Discussion:
Polfett
(zu alt für eine Antwort)
Martin K.
2015-01-24 10:14:26 UTC
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Wie fettet man richtig die Pole einer 12V Autobatterie?

Zuerst die Pole einfetten und dann die Klemmen dranschrauben?
Oder zuerst die Klemmen dranschrauben und dann einfetten?
Harald Klotz
2015-01-24 12:39:24 UTC
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Post by Martin K.
Wie fettet man richtig die Pole einer 12V Autobatterie?
Zuerst die Pole einfetten und dann die Klemmen dranschrauben?
Oder zuerst die Klemmen dranschrauben und dann einfetten?
Ich fette vorher, denn es soll auch das geschützt sein, welches nach
dem Anklemmen nicht mehr erreicht wird, aber keinen schlüssigen
Kontakt gibt.

Grüße Harald
Thomas Rechberger
2015-01-24 14:33:45 UTC
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Post by Martin K.
Wie fettet man richtig die Pole einer 12V Autobatterie?
Zuerst die Pole einfetten und dann die Klemmen dranschrauben?
Oder zuerst die Klemmen dranschrauben und dann einfetten?
Habe ich noch nie gefettet.
Paul Berger
2015-01-24 14:36:46 UTC
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Post by Martin K.
Wie fettet man richtig die Pole einer 12V Autobatterie?
Überhaupt nicht. Diese Notwendigkeit stammt aus der Zeit der offenen
Starterbatterien und ist daher heutzutage obsolet.
Es sei denn Du hast einen Oldtimer mit offener Batterie...

P
Martin K.
2015-01-24 15:22:21 UTC
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Post by Paul Berger
Diese Notwendigkeit stammt aus der Zeit der offenen
Starterbatterien und ist daher heutzutage obsolet.
Du meinst die Anschluesse oxidieren, weil Gase aus der Batterie austreten?
Diese werden bei mir mit einem kleinen Schlauch abgeleitet. Die Original-
batterie (Erstausruestung) war nicht gefettet, habe mich schon gewundert.
Ralf Koenig
2015-01-24 17:25:54 UTC
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Post by Martin K.
Post by Paul Berger
Diese Notwendigkeit stammt aus der Zeit der offenen
Starterbatterien und ist daher heutzutage obsolet.
Du meinst die Anschluesse oxidieren, weil Gase aus der Batterie austreten?
Diese werden bei mir mit einem kleinen Schlauch abgeleitet. Die Original-
batterie (Erstausruestung) war nicht gefettet, habe mich schon gewundert.
Das ist nicht der Grund.

Der Entgasungsschlauch ist dazu da, um die Gase der Zentralentgasung der
Batterie an eine unkritische Stelle abzuleiten, also z.B. von
Zündquellen wegzuleiten. Batterien (zumindest so VW-Originalstoff) haben
2 Entgasungöffnungen, eine links, eine rechts, eine wird durch einen
Stopfen verschlossen, an die andere Seite kommt (teilweise optional) der
Entgasungsschlauch.

Und irgendwo offen sind die Batterien immer. Notfalls für die
Sicherheitsventile auch bei geschlossenen Batterien.

-------------------------------------------------------------------------

Mal aus:
VW Selbststudienprogramm 234
Fahrzeugbatterien
Grundlagen und Umgang
Oktober 2003

"Batteriepole dürfen nicht mehr gefettet werden, andernfalls können sich
die Polklemmen lösen."

VW Original Reparaturanleitung vom Passat 3C:
"Die Batteriepole dürfen nicht gefettet werden."


VW SSP 504
Fahrzeugbatterien
Konstruktion und Funktion
Technischer Stand 12/2012

"Batteriepole nicht fetten, andernfalls können sich die Polklemmen lockern."

-------------------------------------------------------------------------

Aktuelle Ausbildungsliteratur für Kfz-Mechatroniker:
Kraftfahrzeugmechatronik, Westermann 2013 978-3-14-231810-3
nach Lehrplan 2013
S. 149

Arbeitshinweise:
"Für alle Batteriebauarten gilt:
Die Anschlussklemmen und auf Sauberkeit und festen Sitz zu prüfen,
eventuell zu reinigen und zum Schutz vor Korrosion mit Säureschutzfett
einzufetten."

-------------------------------------------------------------------------

Die Wikipedia will wissen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polfett

"Bei sachgerechtem Anziehen der Polklemmen ist der Klemmendruck
ausreichend, die Fettschicht zu verdrängen und somit gasdicht direkt
metallischen Kontakt zu gewährleisten."

Und dann noch Gründe, warum das Fett in der Produktion weggelassen wird.
Die als Spekulation gekennzeichnet sind. :-)
-------------------------------------------------------------------------

Kurz: mach's, wie du willst, aber schau, dass die Batteriepole fest
sitzen. :-) Dat iss wichtig!

Und deine nächste Frage kann ich schon vorhersehen: Mit welchem
Drehmoment werden die Schrauben da angezogen?

Also mal kurz zu den Erbenzählern, die aus Batteriepole festziehen eine
Wissenschaft machen:

Nochmal VW SSP 234: "Befestigungsschraube Batterie-Plusplklemme mit dem
richtigen Drehmoment gemäß ELSA anziehen."

SSP 504: "Verschraubung der Batteriepluspolklemme mit dem
vorgeschriebenen Drehmoment anziehen (Information aus ElsaPro
(Elektronisches Serviceauskunftsystem Professional))."

Instandhaltung genau genommen, Touran 2003 >
Ausgabe 02.2003
=> 9 Nm.

Instandhaltung genau genommen - Passat 3C - 6 Nm

VW T4: 6 Nm

Audi A2: 6 Nm

Mazda 2, ab BJ 2003
Battery positive terminal retaining nut 5 Nm
Battery ground terminal retaining nut 5 Nm

Opel Z19DTH: Batterie Pol + und - 4 Nm.


Ich hau mich weg. :-) Lass es in der Werkstatt machen.

Das wäre direkt mal was für den nächsten Autobild-Werkstatt-Test. Lose
Batterieklemmen. Ohne Polfett. Der GAU! Und dann schauen, wer's gefunden
und behoben hat und wo es auf der Rechnung erscheint natürlich.

Viele Grüße,
Ralf
Harald Klotz
2015-01-25 08:30:19 UTC
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Post by Ralf Koenig
"Batteriepole dürfen nicht mehr gefettet werden, andernfalls können
sich die Polklemmen lösen."
Seltsame Arguemntation.
Hatten wie früher andere Polklemmen, die sich trotz Fett nicht lösten?
Post by Ralf Koenig
"Batteriepole nicht fetten, andernfalls können sich die Polklemmen lockern."
Wie die Technik sich doch weiterentwickelt, man hat die sich lösende
Polklemme ergunden. ;-)
Post by Ralf Koenig
Die Anschlussklemmen und auf Sauberkeit und festen Sitz zu prüfen,
eventuell zu reinigen und zum Schutz vor Korrosion mit
Säureschutzfett einzufetten."
Seltsam, die kennen VW noch nicht.
Aber vielleicht hat VW die Vorschrift auch als
Arbeitsbeschaffungsmassnahme für die Werkstätten eingeführt, die nun
gelegentlich vergammelte Polklemmen tauschen dürfen. Sicher ist nach
Werksvorschrift das komplette Kabel zu tauschen, welches nur zum
Mondpreis angeboten wird. ;-)

Grüße Harald
Paul Berger
2015-01-24 19:47:11 UTC
Permalink
Post by Martin K.
Post by Paul Berger
Diese Notwendigkeit stammt aus der Zeit der offenen
Starterbatterien und ist daher heutzutage obsolet.
Du meinst die Anschluesse oxidieren, weil Gase aus der Batterie austreten?
Theoretisch kann da nur Wasserstoff und Sauerstoff austreten
(bei "wartungsfreien" sprich heutzutage verwendeten Batterien nicht, weil
das Gas gleich wieder katalytisch in Wasser verwandelt wird)
Post by Martin K.
Diese werden bei mir mit einem kleinen Schlauch abgeleitet.
Im Normalfall tritt aus dem Schlauch garnix aus, der ist nur für den
Ernstfall (Batterie überladen / kocht) da.
Post by Martin K.
Die Original-
batterie (Erstausruestung) war nicht gefettet, habe mich schon gewundert.
Ralf hat ja schon umfangreich ausgeführt, warum.

Früher musste man bei Batterien regelmäßig Aqua dest. nachfüllen, beim
Öffnen der Zellen kam immer auch etwas Säurenebel raus. Damals war Polfett
deshalb als Korrosionschutz sinnvoll.

P
Harald Klotz
2015-01-25 08:33:10 UTC
Permalink
Post by Paul Berger
Theoretisch kann da nur Wasserstoff und Sauerstoff austreten
(bei "wartungsfreien" sprich heutzutage verwendeten Batterien
nicht, weil das Gas gleich wieder katalytisch in Wasser verwandelt
wird)
Komisch, jede alternde Batterie hat bei mir Wasser verloren.

Irgendwann funktioniert das katalytische Wandeln nicht mehr.
Post by Paul Berger
Post by Martin K.
Diese werden bei mir mit einem kleinen Schlauch abgeleitet.
Im Normalfall tritt aus dem Schlauch garnix aus, der ist nur für den
Ernstfall (Batterie überladen / kocht) da.
Stimmt, je älter desto koch. ;-)

Grüße Harald
Werner Schmidt
2015-01-25 11:00:07 UTC
Permalink
Post by Harald Klotz
Komisch, jede alternde Batterie hat bei mir Wasser verloren.
Irgendwann funktioniert das katalytische Wandeln nicht mehr.
doch - natürlich ändert sich nichts am physikalisch / chemischen
Funktionsprinzip.
Post by Harald Klotz
Stimmt, je älter desto koch.;-)
... eben. Und je mehr die Batterie elektrochemisch "kocht" also
eigentlich gast) um so größer wird der Gasfluss durch den kleinen
Platin-Katalysatorschwamm - der dann die Katalyse nicht mehr schnell
genug bewältigen kann => es gehen H2 und O verloren.

Gruß
Werner
Harald Klotz
2015-01-25 12:08:12 UTC
Permalink
Post by Werner Schmidt
Post by Harald Klotz
Komisch, jede alternde Batterie hat bei mir Wasser verloren.
Irgendwann funktioniert das katalytische Wandeln nicht mehr.
doch - natürlich ändert sich nichts am physikalisch / chemischen
Funktionsprinzip.
Post by Harald Klotz
Stimmt, je älter desto koch.;-)
... eben. Und je mehr die Batterie elektrochemisch "kocht" also
eigentlich gast) um so größer wird der Gasfluss durch den kleinen
Platin-Katalysatorschwamm - der dann die Katalyse nicht mehr schnell
genug bewältigen kann => es gehen H2 und O verloren.
Das sagte ich doch, irgendwann geht es nicht mehr.

Grüße Harald
Werner Schmidt
2015-01-25 18:56:11 UTC
Permalink
Post by Harald Klotz
Post by Werner Schmidt
Post by Harald Klotz
Irgendwann funktioniert das katalytische Wandeln nicht mehr.
doch - natürlich ändert sich nichts am physikalisch / chemischen
Funktionsprinzip.
Post by Harald Klotz
Stimmt, je älter desto koch.;-)
... eben. Und je mehr die Batterie elektrochemisch "kocht" also
eigentlich gast) um so größer wird der Gasfluss durch den kleinen
Platin-Katalysatorschwamm - der dann die Katalyse nicht mehr schnell
genug bewältigen kann => es gehen H2 und O verloren.
Das sagte ich doch, irgendwann geht es nicht mehr.
das Wandeln funktioniert noch, nur die maximale Prozessgeschwindigkeit
ist durch die anfallende Gasmenge überschritten.

Gruß
Werner

Gernot Zander
2015-01-24 16:50:40 UTC
Permalink
Hi,
Post by Martin K.
Wie fettet man richtig die Pole einer 12V Autobatterie?
Zuerst die Pole einfetten und dann die Klemmen dranschrauben?
Oder zuerst die Klemmen dranschrauben und dann einfetten?
Es gibt Leute, die sagen, das Fett leitet den Strom nicht (stimmt!)
und sollte daher nicht zwischen Pol und Klemme.
Ich meine, da, wo Kontakt besteht, drückt sich das weg - jedenfalls
habe ich immer vorher gefettet - das waren aber Motorrad-Batterien,
beim Auto habe ich da noch nicht mal anfassen müssen.

mfg.
Gernot
--
<***@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Der Rentierzüchter seufzt und spricht:
"Die Rentierzucht rentiert sich nicht!" (unbekannt)
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