Discussion:
Gas- und Bremspedal verwechselt
(zu alt für eine Antwort)
Michael Landenberger
2018-02-15 17:27:14 UTC
Permalink
Es ist mal wieder passiert: jemand verwechselt Gas und Bremse und baut in
Folge einen heftigen Unfall (glücklicherweise nur Sachschaden):
<https://www.shz.de/lokales/ostholsteiner-anzeiger/88-jaehriger-faehrt-in-moelln-mit-auto-in-aldi-markt-id19091856.html>

Unabhängig von den Debatten um die Fahrtüchtigkeit älterer Fahrer würde mich
(als Fahrer mit wenig Automatik-Erfahrung) mal interessieren, warum das
Verwechseln von Gas und Bremse solch dramatische Auswirkungen haben kann.
Normalerweise würde man doch, wenn das Auto nicht wie erwartet reagiert (also
beschleunigt anstatt anzuhalten), sofort den Fuß vom Pedal nehmen, in aller
Regel lange bevor irgendein Schaden entsteht. Außerdem sind die Situationen,
in denen man wirklich kräftig auf die Bremse treten muss, eher selten. Meist
ist insbesondere auf einem Parkplatz (wo sich besagter Unfall ereignet hat)
nur gefühlvolles Bremsen angesagt. Verwechselt man dann tatsächlich Gas und
Bremse, tritt man zwar aufs falsche Pedal, das aber nur gefühlvoll, so dass
sich das Auto nur recht gemächlich in Bewegung setzt und man genug Zeit hat,
den Fehler zu bemerken. Wer also latscht auf einem Parkplatz (!) so abrupt und
heftig auf die Bremse, dass das Auto gleich außer Kontrolle gerät, wenn man
dabei das falsche Pedal erwischt?

Ähnliches gilt für das Verwechseln von Vor- und Rückwärtsgang. Das passiert ja
meistens beim Ein- oder Ausparken. Auch ich wollte schon mal vorwärts anfahren
und habe nicht daran gedacht, dass noch der Rückwärtsgang eingelegt ist.
Solche Fehler bemerke ich aber bereits beim ersten Ruck, den das Auto in der
falschen Richtung macht. Ein Schaden ist dabei auch noch nie entstanden, und
zwar ganz einfach deshalb, weil ich schon aus Gewohnheit nicht wie blöd
losbrettere (insbesondere beim Herausfahren aus einer Parklücke nicht),
sondern die Kupplung ganz gefühlvoll kommen lasse. Wenn sich das Auto dann in
der falschen Richtung in Bewegung setzt, merke ich das sofort und kann es
wieder stoppen, lange bevor es irgendwo dagegenfährt. Das hat bisher auch in
sehr engen Parklücken geklappt.

Warum also hat das Verwechseln von Gas und Bremse manchmal so heftige
Auswirkungen?

Gruß

Michael
Martin K.
2018-02-15 17:59:46 UTC
Permalink
Ist mir unverständlich, wie man das verwechseln kann. Denn wenn
man von P auf D oder R schalten will, muss man ja auf die Bremse
treten. Folglich is das Pedeal daneben das Gas- (Fahr-) Pedal.
Und bei Fahren stehen man ja immer auf dem Gespedal, es sei denn
man lässt den Motor bremsen (beim EV rekuperieren).

Ich stand mal an der Ampel und hatte warum auch immer anstatt D
R eingelegt. Das war beim Anfahren die totale Verwunderung. Die
Reaktionszeit hat aber noch gereicht um nicht auf den Hintermann
zu knallen.
Andreas Wenzel
2018-02-15 23:17:39 UTC
Permalink
[...] Die
Reaktionszeit hat aber noch gereicht um nicht auf den Hintermann
zu knallen.
Probier das nochmal wenn Du fast 90 bist und berichte...
Martin K.
2018-02-16 14:00:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Wenzel
Probier das nochmal wenn Du fast 90 bist und berichte...
Ich hoffe auf autonomes Fahren bis dahin, ...
Werner Schmidt
2018-02-16 17:52:39 UTC
Permalink
Post by Martin K.
Ist mir unverständlich, wie man das verwechseln kann. Denn wenn
man von P auf D oder R schalten will, muss man ja auf die Bremse
treten.
[Rhetorik]ist das Immer so?[/Rhetorik]

bei meinem iOn (zugegeben keine "klassische" Automatik) kann ich den
"Schalthebel" frei zwischen "R", "N" und "D" bewegen (abgesehen davon,
dass ich der Kulissenführung folgen muss).

Klasse beim Rangieren, weil das Auto auch eine simulierte
"Kriechfunktion" hat. Bis max. etwa 8-10 km/h bremst er dann
rekuperierend, wenn ich z.B. vorwärts rolle und auf "R" schalte und
wechselt dann in die gewünschte Fahrtrichtung. Oberhalb davon verhält er
sich, als wenn ich auf "N" geschaltet hätte, lässt den Wagen also
antriebslos rollen bis die genannte Grenze unterschritten ist.

Das Schalten in "P" ist übrigens (leider) auch nicht gesperrt - ist mir
schon passiert, dass der Wagen da noch ganz leicht gerollt ist und es
etwas hart einrastete im Getriebe. Nur aus "P" 'raus geht nicht ohne
eingeschaltete "Zündung" (mechanische Sperre durch das Schloss mittels
Seilzug; umgekehrt lässt sich das Schloss ebenfalls nicht in
Nullstellung drehen wenn nicht "P" eingelegt ist).

Gruß
Werner
Sebastian Suchanek
2018-02-15 19:03:49 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Es ist mal wieder passiert: jemand verwechselt Gas und Bremse und baut in
<https://www.shz.de/lokales/ostholsteiner-anzeiger/88-jaehriger-faehrt-in-moelln-mit-auto-in-aldi-markt-id19091856.html>
Unabhängig von den Debatten um die Fahrtüchtigkeit älterer Fahrer würde mich
(als Fahrer mit wenig Automatik-Erfahrung) mal interessieren, warum das
Verwechseln von Gas und Bremse solch dramatische Auswirkungen haben kann.
Normalerweise würde man doch, wenn das Auto nicht wie erwartet reagiert (also
beschleunigt anstatt anzuhalten), sofort den Fuß vom Pedal nehmen, in aller
Regel lange bevor irgendein Schaden entsteht. Außerdem sind die Situationen,
in denen man wirklich kräftig auf die Bremse treten muss, eher selten. Meist
ist insbesondere auf einem Parkplatz (wo sich besagter Unfall ereignet hat)
nur gefühlvolles Bremsen angesagt. Verwechselt man dann tatsächlich Gas und
Bremse, tritt man zwar aufs falsche Pedal, das aber nur gefühlvoll, so dass
sich das Auto nur recht gemächlich in Bewegung setzt und man genug Zeit hat,
den Fehler zu bemerken. Wer also latscht auf einem Parkplatz (!) so abrupt und
heftig auf die Bremse, dass das Auto gleich außer Kontrolle gerät, wenn man
dabei das falsche Pedal erwischt?
[...]
Als jemand, der sehr viel Automatik fährt, kann ich mir das
grundsätzlich schon vorstellen. Als Fahrer benutzt ja nur den rechten
Fuß (nicht wie bei einem Schaltauto auch den linken Fuß, der die
Kupplung bedient). Denkbar wäre zum Beispiel folgendes Szenario: Der
Fahrer hatte unmittelbar vor den Unfall seinen rechten Fuß auf gar
keinen Pedal und rollte nur. Er wollte bremsen/langsamer werden - wegen
altersbedingter verlangsamter Reaktionszeit und "ui, das wird jetzt
knapp" vielleicht auch etwas kräftiger. Aus Schusseligkeit o.ä. erwischt
er dabei das Gas- statt dem Bremspedal. Selbst, wenn er nur zunächst nur
sanft 'drauftritt, wird das Auto dadurch (etwas) schneller statt wie
erwartet langsamer, wodurch der Fahrer (noch mehr) erschrickt und
instinktiv noch fester tritt => stärkere Beschleunigung.
Dabei war ich natürlich nicht, aber das wäre, wie gesagt, eine für mich
nachvollziehbare Erklärung.

BTW, etwas grob Vergleichbares ist mir 'mal passiert, als ich noch nicht
viel Automatikerfahrung hatte: ich wollte das Auto sanft ausrollen
lassen und dazu, wie von Schaltwägen gewohnt, die Kupplung treten - und
bin dadurch mit dem linken Fuß voll auf die Bremser gelatscht ->
Vollbremsung. Nein, passiert ist, außer meiner eigenen Überraschung, nichts.


Tschüs,

Sebastian
Frank Kemper
2018-02-15 20:54:41 UTC
Permalink
Post by Sebastian Suchanek
BTW, etwas grob Vergleichbares ist mir 'mal passiert, als ich noch nicht
viel Automatikerfahrung hatte: ich wollte das Auto sanft ausrollen
lassen und dazu, wie von Schaltwägen gewohnt, die Kupplung treten - und
bin dadurch mit dem linken Fuß voll auf die Bremser gelatscht ->
Vollbremsung. Nein, passiert ist, außer meiner eigenen Überraschung, nichts.
Ich hatte was Ähnliches neulich bei einem Automatik-Großroller. Der fuhr
sich eigentlich wie ein Motorrad, außer dass man das DCT-Getriebe nicht mit
dem Fuß bedienen konnte. Und der Griff links am Lenker war auch nicht für
die Kupplung, sondern für die Hinterradbremse. Einmal lullerig an der Ampel
angehalten - danach war ich wieder hellwach.

Frank

--
G'lebt is glei'
Heinrich Pfeifer
2018-02-16 08:44:43 UTC
Permalink
Post by Sebastian Suchanek
BTW, etwas grob Vergleichbares ist mir 'mal passiert, als ich noch nicht
viel Automatikerfahrung hatte: ich wollte das Auto sanft ausrollen
lassen und dazu, wie von Schaltwägen gewohnt, die Kupplung treten - und
bin dadurch mit dem linken Fuß voll auf die Bremser gelatscht ->
Vollbremsung. Nein, passiert ist, außer meiner eigenen Überraschung, nichts.
Das dürfte der häufigste Automatik-Anfängerfehler sein. Ich bin nun ja
schon etwas vorgerückt und erinnere mich noch an die Zeit, als die Autos
weder Gurte noch Verbundglaswindschutzscheiben hatten. Da ist
gelegentlich ein Automatikfahrer auf dem eigenen Kühler gelandet.
--
Heinrich
mail: new<at>pfei.eu
Werner Schmidt
2018-02-16 17:58:24 UTC
Permalink
Post by Heinrich Pfeifer
Post by Sebastian Suchanek
BTW, etwas grob Vergleichbares ist mir 'mal passiert, als ich noch nicht
viel Automatikerfahrung hatte: ich wollte das Auto sanft ausrollen
lassen und dazu, wie von Schaltwägen gewohnt, die Kupplung treten - und
bin dadurch mit dem linken Fuß voll auf die Bremser gelatscht ->
Vollbremsung. Nein, passiert ist, außer meiner eigenen Überraschung, nichts.
Das dürfte der häufigste Automatik-Anfängerfehler sein. Ich bin nun ja
schon etwas vorgerückt und erinnere mich noch an die Zeit, als die Autos
weder Gurte noch Verbundglaswindschutzscheiben hatten. Da ist
gelegentlich ein Automatikfahrer auf dem eigenen Kühler gelandet.
ist mir mit meinem iOn am Anfang auch 2-3x passiert. Beim ersten Mal
auch mit "versehentlich aufs Gas" (Anführungszeichen bewusst gesetzt):
bin bei einer an sich normalen (leichten) Bremsung mit dem Fuß nicht
weit genug aufs Bremspedal, feuchte Sohle => abgerutscht und voll aufs
Fahrpedal gelatscht. Dass ich zugleich reflexhaft mit links auskuppeln
wollte hat das Auto dann schnell und ohne Frontschaden zum Stillstand
gebracht :-O

Wenn ich Automatikfahren bereits gewohnt gewesen wäre hätte es
wahrscheinlich etwas länger gebraucht, mit dem rechten Fuß das Fahrpedal
wieder freizugeben und aufs Bremspedal zu latschen ...

Gruß
Werner
Wolfgang Allinger
2018-02-16 14:34:00 UTC
Permalink
Post by Sebastian Suchanek
BTW, etwas grob Vergleichbares ist mir 'mal passiert, als ich noch nicht
viel Automatikerfahrung hatte: ich wollte das Auto sanft ausrollen
lassen und dazu, wie von Schaltwägen gewohnt, die Kupplung treten - und
bin dadurch mit dem linken Fuß voll auf die Bremser gelatscht ->
Vollbremsung. Nein, passiert ist, außer meiner eigenen Überraschung, nichts.
Jau, wenn man Automatik nicht gewöhnt ist, kommt 'Kupplung treten' auch
gut beim rangieren. Macht fast jeder nur 1x im Leben :) BTDT


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang
--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
Henning Koch
2018-02-16 22:49:24 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Allinger
Jau, wenn man Automatik nicht gewöhnt ist, kommt 'Kupplung treten' auch
gut beim rangieren. Macht fast jeder nur 1x im Leben :) BTDT
im Standgas rollen lassen und am gewünschten Zielpunkt die Kupplung
treten, so ist man es ggf. vom Schalter gewohnt.

Beim T3 mit Automatik tritt der linke Fuß ins Leere, und das Auto
fährt fast in die Hecke...
HC Ahlmann
2018-02-18 16:00:43 UTC
Permalink
Post by Henning Koch
Post by Wolfgang Allinger
Jau, wenn man Automatik nicht gewöhnt ist, kommt 'Kupplung treten' auch
gut beim rangieren. Macht fast jeder nur 1x im Leben :) BTDT
im Standgas rollen lassen und am gewünschten Zielpunkt die Kupplung
treten, so ist man es ggf. vom Schalter gewohnt.
Beim T3 mit Automatik tritt der linke Fuß ins Leere, und das Auto
fährt fast in die Hecke...
Ja, das knallte immer so auf dem Blech und schmerzte im Fuß.

Ich hatte einen T3 mit 60PS und 4-Gang-Getriebe und betreute deshalb
eine Weile auch einen T3 mit 78PS und Automatik des Rudervereins. Der
stete Wechsel zwischen gewohntem Schalter und betreuter Automatik war
immer wieder zur Erheiterung anderer gut. Zum Rangieren war der
Automatik-Bus zu schnell, weil es rückwärts durch eine S-Kurve und ein
Tor ging, danach im rechten Winkel abgebogen wurde. Man stand fast immer
auf der Bremse und hatte quasi zusätzlich rote Rückfahrscheinwerfer.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Frank Kemper
2018-02-18 17:36:42 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Ich hatte einen T3 mit 60PS und 4-Gang-Getriebe und betreute deshalb
eine Weile auch einen T3 mit 78PS und Automatik des Rudervereins. Der
stete Wechsel zwischen gewohntem Schalter und betreuter Automatik war
immer wieder zur Erheiterung anderer gut. Zum Rangieren war der
Automatik-Bus zu schnell, weil es rückwärts durch eine S-Kurve und ein
Tor ging, danach im rechten Winkel abgebogen wurde. Man stand fast immer
auf der Bremse und hatte quasi zusätzlich rote Rückfahrscheinwerfer.
Ich habe 1980 meinen Führerschein auf einem Golf 1 Automatik gemacht, mit
ein paar Schalter-Pflichtstunden auf einem Mercedes W123 200 D. Danach fuhr
ich zwölf Jahre lang ausschließlich Schaltwagen - und hatte nicht die
geringsten Probleme damit. Dann habe ich mir 1992 mein erstes
Automatik-Auto gekauft, meine Frau fand's toll, und seitdem haben wir
privat immer Automatik. 1996 fuhr ich einen Renault mit Schaltung zur
Probe, und hatte schon Sorgen, ich könne nach vier Jahren Automatik nicht
mehr schalten. War aber unbegründet, das war wie Fahrradfahren, das
verlernt man auch nicht. Seitdem fahre ich gelegentlich auch mal Schalter -
kein Problem.

Allerdings hatte ich noch nie die Situation, dass ich ein und dasselbe
Automodell im Wechsel fahren musste - einmal mit Automatik, einmal mit
Handschaltung. Das könnte in der Tat lustig werden. Der Mensch ist ja doch
ein Gewohnheitstier;-)

Frank


--
G'lebt is glei'
Herbert Albrecht
2018-02-21 20:18:35 UTC
Permalink
Post by HC Ahlmann
Ich hatte einen T3 mit 60PS und 4-Gang-Getriebe und betreute deshalb
eine Weile auch einen T3 mit 78PS und Automatik des Rudervereins. Der
stete Wechsel zwischen gewohntem Schalter und betreuter Automatik war
immer wieder zur Erheiterung anderer gut. Zum Rangieren war der
Automatik-Bus zu schnell, weil es rückwärts durch eine S-Kurve und ein
Tor ging, danach im rechten Winkel abgebogen wurde. Man stand fast immer
auf der Bremse und hatte quasi zusätzlich rote Rückfahrscheinwerfer.
Auf denn erstem km im Winter hatte ich mit meinem BMW 630 Automatik bei
glatter Strasse Probleme, weil der Motor kältebedingt im Leerlauf
ziemlich hoch drehte. Wenn es mir zu schnell voranging und ich bremste,
blockierten die Vorderräder, während die Hinterräder noch voran schoben.

Herbert

HC Ahlmann
2018-02-15 20:45:18 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Es ist mal wieder passiert: jemand verwechselt Gas und Bremse und baut in
<https://www.shz.de/lokales/ostholsteiner-anzeiger/88-jaehriger-faehrt-i
n-moelln-mit-auto-in-aldi-markt-id19091856.html>
Post by Michael Landenberger
Unabhängig von den Debatten um die Fahrtüchtigkeit älterer Fahrer würde mich
(als Fahrer mit wenig Automatik-Erfahrung) mal interessieren, warum das
Verwechseln von Gas und Bremse solch dramatische Auswirkungen haben kann.
Normalerweise würde man doch, wenn das Auto nicht wie erwartet reagiert (also
beschleunigt anstatt anzuhalten), sofort den Fuß vom Pedal nehmen, in aller
Regel lange bevor irgendein Schaden entsteht. Außerdem sind die Situationen,
in denen man wirklich kräftig auf die Bremse treten muss, eher selten. Meist
ist insbesondere auf einem Parkplatz (wo sich besagter Unfall ereignet hat)
nur gefühlvolles Bremsen angesagt. Verwechselt man dann tatsächlich Gas und
Bremse, tritt man zwar aufs falsche Pedal, das aber nur gefühlvoll, so dass
sich das Auto nur recht gemächlich in Bewegung setzt und man genug Zeit hat,
den Fehler zu bemerken.
An dieser Stelle geschieht der Irrtum. Die geringe Beschleunigung wird
nicht dem falschen Pedal sondern einem äußeren Einfluss zugeschrieben,
dem durch beherzteren Tritt auf das vermeintliche Bremspedal
entgegenzuwirken ist. Unerwartet beschleunigt das Auto noch stärker,
Irritation oder ein Anflug von Panik lässt den Irrtum nicht mehr
erkennen, so bleibt der Fahrer im Regelkreis mit dem Fuß auf dem
Gaspedal am Bodenblech gefangen - rumms.
Post by Michael Landenberger
Wer also latscht auf einem Parkplatz (!) so abrupt und heftig auf die
Bremse, dass das Auto gleich außer Kontrolle gerät, wenn man dabei das
falsche Pedal erwischt?
Deine irrige Annahme ist, dass ein abrupter, heftiger Tritt den Anfang
markiert.
Post by Michael Landenberger
Ähnliches gilt für das Verwechseln von Vor- und Rückwärtsgang. Das passiert ja
meistens beim Ein- oder Ausparken. Auch ich wollte schon mal vorwärts anfahren
und habe nicht daran gedacht, dass noch der Rückwärtsgang eingelegt ist.
Solche Fehler bemerke ich aber bereits beim ersten Ruck, den das Auto in der
falschen Richtung macht. Ein Schaden ist dabei auch noch nie entstanden, und
zwar ganz einfach deshalb, weil ich schon aus Gewohnheit nicht wie blöd
losbrettere (insbesondere beim Herausfahren aus einer Parklücke nicht),
sondern die Kupplung ganz gefühlvoll kommen lasse. Wenn sich das Auto dann in
der falschen Richtung in Bewegung setzt, merke ich das sofort und kann es
wieder stoppen, lange bevor es irgendwo dagegenfährt. Das hat bisher auch in
sehr engen Parklücken geklappt.
Dagegen hilft auch, das Auto stets in demselben Gang abzustellen (sofern
nicht ein Gefälle anderes und weitere Sicherungsmaßnahmen wie
Feststellbremse, Lenkradeinschlag, Keile gebietet). Meine Eltern hatten
die – IMHO dumme – Angewohnheit, das Auto im 1. Gang oder Rückwärtsgang
je nach erwarteter nächster Fahrtrichtung abzustellen (dabei stand es
auf dem leicht abschüssigen Parkplatz neben ihrem Haus auch noch im
falschen Gang). Bei einem Fahrerwechsel war also der eingelegte Gang
eine Überraschung wegen des unbekannten Gedankes zuvor.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte
Heinrich Pfeifer
2018-02-16 08:50:37 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Es ist mal wieder passiert: jemand verwechselt Gas und Bremse und baut in
Meistens ist dann von einem älteren Fahrer im Automatikwagen die Rede.

Nur eine Vermutung: diese Leute sind erst dann auf Automatik
umgestiegen, als sie altersbedingt mit dem Handschalten nicht mehr
zurecht kamen. Nach 50 Jahren Handschalten schieben sie diesen Schritt
so lang wie möglich vor sich her. Die meisten Senioren in meinem Umfeld
sind von dieser Art.

Dann ist es aber zu spät, um sich auf die Eigenheiten der Automatik bis
ins Unterbewusstsein einzustellen.
--
Heinrich
mail: new<at>pfei.eu
Andreas Wenzel
2018-02-16 11:31:06 UTC
Permalink
Post by Heinrich Pfeifer
[...]
Nur eine Vermutung: diese Leute sind erst dann auf Automatik
umgestiegen, als sie altersbedingt mit dem Handschalten nicht mehr
zurecht kamen. [...]
Es stellt sich dann auch die Frage, ob die Probleme mit dem Schalten von
Hand wirklich die einzigen beim Autofahren sind.
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