaubplakette für dein Auto mit, dann hast du nicht später die Rennerei.
* Kaufnachweis/Schenkungsurkunde oder so braucht man nicht.
* Wirklich wichtig! Für die Dokumente empfielt sich eine sicher
schließende Dokumentenmappe, die alles zusammenhält. Wenn du da im Chaos
was verlierst, z.B. den Schein, weil der so klein ist, dann ist er weg.
* Wenn du mit dem Auto zur Zulassungsstelle fährst: Stell dein Auto auf
den Parkplatz/in die Tiefgarage der Zulassungssstelle, dort sind Autos
ohne Kennzeichen erlaubt. Dann mach deine alten Schilder ab (vorher
schon mal schauen, wie das geht, evt. Werkzeug mitnehmen) und nimm sie
zusätzlich mit rein! (kleine Tüte macht sich dafür gut, die sind
saudreckig hinten). Die alten Schilder brauchen die unbedingt!
Dann ist der Ablauf an sich einfach (ich schildere mal den Ablauf in
München): Mit dem ganzen Kram dahin. Zuerst zum Eingangs-Check, davor
kann sich mal eine Schlange bilden, da habe ich eine Stunde gestanden.
Da prüfen dann nette Damen, ob deine Dokumente komplett sind. Dann in
die Fachabteilung für Ummeldungen, soviele sitzen da nicht mehr. Dort
Nummer ziehen, eine weitere halbe Stunde warten, bis die Nummer kommt.
Rein ins Büro, der Typ macht den neuen Brief und den neuen Schein,
weitgehend wortlos. Das neue Kennzeichen ist ja auch klar bei dir. Hier
gleich die Feinstaubplakette verlangen, du wirst wahrscheinlich auch
gefragt.
Dann entwertet er die Siegel der alten Schilder. Die alten Schilder
kannst du dann entweder behalten oder gleich in so eine Recycling-Tonne
hauen.
Dann gehst du mit dem neuen Brief, dem neuen Schein, und einem
Bezahlzettel zur Kasse. Dort bezahlst du die ca. 35 EUR Ummeldegebühr,
z.B. per ec-Karte. Und auch die 5 EUR Feinstaubplakette.
Dann bekommst du wieder einen Schein. Mit dem verlässt du das Gebäude,
gehst zu einem der vielen Schildermacher und lässt dir 2 neue
Kennzeichen machen. Die ganz nahen sind teilweise teurer als die, die
weiter weg sind. Kann sich lohnen mal so grob zu vergleichen. Schilder
machen dauert ca. 1 min. Wenn du Sonderwünsche hast (Schmalschrift,
besondere Maße, etc.) überleg's dir vorher. Und miss es aus.
Dann tippelst du mit den neuen Kennzeichen wieder in die
Zulassungsstelle, aber direkt ohne Anstellen an den Schalter, wo die die
Marken draufkleben. Da gibst du wiederum den Schilderzettel ab und deine
nagelneuen Schilder. Die machen dann die Landessiegel drauf und die
HU/AU-Plaketten und du bekommst die Schilder wieder.
Dann kannst du freudig zu deinem Auto zurück, die neuen Schilder
dranmachen, vorne das mit der die AU-Plakette (8-eckig), hinten das mit
der HU-Plakette (rund)!
Bei der Gelegenheit mit einem Kratzer/Schaber evt. alte Vignetten etc.
gleich mit abmachen. Oder eine alte Feinstaubplakette, das Kennzeichen
hat sich ja geändert. Dafür ggf. Spiritus/Verdünnung und ein Tuch
mitnehmen, um Kleberückstände leichter wegzubekommen.
Dann die Feinstaubplakette von innen (!) an die gesäuberte
Windschutzscheibe kleben. Achtung, man muss da das richtige auf dem
Aufkleber abmachen, ist ein bisschen unintuitiv.
Und dann: Los geht die wilde Fahrt!
Ach so: Nimm dir was zu lesen mit. Und nimm dir etwas Zeit. 2 Stunden
sind nicht übertrieben, auf dem Land ist es vielleicht auch schneller
gemacht.
Post by Martin B.Jetzt habe ich gelesen, dass der Vorbesitzer (also mein Opa) seiner
Zulassungsstelle mitteilen muss (?), dass das Fahrzeug den Besitzer
gewechselt hat und umgemeldet wird. Dies soll durch eine Kopie des
Kaufvertrags geschehen.
Nein, muss nicht. Ich lese das auch immer wieder, aber meine Eltern
haben das auch nicht gemacht. Ist nur eine Sache zur Sicherheit. Wenn
der alte Besitzer dem neuen vertraut, passiert der Rest (z.B. Abmeldung)
automatisch.
Post by Martin B.Meine Frage: Muss dies vor meiner Ummeldung geschehen?
Nein.
Post by Martin B.Und in welcher
Form, schließlich habe ich nach einer Schenkung keinen Vertrag in der
Hand ;)
Hinfällig.
Post by Martin B.Das Ganze soll für meinen Opa so unkompliziert wie möglich verlaufen,
ich will ihm nach Möglichkeit den ganzen Papierkram vom Hals halten.
Der muss gar nix machen, außer dir den Kfz-Brief und den Kfz-Schein,
sowie HU/AU-Bericht auszuhändigen. Und das Auto mit den alten Schildern,
klar.
Irgendwann (ca. 2-4 Wochen nach Ummeldung) bekommt er einen Brief vom
Finanzamt: "Ihr Auto wurde umgemeldet auf einen anderen Halter. Sie
bekommen folgende Kfz-Steuern zurück."
Dann kommt noch ein Brief von seiner Versicherung: "Ihr ehemaliges Auto
wurde umgemeldet. Wir erstatten den überfällig gezahlten Betrag x."
Beide Stellen überweisen das, wenn sie die Bankverbindung haben.
Das war's für ihn.
Und du bekommst genau so Post:
"Hallo, hier ist das Finanzamt. Sie bezahlen ab jetzt so viel Kfz-Steuer
pro Jahr. Die Summe für's erste Jahr werden wir am soundsovielten von
ihrem Konto <bla> einziehen. Bitte prüfen Sie die Bankverbindung und
teilen Sie uns evt. Fehler mit."
Den gleichen Spaß von der Versicherung.
Post by Martin B.Leider liegen zwischen seinem und meinem Landkreis knapp 300km, und den
Weg will ich mir sparen.
Bei mir waren es 450 km dazwischen. Am Heimatort war weder ich, noch
meine Eltern auf der Zulassungsstelle, da hat auch keiner von uns was
hingeschickt. Lief alles von selbst. Ich war nur in dem neuen
Zulassungsbezirk auf der Zulassungsstelle.
Ralf